Erste Pflegeeinrichtung für Senioren in MückeSenioreneinrichtung Louise in Nieder-Ohmen eröffnet
NIEDER-OHMEN (cdl). Mit der Senioreneinrichtung Louise ist heute im Mücker Ortsteil Nieder-Ohmen die erste Pflegeeinrichtung in der Gemeinde feierlich eröffnet worden.
Mückes Bürgermeister Matthias Weitzel, Wilhelm Haberl vom Investor Bayernland Holding sowie Jörg Braesecke, Vorsitzender der Geschäftsführung des Betreibers Kursana, übergaben das Haus in einer Feierstunde an den Direktor Lars Albert. Bei der Feierstunde verriet der Betreiber auch den Hausnamen, der aus zahlreichen Vorschlägen Mücker Bürger ausgewählt wurde: Louise, in Erinnerung an den früheren Erzbergbau in der Region und das ehemalige gleichnamige Bergwerk.
Der Direktor Albert selbst stammt aus Laubach und wurde durch einen Spaziergang mit seiner Frau auf den Neubau aufmerksam und bewarb sich sofort. Für ihn war die Nähe zum Arbeitsplatz ausschlaggebend und so wechselte er seinen Arbeitgeber. Anstatt Frankfurt ist jetzt Nieder-Ohmen seine neue Wirkungsstätte. „Oberhessen, der Vogelsberg, das ist meine Heimat. Hier fühle ich mich wohl, hier lebe ich, hier kenne ich die Leute und weiß, wie sie ticken“, stellte sich Albert den rund 80 Gästen auf der Eröffnungsfeier vor. „Wir haben eine hoch motivierte Crew. Die ersten Segel sind gesetzt und die ersten Passagiere haben bereits ihre Kabine bezogen. Sollte es einmal stürmisch werden, haben wir mit Kursana einen verlässlichen Partner beiseite“, so der Hobby-Segler Albert zur Eröffnung.
Ein Pflegeplatz in der Nähe der Angehörigen
„Unsere Gesellschaft braucht mehr und mehr Angebote, die auf ältere Menschen zugeschnitten sind. Diese älteren Menschen treffen heute auf eine Gesellschaft mit sich wandelnden Familienstrukturen. Gerade hier bei uns sind die Bande noch relativ stark, aber die Großfamilien früherer Zeiten gibt es nicht mehr. Bei Kleinfamilien, wo beide Partner ihrem Beruf nachgehen und erst recht für Singles ist es kaum noch machbar, sich intensiv um ältere Angehörige zu kümmern“, so Bürgermeister Weitzel.
Viele würden es dennoch versuchen und irgendwann zu dem Punkt kommen, wo es nicht mehr geht und einen Pflegeplatz in der Nähe für ihre Angehörigen suchen. Außerdem gebe es alleinstehende Senioren, die irgendwann freiwillig ihre Wohnungen aufgeben würden, weil sie in einem Seniorenheim soziale Kontakte hätte und viel Arbeit abgenommen bekommen würden.
Wilhelm Haberl überreichte den symbolischen Schlüssel. Er lobte Bürgermeister und Gemeinde für die gute Zusammenarbeit. „Wir haben das Gebäude errichtet und jetzt kommt die Kursana und bringt in diesen Baukörper die Seele“, so Haberl. Ein Haus lebe von engagierten Mitarbeitern. Darüber hinaus engagiere sich die Gemeinde. Gemeinsam würden Betreiber und Gemeinde leben ins Haus bringen damit es wirklich Heimat und nicht Heim werde. „Die Senioren aus Mücke können jetzt ihren Lebensabend in bekanntem Umfeld in Würde verbringen“, betonte Braesecke und lobte die Gemeinde, dass sie ihrer Verantwortung für ihre Senioren gerecht geworden sei. Darüber hinaus habe es eine positive Resonanz aus der Bevölkerung für den Bau der Einrichtung gegeben.
