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Erörterungstermin zum Bau neuer Windkraftanlagen in Ulrichstein steht bevorZerstörung EU-Vogelschutzgebiet durch Windkraft?

ULRICHSTEIN (ol). Am Donnerstag, 3. November beginnt um 9 Uhr der Erörterungstermin des Regierungspräsidiums Gießen im Rathaus Ulrichstein bezüglich des Baus drei weiterer Windkraftanlagen (WKA) auf den Erhebungen Kopf und Köppel (Eckmannshain). Das Gebiet liegt zwischen Ulrichstein und Helpershain. Darauf weist die Bürgerinitiative (BI) „Gegenwind Vogelsberg“ mit ihren Gruppen Ulrichstein und Stumpertenrod hin.

Ihrer Ansicht nach würden die drei geplanten 200 Meter hohen WKA die bereits bestehende Windfarm „Platte“ innerhalb des größten hessischen EU-Vogelschutzgebietes soweit erweitern, dass Ulrichstein, Stumpertenrod und Helpershain regelrecht umzingelt wären. Weiterhin würde der Zugvogelkorridor dadurch komplett abgeriegelt, teilt die Bürgerinitiative in einer Pressemeldung mit.

Mit dem Bau der von der Ovag Eenergie AG und der Bohn GbR geplanten Anlagen käme alleine auf das Gebiet der Großgemeinde Ulrichstein dann eine Belastung mit insgesamt 57 WKA zu und dies führe dazu, dass der Schutzstatus des Gebietes weiter massiv unterlaufen werde.

Die BI weist zudem darauf hin, dass sich die Lärmbelastung insbesondere für Helpershain beträchtlich erhöhen und für Ulrichstein ein ähnliches Ausmaß wie in Helpershain oder Kölzenhain erreichen könnte, denn zwei der geplanten Anlagen lägen nur wenig mehr als. 1.000 Meter vom Stadtgebiet entfernt.

In diesem Bauantrag sieht die BI nur den Auftakt für eine weitere Antragsflut, die Ulrichstein und Feldatal bevorsteht. So plane die Gemeinde Feldatal mit der Firma MSH Bürger-Windpark-Feldatal zusätzlich vier Exemplare der größten On-Shore-Windkraftanlage der Welt (Gesamthöhe circa 230 Meter) am Eckmannshain nördlich von Ulrichstein auch inmitten des Vogelschutzgebietes. Dabei wolle man sogar vor der Entstellung und Zerstörung des Naturdenkmals „Dicke Steine“ bei Stumpertenrod nicht zurückschrecken. Eine der Anlagen solle nur 50 Meter hinter dem Denkmal errichtet werden.

Letztendlich, so die BI weiter, sei auch früher oder später mit Repowering-Anträgen für „Alte Höhe“, „Ulrichsteiner Kreuz“ und „Helpershain“ zu rechnen. Zum aktuellen Bauantrag hätten die Gruppen der Bürgerinitiative mit Unterstützung ihres Anwalts sowie der Naturschutzinitiative e.V. entsprechende Stellungnahmen abgegeben und wollten im Erörterungstermin die Planer und die Vertreter des Regierungspräsidiums damit konfrontieren.

Dieser öffentliche Termin am kommenden Donnerstag, der bei Bedarf am Freitag, 4. November 2016 fortgesetzt wird, kann von jedem Interessierten im Laufe des Tages besucht werden.

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