FULDA (ol) Es zwitschert bei der Polizei in Osthessen: Die Beamtinnen und Beamten aus dem Polizeipräsidium in Fulda weihen am Rosenmontag ihren Twitter-Account offiziell ein. Nicht ohne einen gewissen Stolz zwischen den Zeilen verkünden die Ordnungshüter diese Nachricht – noch ganz klassisch – in einer Pressemitteilung.  

Wer @Polizei_OH bei dem Kurznachrichtendienst folgt, soll regelmäßig über besondere Einsätze, Kuriositäten aus dem Polizeialltag und große Fahndungen informiert werden. Einzugsgebiet des Präsidiums sind die Landkreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg und der Vogelsberg. Soziale Medien seien nämlich längst keine „Spielwiese für Computerfreaks“ mehr, schreiben die Ordnungshüter und klingen dabei schon etwas putzig.

Nach @Polizei_Ffm und @Polizei_NH twittern wir ab #Rosenmontag aus #Fulda, #Hersfeld–#Rotenburg und dem #Vogelsberg:https://t.co/1yUGuE6hWZ

— Polizei Osthessen (@Polizei_OH) 4. Februar 2016

In den USA oder England twittern Polizeidienststellen schon lange. Auch in Deutschland verliert der Freund und Helfer langsam die Scheu vor diesem Ding namens Internet. Die Münchener Polizei hat für ihre Tweets während der Willkommenswelle für Flüchtlinge am Hauptbahnhof vergangenen Sommer viel Lob bekommen, genauso wie für den besonnen Ticker während des Terroralarms zu Silvester. In Berlin veranstalteten die Polizisten vergangenes Jahr einen ganzen Twitter-Marathon und posteten 1645 Nachrichten über einen Tag verteilt. 

In Frankfurt (@Polizei_Ffm) und Kassel (@Polizei_NH) tritt man ebenfalls seit einigen Monaten schon per 140 Zeichen mit dem Bürger in direkten Kontakt.

Guten Morgen, #München!
An alle Nachtschwärmer:
Danke, dass Ihr Ruhe bewahrt habt und Verständnis für unsere Maßnahmen hattet.#Zusammenhalt

— Polizei München (@PolizeiMuenchen) 1. Januar 2016

Das Konto der Fuldaer Polizisten ist schon seit einigen Tagen aktiv und kann bislang knapp 280 Follower vorweisen. Der offizielle Startschuss soll allerdings am Rosenmontag fallen. Danach soll der Dienst ausgebaut und zu einem normalen Arbeitswerkzeug für die Beamten in der Presseabteilung werden. Auf dem Twitter-Plan stehen kuriose Meldungen, Nachrichten bei akuten Gefahren, Fahndungen sowie Warnungen, wenn es auf den Straßen Behinderungen gibt. Einen Facebook-Auftritt gibt es bislang noch nicht.

Auf dem Titelbild machen die Beamten nochmal deutlich, was eigentlich jedem klar sein sollte: Ein Tweet an die Polizei kann keinen Notruf ersetzen. „Im Notfall 110 wählen!“ ist neben dem Foto eines Polizeihubschraubers zu lesen. Übrigens: Auch Oberhessen-live ist auf Twitter vertreten. Wir haben den Polizisten auch schon mal ganz lieb „Hallo“ gesagt.

Aloha! @OberhessenLive sagt „Hallo“ zu @Polizei_OH und „Willkommen in diesem Internet!“ Ob sich das jemals durchsetzten wird? ;)

— oberhessen-live.de (@OberhessenLive) 4. Februar 2016