
Mit Martin Luther - der Anschlag und Titanic sind zwei Neuheiten angekündigtProgramm der 67. Bad Hersfelder Festspiele
BAD HERSFELD (ol). Das Programm der 67. Bad Hersfelder Festpiele ist im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt worden. So wird Intendant Dieter Wedel im Sommer 2017 „Martin Luther – der Anschlag“ in der Stiftsruine in Bad Hersfeld inszenieren.
Die Uraufführung findet statt zur Eröffnung am 23. Juni, berichtete der Veranstalter in einer Pressemeldung. „Die Besucher erwartet ein großes Spektakel über eine der widersprüchlichsten Figuren der deutschen Geschichte: ein Wut-Bürger, ein sprachgewaltiger Übersetzer, ein unflätiger Pöbler, ein Rassist, einer, der auf der Schwelle zur Neuzeit steht. Große LED-Wände erweitern die Erzählmöglichkeiten in der Stiftsruine. Mehrere Darsteller spielen Luther, viele Schauspieler, Musiker, Tänzer bevölkern die Bühne. Die Zuschauer glauben, den Ausgang der Geschichte zu kennen, aber vielleicht endet sie diesmal doch ganz anders“, gab Wedel einen Ausblick auf das Theaterstück.
Wedel werde natürlich nicht einfach das Leben Martin Luthers nacherzählen: „Widersprüchlichkeit macht bekanntlich einen Charakter interessant, aber bei Luther sind die Widersprüche so gewaltig, so scheinbar unvereinbar, dass man den Eindruck hat, immer wieder verschiedenen Luthers zu begegnen.“ Wedel fügte hinzu: „Luther war gepeinigt von Furcht vor dem Ende der Welt und zugleich so mutig, sich mit den Großmächten seiner Zeit anzulegen, mit dem Papst und seinen Kardinälen, mit dem mächtigen Handelshaus Fugger, deren lukrative Geschäfte er mit seinen Angriffen auf den Ablasshandel störte.“
Schiff im Kirchenschiff – „Titanic“ zum ersten Mal in der Stiftsruine
„Die Hoffnung der Menschen, alle Probleme durch Fortschritt und Technik in den Griff zu bekommen, ist aktueller denn je. Und die Vorahnung der drohenden Katastrophe womöglich ebenso. Ob wir uns am Beginn eines neuen Zeitalters bewegen oder vor dem Untergang des jetzigen stehen, ist eine Frage, die damals so zentral war, wie sie es heute ist“, sagte Stefan Huber, der „Titanic“ in Bad Hersfeld inszeniert.
Huber sei einer der renommiertesten Regisseure im deutschsprachigen Raum und kenne die Stiftsruine in Bad Hersfeld gut. Er habe dort zuletzt Aanatevja inszeniert. Für ihn passe das Musical „Titanic“ perfekt in das monumentale Gebäude. „Erinnert das Kirchenschiff nicht ohnehin an ein Schiff?“ – so seine Frage zum Spielort.
„Titanic“ sei großes Musiktheater von mitreißenden Solonummern bis hin zu bombastischen Ensemblestücken. Auch „Titanic“ werde wie alle Musicals in Bad Hersfeld von einem großartigen Orchester unter der Leitung von Christoph Wohlleben gezeigt. Für die Choreografie sei erneut Melissa King gewonnen worden.
Das tapfere Schneiderlein nach dem Märchen der Brüder Grimm
Das Buch schreibe Franziska Reichenbacher für das Theaterzelt vor der Stiftsruine. Nach dem großen Erfolg ihrer ersten beiden Märchen nach Texten der Brüder Grimm im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele können sich große und kleine Besucher wieder auf eine wunderbare Inszenierung freuen. Das tapfere Schneiderlein sei eine Geschichte über Täuschung und die Frage von Schein und Sein. Ein Märchen über die Macht der Vorstellung und wie am Ende einer sich neu erfinde, weil alle etwas anderes in ihm gesehen hätten.
Hexenjagd und My fair Lady im Sommer 2017
Nachdem Hexenjagd von Wedel in diesem Jahr mit einer Auslastung von 90 Prozent Rekordzahlen erreicht habe, werde das Drama nach Arthur Miller im kommenden Sommer ab dem 21. Juli 2017 gezeigt. Ein Riesen-Erfolg (Auslastung 99 Prozent) sei auch das Musical My fair Lady gewesen und feiere im kommenden Jahr am 30. Juni Premiere.
Noch bequemer und immer trocken in der Stiftsruine große Theaterabende erleben
Nachdem Wedel in seinem ersten Jahr als Intendant die Tribüne der Stiftsruine umbauen habe lassen und dafür gesorgt habe, dass die Zuschauer schneller auf ihre Plätze kommen, bequemer sitzen und besser hören und sehen könnten, würden im kommenden Sommer noch einmal Verbesserungen vorgenommen.
Im besonders attraktiven und begehrten Mittelbereich der Tribüne werde es mehr Plätze geben. Die erste Reihe werde etwas nach hinten verlegt, damit die Theaterbegeisterten ganz vorne an der Bühne mehr Beinfreiheit bekommen sollen.
Die Eingänge sollen verändert und noch verbessert werden, damit die Besucher schneller auf ihre Plätze und in die Pausen gelangen können. Zum Beispiel werde es zwei behindertengerechte Zugänge unter der Tribüne hindurch zu den ersten Reihen geben. Obwohl der Komfort steige, würden es nicht weniger, sondern sogar mehr Sitzplätze – die Zahl steige von 1.285 auf 1.329 gepolsterte Stühle.
Das Besondere an der Stiftsruine in Bad Hersfeld bleibe natürlich erhalten: Das Publikum sitze zwischen den historischen Mauern immer trocken und geschützt, denn bei Regen werde das „Faltdach“ von Frei Otto über dem Zuschauerraum ausgefahren.
Der Vorverkauf für die 67. Bad Hersfelder Festspiele beginnt am 24. November 2016 um 9 Uhr im Ticket-Service am Markt in Bad Hersfeld, online und in allen Eventim-Vorverkaufsstellen. Bis zum 31. Dezember wird ein Frühbucherrabatt gewährt.
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