Kultur3

„Heinz und Gisela Friedrich“-Stiftung übergab bei Hartmann Spezialkarosserien seine jährlichen Spenden an ausgesuchte Einrichtungen30.000 Euro für kulturelle und soziale Einrichtungen

ALSFLED (cdl). Die Auftragsbücher sind prall gefüllt und händeringend werden bei Hartmann Spezialkarosserien weitere Fachkräfte gesucht. Doch der Grund für die einberufene Pressekonferenz war ein anderer. Heute war es an der Zeit Geschenke für soziale und kulturelle Einrichtungen der Region zu verteilen. Seit 25 Jahren spendet die „Heinz und Gisela Friedrich“-Stiftung jährlich 30.000 Euro an ausgesuchte Einrichtungen.

„Für uns ist es immer einer Freude Geld zu verschenken und sogar in diesem Jahr noch ein Stück näher an Weihnachten“, so Sebastian Decher, einer der beiden Geschäftsführer von Hartmann Spezialkarosserien, im Namen der „Heinz und Gisela Friedrich“-Stiftung. Erstmals werde mit dem Haus am Kirschberg auch eine Einrichtung in Lauterbach gefördert. Jährliche Stelle die Stiftung Geld für ausgewählte Projekte in Alsfeld zur Verfügung.

Um die Spendengelder konnten sich die Einrichtungen bei der Stadt Alsfeld im Vorfeld um die Spendengelder bewerben. Verwaltet wurden die eingereichten Projekte von Michael Seum, Stabsstelle Soziales und Kultur der Stadt Alsfeld. Welche Einrichtung dafür infrage kommen darüber entscheidet ein Kuratorium bestehend aus der Geschäftsführung von Hartmann Spezialkarosserien, Landrat Manfred Görig, Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule und dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Oberhessen Günter Sedlak.

Haus am Kirschberg, Verein Regenbogen und Musikschule Alsfeld profitieren

Landrat Görig war erfreut darüber, dass mit dem Haus am Kirschberg die Spenden jetzt über Alsfeld hinaus in die gesamte Region gehen. „Herzlichen Dank an die Stiftung, dass sie das möglich gemacht hat“, so Görig. „Im Namen der Stadt gilt auch mein Dank der Stiftung“, schloss sich Paule an. Er freute sich über alle Preisträger, die sich qualifiziert hätten, denn es werde nicht alles gefördert. Stellvertretend für den abwesenden Verein Regenbogen ergriff Paule das Wort. Er spiele eine wichtige Rolle, weil er nicht nur die Schüler der Stadtschule fördere, sondern auch aktiv am Bürgergarten gemeinsam mit dem Freiwilligen Zentrum arbeite.

Darüber hinaus hobe Paule den Einsatz der Stiftung hervor, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1991 selbst dazu verpflichtet habe, jährlich einen hohen Spendenbetrag zur Verfügung zu stellen. „Seit 25 Jahren solch einen Partner zur Seite zu wissen, erfüllt mich mit stolz und dank“, so Paule. Dieses Engagement der Stiftung sei nicht selbstverständlich. „Im Moment ist es nicht einfach mit Geld, Geld zu verdienen. Deshalb ist es umso bemerkenswerter, dass die Stiftung jährlich solch eine Spendesumme aufbringt“, fügte Sedlak an.

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Feste mit anpacken hieß es im vergangenen Jahr für viele Freiwillige im Bürgergarten. Foto: privat/archiv

Verwendungszweck der Spenden von der „Heinz und Gisela Friedrich“-Stiftung

Die Leiterin der Verwaltung des Haus am Kirschberg Marina Hansel stellte die Einrichtung für junge Mütter mit Kindern vor. Vor 45 Jahren sei das Haus am Kirschberg als bundesweites Modellprojekt durch Spenden und Unterstützung der Sparkasse eröffnet worden. „Seitdem hat sich die Arbeit kontinuierlich weiterentwickelt, hauptsächlich betreuen wir dennoch Mutter und Kind“, so Hansel. Derzeit entstehe ein Neubau am Kirschberg. Dort soll künftig eine Differenzierung stattfinden. In der Vergangenheit habe man sehr junge Mütter mit Kindern betreut. Im neuen Gebäude gehe es um ältere Mütter, das fange heutzutage bei etwa 21 Jahren an. Das seien Fälle, die nicht selbstständig in der Lage seien ihre Kinder zu versorgen und zu erziehen. „Es geht schon in Richtung Kindeswohlgefährdung“, erklärte Hansel. Die Gruppe soll von den ganz jungen Müttern getrennt betreut werden. Das Geld von der „Heinz und Gisela Friedrich“-Stiftung wolle man für die sanitären Anlagen des Neubaus nutzen.

