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Vogelsberger Radfahrer nahmen an einem ganz besonderen Radrennen teilTeam Vogelsberg beim 24h-Rennen in Kelheim

VOGELSBERGKREIS (ol). Das Team Vogelsberg hat bei einem 24-Stunden-Radrennen im niederbayrischen Kehlheim teilgenommen und berichtet von dem etwas anderen besonderen Event.

Nachdem man die letzten Jahre immer beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring sich mit dem Team 24 Stunden lang über die 26 Kilometer lange Nordschleife bei teilweise widrigen Bedingungen in der Eifel quälte so starte man in diesem Jahr erstmals beim 24-Stunden-Race in Kelheim. Das berichtete das Team Vogelsberg in einer Pressemitteilung. Die Radfahrer haben über das komplette Wochende einen ausführlichen Bericht verfasst.

Das Städtchen Kelheim ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Niederbayern und liegt an Donau und Main-Donau Kanal zwischen Ingolstadt und Regensburg.

Gleich zwei Teams a fünf Fahrer vom Team Vogelsberg meldeten sich zum Rennen an. Bereits am Freitagmorgen setzte sich der Tross von zehn Fahrern, zwei Betreuern und „Physio“ Anne Dworschak mit vollgepacktem Versorgungs- und Service Fahrzeug in Richtung Kelheim in Bewegung. Nach fast sechs stündiger Anfahrt bedingt durch zahlreiche Staus erreichte man dann schließlich Kelheim, um mit dem Aufbau des Zeltes zu beginnen und das Fahrerlager unmittelbar an der Mündung der Altmühl in die Donau einzurichten.

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 24 Grad genoss das Team dann am Abend die hervorragende Stimmung unter den Fahrern und das Ambiente auf dem Marktplatz von Kelheim. Dort war ein riesiges Festzelt aufgebaut in dem nicht nur am Vorabend des Rennens, sondern auch fast während der gesamten Veranstaltung Live Musik angeboten wurde, um die Stimmung unter den tausenden Zuschauern hoch zu halten, so das Team Vogelsberg.

Beim Briefing des Veranstalters, dem RSC Kelheim, aller teilnehmende Teams am Samstagvormittag im Festzelt erfuhr man, dass sich 1.160 Fahrer (Rekordbeteiligung) zu dem Event angemeldet hatten und man durfte gespannt sein, wie die beiden Teams aus dem Vogelsberg beim Start am Samstag um 14 Uhr ins Rennen kommen würden.

Das Team Vogelsberg Briefing fand unter der Leitung von Teamcaptain Manfred Stöhr im Vogelsberger „Basecamp“ stand. Er wies insbesondere auf die Besonderheiten in der Wechselzone hin und auf die unbedingt einzuhaltenden Sicherheitshinweise des Veranstalters.

Die Startreihenfolge wurde wie folgt festgelegt:
Team Vogelsberg I

Lars Diehl, Atzenhain

Tobias Fiedler, Atzenhain

Tobias Reitz, Nieder Gemünden

Philipp Erk, Rothenbergen (Main Kinzig Kreis)

Jens Kehl, Homberg/Ohm

Team Vogelsberg II , Ü 50 ( es mußten insgesamt 250 Jahre zusammen kommen )

Christof Heine, Niederdorfelden (Main Kinzig Kreis)

Manfred Stöhr, Nieder Gemünden

Ralph Kehl, Burg Gemünden

Reiner Schwing, Burg Gemünden

Rainer Stein, Burg Gemünden

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Teamcaptain Manfred Stöhr beim Briefing der beiden Teams

Die beiden Startfahrer Lars Diehl vom Team Vogelsberg 1 und Christof Heine vom Ü50 Team Vogelsberg hätten sich gut in der Startaufstellung formieren können. Diehl habe sogar durch den bemerkenswerten Einsatz der Teamkollegen, die schon eine Stunde vor dem Start den Platz in der 1. Reihe sicherten, von der Pole Position starten können.

Der Veranstalter hatte eine Prämie von 100 Euro ausgelobt, wer als erste Frau oder erster Mann die Bergwertung am zweiten steilen Anstieg gewinnt. Somit war alles angerichtet für das Team Vogelsberg und durch einen wohl sehr nervösen Fahrer ausgelösten Frühstart fünf Sekunden vor Ende des Countdowns sei das Feld mit unglaublichen Antrittstempo am Start auf die 17 Kilometer lange Schleife rund um Kelheim gegangen. Nach nur wenigen 100 Metern ging es direkt in den ersten Anstieg hinauf zur Befreiungshalle und es habe sich schnell gezeigt, dass Topfahrer Lars Diehl mit der enorm starken Konkurrenz aus Bayern, der Schweiz und aus Österreich nicht mithalten konnte.

Doch sowohl Lars Diehl als auch Christof Heine hätten ihr Bestes gegeben und gleich in der ersten Runde Top Zeiten hingelegt.