Das Haus Louise in Nieder-Ohmen
Insgesamt 86 Plätze mit ausschließlich Einzelzimmern bietet das Haus Louise. Bereits 20 Senioren hätten dort ihren neuen Wohnsitz fest gebucht und elf davon seien bereits eingezogen. Die ersten Bewohner seien seit dem 14. Oktober im Haus. Albert hob mit einer eigenen Küche und Wäscherei die Besonderheiten der Pflegeeinrichtung hervor. Aufgrund der Größe des Hauses könnten die Bewohner künftig selbst Vorschläge machen, was es zu Essen geben soll. Darüber hinaus sei eine eigene Wäscherei in Pflegeeinrichtungen nicht gerade üblich und kein Kleidungsstück müsse das Haus verlassen. Außerdem ist im Haus mit Andrea Di Prima eine mobile Friseurin im Haus untergebracht.
Im Erdgeschoss des Hauses gibt es 21 Plätze in einem Wohnbereich für Menschen mit Demenz. Hierzu gehört auch ein Garten, dessen Gestaltung die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenzerkrankung berücksichtigt, erklärte Braesecke. Alle Pflegeformen wie die Kurzzeit- und Verhinderungspflege, leichte Pflege, die Pflege Schwerstpflegebedürftiger sowie die Betreuung von Senioren, die an einer Demenz erkrankt sind, biete der Betreiber an.
Die Senioren leben in rund 23 Quadratmeter großen Zimmern, jeweils mit eigenem barrierefreien Duschbad und bodentiefen Fenstern. Insgesamt drei Wohngruppen mit durchschnittlich jeweils elf Bewohnern stehen für die Senioren bereit. Jede Wohngruppe verfügt über einen eigenen Tagesraum inklusive Küche. Dort können die Bewohner gemeinsam Zeit verbringen. Des Weiteren sollen dort auch viele gemeinsame Veranstaltungen mit Vereinen und Institutionen der Gemeinde stattfinden. Beispielsweise habe sich der Kindergarten bereits zum gemeinsamen Plätzchen backen angekündigt. Ebenso habe der Kunstturm Mücke und weitere Vereine bereits Aktivitäten im Haus Louise geplant, verriet Albert. Neben dem Betreuungskonzept, das auf so viel Pflege und Unterstützung wie nötig, bei so viel Selbstständigkeit und Selbstbestimmung wie möglich setze, verfolge man die „Mehrgenerationen Wohnidee“.
55 neue Arbeitsplätze entstehen durch die Senioreneinrichtung
Mit Personal für 28 Bewohner sei man vor Kurzem gestartet, damit sich alle neuen Mitarbeiter einarbeiten können. Ebenso wie die derzeitigen Bewohner, die alle aus der Gemeinde Mücke stammen, kommt das Personal aus der Nähe. Albert berichtete, dass es bisher kein Problem gewesen sei, neue Mitarbeiter zu finden. Noch vor der eigentlichen Bewerbungsphase seien Initiativbewerbungen eingegangen. Einige Mitarbeiter kämen aus direkter Nachbarschaft und hätten keine fünf Minuten zu Fuß zu ihrem neuen Arbeitsplatz. Insgesamt 55 neue Arbeitsplätze sollen laut Albert durch die Pflegeeinrichtung entstehen.
Im ganzen Haus gebe es ausschließlich LED-Beleuchtungstechnik und eine Pelletheizung komme zum Einsatz, berichtete Braesecke über den Neubau. Insbesondere die großen bis zum Fußboden reichenden Fenster seien hervorzuheben. „Licht ist Leben. Da merkt man im Alter“, so Braesecke. Im ganzen Haus liege Teppichboden, weil es schließlich wohnlich sein solle. Lediglich auf der Demenzstation habe man aus rechtlichen Gründen auf Teppichböden verzichten müssen. Die Bauzeit habe 13 Monate betragen und die Gesamtinvestitionskosten würden sich auf 8,5 Millionen Euro belaufen.
Wer noch Teil des Teams werden möchte, kann eine Bewerbung an die E-Mail-Adresse lars.albert@dussmann.de senden. Ab dem Ausbildungsjahr 2017 wird die Pflegeeinrichtung auch zum Altenpfleger/in ausbilden.
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