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Gesundheitsvortrag Sturzfolgen beim älteren MenschenWenn beim Sturz ein Knochen bricht

LAUTERBACH (ol). Unter dem Titel „Das Ende des gepflegten Ruhestands“ beschäftigte sich der Chefarzt Unfall- und Orthopädische Chirurgie und Leiter des EndoProthetikZentrums Lauterbach, Dr. Jürgen Ludwig, in seinem Vortrag mit Knochenbrüchen im Alter.

Es ist das dritte medizinische Thema der neuen Serie „Treffpunkt Gesundheit“ am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach. Fragen wie „Wer stürzt wo und warum?“, „Es ist passiert. Wie geht es weiter?“ und „Was kommt am Ende dabei heraus?“ ließen die Zuschauer aufhorchen. Dr. Ludwig ging in seinem Vortrag zunächst darauf ein, welche Ursachen der Grund für einen Sturz sein können. Nachlassende Muskelkraft, schwächeres Sehvermögen aber auch der Einfluss von Medikamenten gehörten zum Älterwerden fast zwangsläufig dazu und können Auslöser für den Verlust von Balance und Stabilität im Bewegungsablauf sein, erläuterte der Experte.

„Art und Weise von Brüchen sind ebenso vielfältig wie Ort und Geschehen von Stürzen“, spricht der Chirurg aus vielen Jahren Praxis. „Ist es erst geschehen, ist meist die operative Versorgung das Mittel der Wahl.“ Dass dabei Faktoren wie Narkosefähigkeit, die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten oder eine schlechte Knochenqualität eine Herausforderung für den Operateur darstellen, weiß der erfahrene Mediziner nur zu gut. Zwar widmete er sich auch den konservativen Behandlungsmethoden, verwies aber auf den langfristigen Heilungsprozess, der insbesondere bei Senioren zu erheblichem Muskelverlust führen könne.

Oft seien es hüftgelenknahe Brüche, wie Oberschenkelhals- oder der körpernahe Oberschenkelbruch, Frakturen an Wirbeln, Oberarmen oder Handgelenken, mit denen Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mit der Vorstellung seines Konzeptes der optimierten Behandlung beim älteren Menschen, die nach Ansicht des Chefarztes bereits in der Notaufnahme beginne, hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums. Dabei ging er auf bestehende Möglichkeiten der individuellen Planung des Operationsverfahrens, die frühzeitige Mobilisierung durch Pflegepersonal und Physiotherapeuten auf den Stationen und die interdisziplinäre Kooperation mit der Geriatrischen Abteilung am Krankenhaus Eichhof ein. Hier verwies er auf die Bandbreite der Geriatrie mit Methoden, wie  frührehabilitativer Komplexbehandlung, besonderem Training zur Sturzprophylaxe und Training der Aktivitäten des täglichen Lebens, mit denen Betroffene ihre Alltagstauglichkeit wieder herstellen können.

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