Gegen den Bau der A49 wurde lange und intensiv protestiert. Die Baumaschinen rückten trotzdem an, der Ausbau der Autobahn geht voran. Und dennoch machten sich Gegner des Projekts nun auf den Weg nach Berlin. Und zwar per E-Lastenrad, eine 75 Kilo schwere Baumscheibe als Protest im Gepäck.
Im Herrenwald bei Stadtallendorf haben die Rodungsarbeiten für den Weiterbau der A49 begonnen. Am Rande des Waldes ein bekanntes Gesicht: Jürgen Wagner – aus Medienberichten und Fernsehen besser bekannt unter seinem Eigennamen „Öff Öff“. Im Gespräch mit OL erklärt der Aussteiger, warum es in Parlamenten seiner Meinung nach nur um wirtschaftliche Interessen geht und wie „echte Demokratie“ seiner Meinung nach gelingen könne – und das ohne Gewalt.
Das war der erste Tag der Rodungsarbeiten für den Weiterbau der A49 im Herrenwald: Die Ereignisse zum Start der Rodungen im OL-Liveticker zum Nachlesen, viele Bilder und ein zusammenfassendes Video.
Zelte, Campingbusse und Autos stehen seit einiger Zeit nahe der Mahnwache beim Dannenröder Wald. Damit ist jetzt Schluss: Das Zeltlager muss aufgelöst werden. Das Gießener Verwaltungsgericht hat zwei Eilanträge gegen die Auflösung abgelehnt. Der Vogelsbergkreis hatte zuvor die Räumung angeordnete, da ein Zeltlager gegen eine Allgemeinverfügung verstoße.
Seit einem Jahr ist der Dannenröder Wald von Aktivisten besetzt, um die Rodung und den Weiterbau der A49 zu verhindern. Am Donnerstag soll die Rodung beginnen. Auf die Polizei wartet eine „komplexe und schwierige“ Aufgabe.
CDU und SPD werden in der Auseinandersetzung um die A49 nicht müde, der Protestbewegung gegen den Ausbau der Autobahn zu unterstellen, sie würden sich nicht auf dem Boden des Rechtsstaates bewegen, findet Michael Riese, der Fraktionsvorsitzende der Vogelsberger Linken im Kreistag.
Der BUND bewertet die heutige Pressemitteilung der Deges zu Risiken der A49 für die Grundwassergewinnung als „unseriösen Versuch zur Beeinflussung der Öffentlichkeit“ und fordert das vom Gesetz vorgesehene Beteiligungsverfahren.
Immer wieder ist es Gegenstand der Diskussionen um den Weiterbau der geplanten A49 durch den Vogelsberg: Die Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Während sich Gegner der Autobahn für einen Verstoß der Richtlinien und einer Gefährdung des Grundwassers aussprechen, zeigt nun ein Gutachten: Die Planung wird den Wasserrahmenrichtlinien gerecht.
Der Zuspruch zur Initiative „JA49“ ist ungebrochen: Nach wie vor senden die betroffenen Menschen ihre persönlichen Gründe für den Weiterbau der A49 ein und belegen damit, auf wie viel Unterstützung der Lückenschluss bauen kann. Warum die Menschen in der Region für die A49 sind lesen Sie hier.
Ein klares Bekenntnis für den Weiterbau der A49 haben verschiedene CDU-Landes- und Kommunalpolitiker aus der Region abgegeben. Worum es dabei geht, wie die Politiker selbst über den Bau der Autobahn denken und was sie den Waldbesetzern mit auf den Weg geben möchten, das sehen Sie im Video.
Am Wochenende war es Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete, an diesem Montag gab es erneut prominente Unterstützung für die Aktivisten im „Danni“: TV-Comedian Luke Mockridge kam im Rahmen seiner neuen Fernsehshow „Die Umwelt und ich“ in den Wald.
Wegen einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hat das Gießener Regierungspräsidium seine Auflagen für Protestcamps gegen die A49 überarbeitet. Die Umweltaktivisten dürfen nun für kurze Zeit auch im Kirtorfer Stadtteil Lehrbach ein Lager aufschlagen – und dort wie in Schweinsberg und Dannenrod übernachten.
Das Evangelische Dekanat Vogelsberg schickt Beobachterteams in den Dannenröder Forst. Kirchengemeinden bieten Ruheräume, es gibt Friedensgebete. Aus dem Dekanat heißt es dazu: „Für uns ist es wichtig, unsere kirchliche Haltung mit Leben zu füllen.“