750 Jahre Stadtrechte in Lauterbach: Brauerei gibt Jubiläums-Bierdeckel herausSiegelrot und alte Schrift erinnern ans Jubiläum
LAUTERBACH (aep). Bier hat auch etwas mit Tradition zu tun, gerade in diesem Jahr, indem das deutsche Reinheitsgebot 500 Jahre alt wird. Auch die Stadt Lauterbach hat Anlass zum Feiern: 750 Jahre Stadtrechte wollen das ganze Jahr gefeiert werden. Wer immer in der Zeit ein Getränk bestellt, wird nun daran erinnert, denn zum Jubiläum der Stadt steuert die Lauterbacher Burgbrauerei einen eigens gestalteten Bierdeckel bei – in einer Auflage von einer Million Stück.
Das Lauterbacher Wappen mit dem heiligen Simplicius in einem Siegel und der Schriftzug „750 Jahre Stadtrechte Lauterbach 1266 – 2016“: Diese Gestaltung hat sich die Designerin Ute Kirst einfallen lassen, und dieser Entwurf findet bei der Vorstellung in der Brauerei allgemeine Zustimmung. „Der Bierdeckel sieht sehr edel aus, das ist schön!“, lobte Bürgermeister Rainer Hans Vollmöller das Werk.
Er hatte aus dem Anlass eine ganze Sammlung Bierdeckel der Lauterbacher „Salzekuchenjungs“ mitgebracht – Lauterbachs vielleicht kleinstem Verein mit gerade mal sieben Mitglieder, zu denen Vollmöller selbst auch zählt. Viele der kleinen Pappen wirken schon historisch. Einer trägt ebenfalls einen Schriftzug zu einem Lauterbacher Jubiläum: zum 700-Jährigen. Auffällig: Viele der alten Bierdeckel sind „richtige Oschies“, lacht der Rathauschef. Das sei früher so üblich gewesen, erläutert Ruth Herget-Klesper, die zusammen mit ihrem Bruder Ulrich Klesper die Brauerei leitet. Damals habe man die Rechnung noch nicht auf die „Bierfilze“ geschrieben, die es auf eine wesentlich längere Einsatzdauer brachten. Die beiden Brauereichefs freuten sich über das Präsent der Salzekuchenjungs: „Bald können wir ein Bier-Museum aufmachen.“
Die Gestaltung sei auch eine hübsche Bastelarbeit gewesen, schilderte Ute Kirst die Entstehung ihres Werkes. Sie nutzte das Wappenbild mit dem heiligen Simplicius und setzte es in einen wächsernen Siegelrand. Dazu wählte sie einen Schriftzug, der ein bisschen historischen Touch vermittelt. Und weil sie dem Ganzen noch etwas mehr Pfiff und „Dokumentenhaftigkeit“ verleihen wollte. wählte sie noch einen historisch anmutenden Hintergrund: ein altes Schriftstück, das etwas geheimnisvoll erscheint. Aber wer genau hinschaut, erkennt vielleicht auch was es ist: der Text des Lauterbacher Strolchenliedes. Das ist nicht 750 Jahre alt, räumt sie ein, „aber die Lauterbacher mögen es.“ Den Segen vom Stadtoberhaupt hat Ute Kirst.
Eine Million Stück hat die Brauerei davon drucken lassen, erklärt der Geschäftsführer Ulrich Klesper. Die werden nun ab sofort in alle Gaststätten Lauterbachs verteilt. Er verblüfft mit einer Feststellung. Denn was nach einer riesigen Menge Bierdeckel aussieht, sei eigentlich nur der übliche Verbrauch eines Jahres.
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