Da die Wechselzone direkt im Festzelt auf dem Marktplatz eingerichtet war, musste man die jeweils nächsten Fahrer der Teams dort geschickt vor der Ankunft des vorherigen Fahrers in Position bringen. Den Betreuern Martin Müller (Nieder-Gemünden) , Peter Bender (Schönstadt) und Anne Dworschak (Atzenhain) sei dies immer wieder mit Bravour gelungen, sodass man bei der Übergabe des Wechselstabes fast keine Zeit verloren habe.

Die Zuschauer und die Band im Festzelt hätten alles in der Wechselzone gegeben. Die beiden Vogelsberger Teams um Teamcaptain Stöhr aus Nieder Gemünden, der als zweiter Fahrer für die Senioren an den Start ging, waren begeistert von der Atmosphäre auch an der Strecke , besonders an den Steigungen und in den Serpentinen wurde man durch die vielen Zuschauer immer wieder angetrieben das letzte aus sich heraus zu holen. Bei der Bergankunft am Petersberg war fast über die gesamte Dauer des Rennens eine Trommlerkapelle platziert, die Tour de France Feeling bei den Fahrern aufkommen ließ, so die mitgebrachten Eindrücke des Team Vogelsberg.

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as komplette Team vor dem Fahrerlager nach dem Rennen(v.l.): Chef Martin Müller, Philipp Erk, Jens Kehl, Manfred Stöhr, Peter Bender, Tobias Reitz, Reiner Schwing, Rainer Stein, Tobias Fiedler, Christof Heine, Ralph Kehl, Lars Diehl, Anne Dworschak

Nachdem man die letzte Steigung gemeistert hatte, ging es hinab zur Abfahrt in Richtung Altessing, wobei man im Zug fahrend bei bestem Windschatten oftmals bis zu 60 Stundenkilometer auf dem Tacho hatte, danach ging es entlang des Main-Donau Kanals mit circa 40 Stundenkilometer im Schnitt wieder in Richtung Kelheim, bei dieser Streckenphase galt es eine entsprechende Gruppe zu finden, um sich in der Führungsarbeit abzuwechseln, was leider nicht immer gelang, so die Eindrücke von der Strecke des Vogelsberger Fahrer.

Als dann die Nacht hereingebrochen war, mußten die Räder mit entsprechendem Licht, die Fahrer mit Sicherheitswesten ausgestattet werden. Man einigte sich dann innerhalb der beiden Teams das nachts jeder Fahrer zwei Runden fuhr, um die Pausen/Schlafzeit für die nicht Fahrenden länger zu gestalten. Man kam blendend und ohne Ausfälle durch die laue Sommernacht und konnte sogar einige Plätze gut machen im Klassement, teilen die einheimischen Teilnehmer nicht ohne Stolz mit.

Bei den Ü50 Teams waren von den über 20 gemeldeten Teams nur zwei aus Hessen dabei und nachdem das andere Team aus Hessen schon früh im Rennen aufgeben mußte, stand man bereits als inoffizieller „Hessenmeister“ fest. Das sei dann auch prompt mit einem isotonischen Getränk gefeiert worden.

Die Versorgung der Fahrer mit entsprechenden Getränken und Speisen zum Energieausgleich seien wie immer vorbildlich vom „Chef am Ring“ Martin Müller zum Teil auf dem eigens mitgebrachten Grill zubereitet und serviert worden. Peter Bender und Anne Dworschak hätten ihn dabei tatkräftig unterstützt. Bender sei, als einige Fahrer längere Pausen brauchten, sogar selber ein paar Runden gefahren, um den betroffenen Fahrern eine längere Ruhephase zu gönnen, das nennt man dann vorbildlichen Einsatz.

Am Ende der Veranstaltung zog das Team Vogelsberg eine positive Bilanz und wenn es auch nicht ganz für die vorderen Plätze gereicht hat, so war man der einhelligen Meinung bei einer tollen, in dieser Form noch nie erlebten Radfahrveranstaltung, auf hohem Niveau teilgenommen zu haben. Ohne eine einzige Panne, ohne Sturz und ohne Verletzungen. Außer ein paar Sonnenbränden war man mit allen Fahrern durchgekommen und bei insgesamt 76 von beiden Teams absolvierten Runden und somit gefahrenen 1244,50 Kilometern sei das eine beeindruckende Bilanz dieses Radsportwochenendes aus Vogelsberger Sicht.

Die Sieger des Einzelwettbewerbs hätten bei dem Rennen einzigartige Duftmarken gesetzt. Der Vorjahressieger bei den Männern, Markus Rieber verteidigte seinen Titel mit 48 gefahrenen Runden bei insgesamt 786 Kilometern, das entspricht der Strecke von München nach Westerland (Sylt).

Bei den Damen gewann die Schweizerin Corinne Furrer, in 2014 Race Across America Siegerin, mit 41 Runden, das habe Rekord im Damenwettbewerb bedeutet.

Nach dem Motto „ Dabeisein ist Alles“ scheint eine Teilnahme der Teams aus dem Vogelsberg beim 24-Stunden-Race in Kelheim auch schon für 2017 gesichert, zudem wahrscheinlich im nächsten Jahr einige Spitzenfahrer, die in diesem Jahr aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen konnten, dabei sein werden.

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