Der Leiter der Musikschule Alsfeld Dr. Walter Windisch-Laube berichtete, dass es die Musikschule seit 31 Jahren gebe und sie öffentlich und in der Trägerschaft der Kulturgemeinde geführt sei. Mit dem Spendengeld wolle man insbesondere den Chor unterstützen, aber auch Angebote für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge schaffen. Bereits im Jahr 2014 habe die Musikschule eine Spende der Stiftung für eine Buchveröffentlichung erhalten. Im kommenden Jahr sei ein Musicalprojekt geplant, in das der Chor eingebunden sei. „Jetzt haben wir ein gutes finanzielles Polster für das Projekt, dafür mein Dank an die Stiftung“, so Dr. Windisch-Laube.

Engagement für die Region – Fachkräfte aus der Region dringend gesucht

Vor dem anschließenden Rundgang durch die Produktionshallen des Unternehmens wies Decher auf den Fachkräftemangel in der Region hin. Man habe erstmals anstatt von zuvor vier nur zwei Auszubildende bekommen und sei aufgrund der vollen Auftragsbücher ständig auf der Suche nach Fachkräften. Sein Geschäftsführer-Kollege Steffen Heinecke bekräftigte: „Wir sind der Beweis dafür, dass es Fachkräftemangel gibt.“ In den kommenden zwölf bis 18 Monaten stünden die Zeichen im Unternehmen auf Wachstum, aber dafür brauche es dringend weitere Fachkräfte.

Darüber hinaus sei das Unternehmen dank der „Heinz und Gisela Friedrich“-Stiftung – die 75 Prozent der Anteile an den Alsfelder Karosserie-Experten hält – selbst aktiv, so Decher. Wie beispielsweise durch die Karosseriebauklasse an der Max-Eyth-Schule, die von der Stiftung unterstützt werde. Des Weiteren machte Decher auch deutlich, dass Jugendliche mit handwerklichem Interesse und Leistungsbereitschaft willkommen seien. Das Know-how könne man während einer Ausbildung erlernen. Ebenso sei das Unternehmen bestrebt auch Flüchtlingen eine Chance zu geben, aber bis auf einen Somalier, der gerade beim Unternehmen in der Vorbereitung sei, habe man trotz Anfrage bei der KVA (Kommunale Vermittlungsagentur) bisher niemanden bekommen können.

Bereits im kommenden Januar plant Hartmann Spezialkarosserien ein größeres Presseevent, um die Innovationskraft „Made in Germany“ mit neuen Erfindungen aus dem Hause Hartmann vorzustellen. Abschließend ergänzte Bürgermeister Paule schmunzelnd, dass es korrekt Innovationen „Made in Alsfeld“ heißen müsse.

3 Gedanken zu “30.000 Euro für kulturelle und soziale Einrichtungen

  1. Ja ja, so ist das heute. Die Jungs glauben mit irgendeinem theoretisch bzw. schulisch erworbenen Titel oder Zeugnis hätte man schon irgendetwas geleistet, sei Fachkraft oder sonst etwas tolles, wichtiges. Von Arbeiten haben Mami und Papi ja nichts gesagt…..das fängt zu Hause schon an. Beim Wort wischen wird heute ans Smartphone gedacht und nicht an Staub.

  2. wobei man sich fragt ob das Wort Landessieger allein ausreicht wenn selbstständiges Arbeiten gefragt ist!!Eine Chance bekommt jeder auch zwei oder drei.Man sollte sie nur nutzen!!!

  3. So so da sucht die Fa. Hartmann Spezialkarosserien händeringend nach Fachkräften. Schon komisch wenn man so etwas liest und man von anderer Seite erfährt, dass ausgebildete Karosseriebauer, ja sogar die Landessieger in diesem Handwerk von dieser Firma vor die Tür gesetzt werden. Das Jammern kann dann ja nur Heuchelei sein.

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