Auf einem noch nicht freigegebenen Abschnitt der A49 bei Homberg (Ohm) ereignete sich in den frühen Morgenstunden am Samstag, dem 14. Dezember, ein Unfall. Ein 21-jähriger Audi-Fahrer kollidierte mit einer abgestellten Arbeitsmaschine und überschlug sich, blieb jedoch unverletzt. Da der Verdacht auf Alkoholeinfluss besteht, wurde eine Blutprobe entnommen und der Führerschein vorläufig sichergestellt.
Die Gegner der A49 bemängeln, dass für den Bau der Autobahn viel Wasser aus städtischen Brunnen in Homberg gezapft wird. Die akute Dürre gibt dem Thema aktuelle Brisanz. Auf der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments beantwortete die Verwaltung nun Fragen dazu – und versicherte, dass Hombergs Wasserversorgung stabil sei.
Nach elf Jahren Bauzeit war es an diesem Donnerstag so weit: Die Verkehrsfreigabe im Abschnitt der A49 von Neuental-Bischhausen bis Schwalmstadt-Treysa ist erfolgt. Ausbaugegner demonstrierten gegen die Autobahn.
Seit längerer Zeit sorgen vermeintlich nicht genehmigte Sprengungen im Bereich der künftigen A49-Trasse für Aufregung bei Autobahn-Gegnern. Mittlerweile laufen die Sprengungen tatsächlich, sind aber aus Sicht der Behörden keine Gefahr.
Im November 2020 kam es im Dannenröder Wald im Zuge der A49-Räumungsarbeiten zu einem Unfall: Ein Polizist durchtrennte ein Seil an einem Tripod, woraufhin eine junge Aktivistin in die Tiefe stürzte. Die Staatsanwaltschaft Gießen hat mittlerweile die Ermittlungen gegen den Polizeibeamten eingestellt.
Sechs Jahre lang war Claudia Blum Bürgermeisterin von Homberg Ohm. Am 30. Juni endet ihre Amtszeit, die sie selbst als „extrem“ bezeichnet, auf die sie aber dennoch nicht ärgerlich zurückblickt. Ein letzter Besuch.
Der Widerstand gegen die A49, er existiert weiterhin – und der Klimawandel ist immer noch eine gefährliche Bedrohung. Das sind wohl die Kernbotschaften, die von einem Aktionstag der Autobaugegner ausbauen sollten, der dieses Wochenende mit einer Pressekonferenz auf dem Sportplatz bei Dannenrod stattfand.
Der Bau der A49 und der Protest von Umwelt- und Klimaaktivisten im besetzten Wald haben für viele Diskussionen in der Region gesorgt. Wie der Bau einer Autobahn die Gesellschaft spaltet wird im Dokumentarfilm „Die Autobahn – Kampf um die A49“ gezeigt. Am 15. Mai läuft der Film um 13 Uhr im Alsfelder Kino.
Die jetzt nicht mehr unbekannte A49-Aktivistin „Ella“ ist wieder auf freiem Fuß. Sie hat ihre Identität preisgegeben und wurde nun aus der Haft entlassen. Bei der Frau handelt es sich um eine 31-jährige Irin, wie Staatsanwalt Rouven Spieler auf Nachfrage von Oberhessen-live bestätigt.
Ab dem 11. Mai werden zwei Kreisstraßen nahe Homberg im Zuge des Baus der A49 voll gesperrt. Die Kreisstraße 54 zwischen Homberg und Dannenrod bleibt voraussichtlich bis 25. November 2022 gesperrt, die Kreisstraße 56 zwischen Homberg-Wäldershausen und Maulbach bis 31. Dezember 2023.
Das Urteil im Berufungsverfahren gegen die unbekannte A49-Aktivistin „Ella“ ist gefallen: Wegen zwei tätlicher Angriffe in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung muss sie für ein Jahr und neun Monate ins Gefängnis.
Manchmal kommt eben alles anders. Das war an diesem Dienstag auch am Alsfelder Amtsgericht der Fall. Dort musste das Strafverfahren gegen eine 29-Jährige Aktivistin aus dem Dannenröder Forst abgebrochen werden, weil Beweismittel auftauchten, die vorher nicht vorlagen. Der Fall wird neu verhandelt.
Obwohl der Widerstand in Teilen der Bevölkerung nicht gebrochen ist, gehen die Bauarbeiten an der A49 weiter voran. Ein Überblick über den aktuellen Baufortschritt des Lückenschlusses.