Gegen den Bau der A49 wurde lange und intensiv protestiert. Die Baumaschinen rückten trotzdem an, der Ausbau der Autobahn geht voran. Und dennoch machten sich Gegner des Projekts nun auf den Weg nach Berlin. Und zwar per E-Lastenrad, eine 75 Kilo schwere Baumscheibe als Protest im Gepäck.
Bei Lehrbach wurde ein Polizeibus mit mindestens einem Farbbeutel und Steinen attackiert. Ein Bekennerschreiben stellt einen Bezug zu A49-Gegnern her, der BUND distanziert sich von Gewalt, CDU, SPD und AfD verurteilen die Tat, die Linke schweigt. Die Reaktionen im Überblick.
Bei der Kläranlage in Lehrbach ist am Samstag ein Polizeiauto attackiert worden. Das Fahrzeug, das mit vier Beamten besetzt gewesen sein soll, wurde der Polizei zufolge mit Steinen und mindestens einem Farbbeutel beworfen. Die Insassen blieben demnach unverletzt.
Der Streit um die A49, er hört nicht auf. Beim Lösen des Konflikts kann nur noch ein Blick in die Bibel helfen – und etwas Dynamit. Ein nicht ganz ernst gemeinter Debattenbeitrag der OL-Redaktion.
Vom ersten Tag der Rodungsarbeiten für die A49 an ist auf Twitter von „Polizeigewalt“ die Rede. Die Aktivisten sollten aufpassen, dass sie sich mit diesen Äußerungen nicht unglaubwürdig machen, findet OL-Redakteurin Luisa Stock. Denn es ist wichtig, zwischen legitimer und illegitimer Gewalt durch Staatsvertreter zu unterscheiden.
Im Internet kursiert gerade ein Video eines Polizeieinsatzes in Maulbach. Darauf ist eine Diskussion eines Polizisten mit einem Mann zu sehen, den der Polizist später zu Boden ringt. Was war da los? Der Versuch einer Rekonstruktion.
Der Protest gegen den Weiterbau der A49 geht weiter: Wieder seilen sich Aktivisten von einer Autobahnbrücke und legen den Verkehr auf der A5 lahm – dieses Mal bei Reiskirchen.
Rückblick auf den Tag: Gegner der A49 haben offenbar Bäume, die für die Autobahn gefällt werden sollen, mit Metallstiften versehen. Unterdessen gingen die Rodungsarbeiten im Herrenwald und im Maulbacher Wald weiter – unter Protesten und Blockaden den Aktivisten. Ein Video, viele Infos und einige Bilder gibt es hier.
Bekannte Gesichter aus der lokalen Umweltschutzszene, Politiker aus Wiesbaden und Berlin: Bei der Demo der A49-Gegner am Dannenröder Wald am Sonntag gab es Einiges zu hören. OL hat mit wichtigen Akteuren der Demo gesprochen – eine Interview-Übersicht.
Im Kampf gegen die A49 sind an diesem Sonntag Tausende Menschen in die Umgebung von Dannenrod gekommen. Die Homberger Politikerin Barbara Schlemmer forderte die hessischen Grünen auf, zur Not die Koalition in Wiesbaden platzen zu lassen, wenn sie es nicht schaffen, den Bau der Autobahn zu verhindern.
Spitzenvertreter der Bundesgrünen fordern einen vorläufigen Baustopp für alle neuen Autobahnen und Bundesstraßen. Die Projekte sollen zunächst auf Klimaziele und Wirtschaftlichkeit überprüft werden, heißt es in einem Bericht. Dabei verweist die Partei klar auf das Beispiel der A49.
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat entschieden: Sitzblockaden auf der L3343, also der Dannenröder Straße zwischen Dannenrod und Schweinsberg, die im Zuge des Protests gegen die Rodung des Waldes angemeldet wurden, dürfen nicht generell verboten werden. In der Begründung dazu heißt es, es würden sich keine Anhaltspunkte dafür finden, dass es sich um eine „unerlaubte Verhinderungsblockade“ handelt.
Tag zwei der Rodungen für den Bau der A49 ist vorbei: Am Morgen waren bereits geräumte Bäume wieder besetzt, am Mittag hieß es, dass alle Aktivisten nach unten geholt worden seien. Insgesamt gab es nach derzeitigem Stand 20 Festnahmen. Darüber hinaus bekamen 29 Personen einen Platzverweis. Die Ereignisse des Tages können Sie hier nochmal im Liveticker lesen.