Schmökern im Advent: Spannender Roman des französischen Bestsellerautors Guillaume MussoFranzösische Liebe trifft auf nervenkitzelnden Krimi
Früher traf man sich zufällig beim Einkaufen, auf einen Kaffee beim Bäcker oder zum Spaziergang im Park. Heute greifen viele auf schnellen Smalltalk via Smartphone und Co. zurück. So auch die Protagonisten des Romans „Vielleicht morgen“ des französischen Autors Guillaume Musso: Durch Zufall kommen sie dank eines gebrauchten Laptops miteinander in Kontakt. Doch was passiert, wenn einen nicht nur Raum, sondern auch Zeit trennen?
Die Sommelière Emma Lovenstein lebt in New York und steht dank ihres Berufs mit beiden Beinen im Leben. So scheint es jedenfalls: Trotz ihres Erfolgs muss die junge Frau eine Krise nach der anderen bewältigen und schlittert von Tiefpunkt zu Tiefpunkt. Nach der Trennung von ihrem Liebhaber François, der sich gegen sie und für seine Familie entscheidet, sitzt der Schmerz und die Angst vor dem Alleinsein tief. Ähnlich ergeht es dem in Boston lebenden Harvard-Professor Matthew Shapiro: Bei seinen Studenten ist er beliebt, seine Kollegen schätzen ihn – doch privat sieht es anders aus: Seit dem Tod seiner Frau ist der alleinerziehende Vater nicht mehr er selbst. Nur dank seiner Tochter Emily und der quirligen Mitbewohnerin April schafft er es morgens aus dem Bett.
Das Leben der beiden ändert sich schlagartig, als Matthew auf einem Flohmarkt einen alten Laptop erwirbt – und per Mail mit Emma in Kontakt tritt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten spüren beide, dass sie eine Verbindung zueinander haben. Nichts ahnend, dass sie weiter voneinander entfernt sind, als sie denken.
Der Franzose Guillaume Musso, Jahrgang 1974, ist einer der meistverkauften Autoren seines Landes. Seit seinem Erfolgsroman „Ein Engel im Winter“, im Original „Et après“, landen seine Werke regelmäßig ganz oben auf den Bestsellerlisten. Auch über die Grenzen seiner Heimat hinaus, wie etwa in Deutschland, wächst seine Fangemeinde: Weltweit wurden über 22 Millionen Bücher verkauft, seine Geschichten wurden in 38 Sprachen übersetzt. Der im August 2014 erschienene Roman „Vielleicht morgen“ schaffte es als „SPIEGEL Bestseller“ sowohl die Fans des Schriftstellers, als auch die Presse zu überzeugen.
Die Geschichte beginnt zunächst unscheinbar, nahezu harmlos: Zwei einsame Menschen finden über Umwege zueinander. Eine Liebesgeschichte? Keineswegs. Oder besser gesagt: Nicht ausschließlich. Denn schon bald entwickelt sich das Buch zu einem fesselnden und spannenden Schmöker. Musso konfrontiert den Leser mit einer gut durchdachten Story, die zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schwankt und immer wieder überraschenden Wendungen und verblüffende Offenbarungen bereit hält. Die Charaktere sind vielschichtig, weder gut noch böse – sondern schlichtweg menschlich. Dem Erfolgsautor gelingt es, Liebe, Spannung, Krimi und eine Spur Fantasy in einem Roman zu vereinen und die Kerngeschichte dennoch nie aus den Augen zu verlieren.
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