
„Jugend und Parlament“: Vogelsberger Jan-Hendrik Dörr und Lukas Kaufmann als Bundestagsabgeordnete in BerlinErfahrungen kann man nicht aus Büchern lernen
BERLIN / VOGELSBERGKEIS (ol.) Die beiden Mitglieder der Jungen Union Vogelsberg Jan-Hendrik Dörr (18, Kirtorf-Lehrbach) und Lukas Kaufmann (20, Wartenberg-Landenhausen) durften bei dem Planspiel „Jugend und Parlament“ im Bundestag teilnehmen.
Sie splüpften in die Rolle eines fiktiven Abgeordneten. Den Planspiel-Namen haben sie noch selbst ausgesucht, die Parteizugehörigkeit und die Biografie hingegen wurden zugelost, teilte die Junge Union Vogelsberg mit.
So kam es also, dass Jan-Hendrik Dörr als Bundestagsabgeordneter „Lukas Schmidt“ Glück hatte und für die CVP im Bundestag saß, während Lukas Kaufmann als „Rudolf Lando“ in den sauren Apfel beißen musste und der APD zugelost wurde. Die im Bundestag vertretenen Parteien wiederum hatten auch andere Namen, welche jedoch schnell auf die „echte“ Partei schließen ließen.
Die Christliche Volkspartei (CVP) sei eine Anlehnung an die CDU/CSU-Fraktion gewesen und die APD habe für die SPD gestanden. Daher habe Dörr seine politischen Überzeugungen auch als Lukas Schmidt wiedererkennen können. Kaufmann hingegen habe sich in seine Rolle hineinversetzen müssen. „Während des Planspiels dachte ich immer wieder, wie nun Rudolf Lando handeln und abstimmen würde. Schwierig wurde es dann für mich, vor dem Bundestag in einer Rede eine Änderung des Tierschutzgesetzes zu verteidigen, dem ich als Lukas Kaufmann hingegen eher nicht zugestimmt hätte“.
Das ereignisreiche Wochenende am Samstagmittag habe mit dem Empfang im Paul-Löbe-Haus sowie der anschließenden Vorstellung des Planspiels im Plenarsaal begonnen. Danach sei in kleineren Gruppen eine Einführung in das Spiel gegeben worden.
Der Sonntag sei geprägt von interfraktionellen Wahlen und der inhaltlichen Vorbereitung für die Ausschusssitzungen gewesen. Diese hätten am Montag stattgefunden. Nach der ersten Beratung im Bundestag, in welcher die Anträge an die jeweiligen Ausschüsse verwiesen wurden, konnten sich die neuen Parlamentarier mit ihren einladenden Bundestagsabgeordneten treffen, berichtet die Junge Union.
Jan-Hendrik Dörr sei vom CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Heck (Amöneburg / Marburg-Biedenkopf) eingeladen worden. „Schon vor zwei Jahren war ich für drei Wochen Praktikant in Stefan Hecks Büro in Berlin. Damals ist Stefan Heck gerade erst neu in den Bundestag eingezogen, sodass ich quasi beim Aufbau des Büros behilflich sein konnte. Neben aktuellen politischen Themen und der Arbeit in der Jungen Union konnte ich aber auch mit Stefan Heck über Themen außerhalb der Politik ins Gespräch kommen“, so das Lehrbacher Ortsbeiratsmitglied Dörr.

Lukas Kaufmann alias „Rudolf Lando“ verteidigt am Rednerpult des Bundestages das fiktive Tierschutzgesetz.
Der letzte Tag sei der Zielsprint der inhaltlichen und strategischen Arbeit der letzten Tage gewesen, denn nun galt es, seine Arbeit dem Parlament vorzustellen. Hierbei seien ein Auslandseinsatz im fiktiven Staat Sahelien und eine Änderung des Grundgesetzes zur Aufnahme von Deutsch als Landessprache und nicht als Amtssprache, wie es vorher der Fall war, beschlossen worden.
Außerdem hätten die Oppositionsparteien mehr direkte Demokratie verlangt, was von der GroKo jedoch abgelehnt worden sei. Den Antrag zur Verbesserung des Tierschutzes habe Kaufmann verteidigen können, Seitenhiebe gegenüber der Partei der sozialen Gerechtigkeit, in Anlehnung an die Linken, seien dabei nicht ausgeblieben. Zu finden ist die fiktive Debatte in der Mediathek des Bundestages beim Unterpunkt „Sonderveranstaltungen“, Kaufmann spricht ab 02:55:00. Dörr habe rollengemäß gegen das fiktive Tierschutzgesetz und somit gegen seine Mehrheit in der Fraktion gestimmt.
Die echten Plenarsitzungen seien im Anschluss von der Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, Tina Hassel, und Vertretern der vier echten Fraktionen diskutiert worden. Bundestagspräsident Norbert Lammert habe sich danach noch die Zeit für ein Schlusswort und Fotos mit den Planspielteilnehmern genommen.
„Insgesamt war es für mich ein unbeschreibliches Erlebnis, das ich nur weiterempfehlen kann. Die Methode des Planspiels hat nahezu die Realität abgebildet. Die Erfahrungen, die ich in Berlin sammeln konnte, kann man so nicht aus Büchern lernen“, lobte Dörr die Veranstaltung abschließend.
Auch interessant:

Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren