Gegen den Bau der A49 wurde lange und intensiv protestiert. Die Baumaschinen rückten trotzdem an, der Ausbau der Autobahn geht voran. Und dennoch machten sich Gegner des Projekts nun auf den Weg nach Berlin. Und zwar per E-Lastenrad, eine 75 Kilo schwere Baumscheibe als Protest im Gepäck.
Aktivisten haben am Sonntag erneut versucht, die B62 im Kampf gegen die A49 zu besetzen. Doch anders als am Samstag stellten sich diesmal Polizisten in ihren Weg, eine große Blockade wurde verhindert. Die Besetzer des Dannenröder Waldes dürften sich dennoch gestärkt fühlen.
„Viele in der Region wollen ‚ihre Autobahn'“: Das ist das Zwischenfazit, das die Unterstützerinitiative „JA49“ seit dem Start vor gut einem Monat zieht. Immer mehr Menschen haben sich seither der Initiative angeschlossen, die auf eine große Resonanz stößt.
Protestcamps für bis zu 8000 Mann hatten die Gegner der A49 angemeldet, zwei Lager sind derzeit erlaubt. Doch der Start der Aktivisten verlief zunächst schleppend. Und dennoch haben sie die Behörden erfolgreich an der Nase herumgeführt, kommentiert OL-Chef Juri Auel.
Autofahrer, die am Samstagabend im Bereich Kirtorf auf der B62 unterwegs waren, mussten sich auf Behinderungen einstellen: Die Gegner der A49 hatten dazu aufgerufen, aus Protest gegen Schlafverbote auf der Bundesstraße zu übernachten. Und tatsächlich wurde die Straße blockiert.
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel hat einen Beschluss zu Protestcamps gegen die A49 gefasst. Doch was der Richterspruch bedeutet, das war zunächst äußerst unklar. Die Rekonstruktion eines Abends mit vielen Fragen.
Seit einem Jahr ist der Dannenröder Wald nun schon von Aktivisten besetzt. Zwischen zahlreichen Baumhäusern, Workshops und Barrikaden, bereiten sich die Besetzer auf eine drohende Räumung vor, denn schon bald könnte er kommen – der Tag „R“. Ein Besuch im Dannenröder Wald.
Der Streit um drei verbotene Protestcamps gegen den Ausbau der A49 geht in die nächste Runde. Wie der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel mitteilte, sind bei ihm mittlerweile drei Beschwerdeverfahren gegen Gerichtsentscheidungen aus Gießen eingegangen.
Das Verwaltungsgericht Gießen hat einen Eilantrag gegen Auflagen für das genehmigte Protestcamp der A49-Gegner auf dem Dannenröder Sportplatz abgelehnt – allerdings aus formalen Gründen. Aus Sicht des Gerichts hatte die falsche Person geklagt.
Das Verwaltungsgericht Gießen hat Eilanträge gegen Verbote von drei Protestcamps gegen den Ausbau der A49 abgewiesen. Das teilte das Gericht am Mittwoch in einer Erklärung mit. Auch die Auflagen für das bewilligte Camp bei Stadtallendorf kassierten die Richter nicht.
Die Polizei ist an diesem Mittwochvormittag mit einem Polizeihubschrauber im Raum Homberg, Stadtallendorf und natürlich auch dem Dannenröder Wald im Einsatz. Der Flug erfolgt im Rahmen von Einsatzvorbereitungen der Polizei.
Das Regierungspräsidium Gießen hat auf dem ehemaligen Sportplatz in Dannenrod ein weiteres Protestcamp für die Gegner des Weiterbaus der A49 genehmigt. Unter Auflagen können sich dort bis zu 500 Menschen jeweils bis 23 Uhr versammeln, Übernachtungen sind jedoch verboten.
Im Oktober sollen die Rodungen für den Bau der A49 beginnen – die Räumung der Baumbesetzer rückt also immer näher. Die Aktivisten geben aber weiterhin nicht auf. Mehrere Protestcamps sollten trotz Verbots stattfinden. Auch eine Blockierung der B62 komme in Frage.