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Albert-Schweitzer-Schule weiht eigenen Raum für Schulseelsorge und Schulsozialarbeit einSorgen und Nöte im Leistungsbetrieb Schule ernstnehmen

ALSFELD (ol). Die Schulsozialarbeit ist im Curriculum der Albert-Schweitzer-Schule fest verankert – freiwillig, denn für Gymnasien sieht der Gesetzgeber keine Verpflichtung zu seelsorgerischen, sozialpädagogischen oder psychologischen Beratungsleistungen in schwierigen Situationen und Lebenslagen vor. In der Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld wurde nun extra ein eigener Raum dafür im Standort der Schillerstraße ausgebaut.

Schon lange hat das Alsfelder Gymnasium den Bedarf seiner Schülerinnen und Schüler, aber auch der Lehrkräfte und Eltern, an psychosozialer Unterstützung vielerlei Art erkannt und ein breit aufgestelltes Netzwerk ins Leben gerufen, so geht es aus einer Presseinformation der Schule hervor. Einen Raum dafür gab es seit einigen Jahren bereits als „Raum der Stille“ im Oberstufenstandort In der Krebsbach. Nun konnte das Team der Schulseelsorge und Schulsozialarbeit gemeinsam mit Schulleiterin Elisabeth Hillebrand auch an dem Standort in der Schillerstraße einen ersten eigenen Raum für die Beratungsaufgaben dieses Bereichs einweihen und damit einen langgehegten Wunsch aller Beteiligten erfüllen.

Der „Runde Tisch“ koordiniert den Einsatz von Schulsozialpädagogen, einem Schulpsychologen, einer Fachkraft für inklusiven Förderbedarf, einer Fachkraft der Sucht- und Drogenberatung, einem Sozialpädagogen der Schulbezogenen Schulsozialarbeit des Café Online, dem Verbindungslehrer und der Schulseelsorge. Eine große Runde also, die Schulleiterin Elisabeth Hillebrand am vergangenen Freitag vorstellte und die mit weiteren Institutionen zum Wohl der Kinder und Jugendlichen vernetzt ist.

Anlaufstelle direkt in der Schule

„Wir haben Menschen mit Gesprächsbedarf auch an unserer Schule“, resümierte Hillebrand anlässlich der Einweihung des neuen Raums, der zahlreiche Vertreter der o.g. Gremien beiwohnten, sowie eine Abordnung des Lions-Club Alsfeld-Lauterbach. „Es wurde Zeit, diesen Menschen einen Raum zu geben, in dem sie sich willkommen fühlen und über ihre Probleme sprechen können.“ Die Anlaufstelle für die Schülerinnen und Schüler sollte darüber hinaus mitten in der Schule sein und nicht abseits des Schullebens. Außerdem sollte die Einrichtung einladend und ansprechend sein – ganz schön viele Ansprüche für ein Projekt, für das die öffentliche Hand kein Budget vorsieht.

Ansprechend und wertschätzend – die Einrichtung des neuen Raumes signalisiert: „Du bist willkommen“. Foto: privat

Katja Dörge, seit Beginn des aktuellen Schuljahres Schulpfarrerin und Schulseelsorgerin an der Albert-Schweitzer-Schule, hatte sich ausdrücklich für die Erschaffung eines solchen Raumes sowohl am Standort Schillerstraße als auch für die Neugestaltung des Raumes am Standort Krebsbach eingesetzt. Sie war es auch, die den Lions-Club für das Vorhaben begeistern konnte – und dazu brauchte es nicht viel Überzeugungsarbeit, wie Prof. Hans-Otto Wahl gerne bestätigte. Neben ihr engagierte sich das komplette Team der Schulseelsorge und Schulsozialarbeit für die Einrichtung des einen und die Neugestaltung des alten Raums – nicht nur ideell, sondern auch tatkräftig.

Albert-Schweitzer-Schule sieht den Menschen als Ganzes

„Die Menschen hier sind gesehen, gewürdigt und gesegnet“ – mit diesen Worten leitete Pfarrerin Dörge ihre Ansprache zur Einweihung des neuen Raumes ein. Mit dem Angebot eines solchen Raums an diejenigen, die in der Schule Hilfe suchten, mache man deutlich, dass man an der Schule den Menschen als Ganzes sehe – gerade in einer Leistungseinrichtung wie einer Schule sei dies von großer Bedeutung. „Dieser Raum bietet eine Auszeit. Hier kann jeder Mensch sein wie er ist und zeigen wie es ihm gerade geht. Hier wird gelacht und geweint“, so die Seelsorgerin, die sich den Raum mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bereichen der Schulsozialarbeit teilt.

„Unser Team ist professionell ausgebildet“, fuhr Dörge fort und erläuterte in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der Schweigepflicht – ein Hauptmerkmal der Schulsozialarbeit, auf das sich die Schülerinnen und Schüler verlassen könnten. Wie wichtig hier der einzelne Mensch sei, drücke sich auch in der Wahl der Einrichtung aus, erklärte die Pfarrerin: Das rote Sofa signalisiere „Du bist wichtig“; weitere kleine Details machten den Raum zu einem guten, zugewandten Ort.

Ein Raum für das „segensreiche Tun“ aller Beteiligten

Ihr Dank wie der der Schulleitung galt natürlich den Organisationen, die das Projekt unterstützt haben. Neben dem Lions-Club, der 1.000 Euro dafür bereitgestellt hat, hat sich auch das Ev. Dekanat Alsfeld mit 1.000 Euro daran beteiligt. Von dort wohnte Dekan Dr. Jürgen Sauer der Veranstaltung bei. Mit diesen Geldern wurde es möglich, an beiden Schulstandorten einen ähnlich eingerichtete Raum bereitzustellen, freute sich die Schulseelsorgerin abschließend und dankte sowohl der Schulleitung als auch dem Team der Schulsozialarbeit für das geleistete Engagement. Zum Schluss äußerte sie nicht nur eine Hoffnung, es war viel mehr ein Versprechen: „Dies wird ein Raum sein für das segensreiche Tun aller Beteiligten.“

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