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Zwei Rettungswachen in Herbstein und Kirtorf geplant – Krankenkassen als GeldgeberZwei neue Wachen sollen schnelle Hilfe garantieren

VOGELSBERGKREIS (ol). Damit Hilfe im Notfall schneller vor Ort ist: In Herbstein und Kirtorf sollen dieses Jahr zwei neue Rettungswachen entstehen. Das teilt der Kreis in einer Pressemitteilung mit. Demnach haben die Krankenkassen der Idee zugestimmt, was bedeute, dass die Planungen nun beginnen können.

„Die Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum haben das gleiche Recht wie die Menschen im Ballungsraum, schnell mit einem Rettungswagen oder einem Notarztwagen versorgt zu werden“, wird der Landrat in der Pressemitteilung zitiert.

Wo genau die Wachen entstehen sollen, was sie kosten, wie sie ausgestattet werden, all das muss nun geplant und entschieden werden.

Krankenkassen übernehmen Kosten

Die AOK Hessen und fünf weitere gesetzliche Krankenkassen werden die Kosten für die neuen Wachen tragen. Deswegen mussten sie dem Unterfangen zustimmen. Landrat Görig bedankte sich in einem Gespräch im Kreishaus bei Thomas Burmann, dem zuständigen Hauptabteilungsleiter für den Krankenhaus- und Rettungsdienstbereich bei der AOK Hessen, für das Finden eines Konsenses, der bei allen Bürgerinnen und Bürgern auf positive Resonanz stoßen werde.

Es bestehe Einigkeit über die Notwendigkeit, die Versorgung zu verbessern um Leben zu retten und schweren Verletzungen und Krankheiten bestmöglich zu begegnen. Landrat Görig dankt der AOK Hessen ausdrücklich für die Bereitschaft „im Interesse der Menschen an einem Strang zu ziehen“. Thomas Burmann nahm diesen Faden auf und betonte, dass auch aus Sicht der AOK die Sicherung einer qualitativ hochwertigen Versorgung oberste Priorität habe.

Haben sich auf zwei neue Rettungswachen geeinigt: Dr. Sven Holland (Sachgebietsleiter der Gefahrenabwehr), Siegfried Simon (Leiter des Amtes für Aufsichts- und Ordnungsangelegenheiten), Landrat Manfred Görig, Thomas Burmann und Christian Lehmann (beide AOK Hessen).

Haben sich auf zwei neue Rettungswachen geeinigt: Dr. Sven Holland (Sachgebietsleiter der Gefahrenabwehr), Siegfried Simon (Leiter des Amtes für Aufsichts- und Ordnungsangelegenheiten), Landrat Manfred Görig, Thomas Burmann und Christian Lehmann (beide AOK Hessen). Foto: Erich Ruhl, Pressestelle Vogelsbergkreis

Zurzeit ist in elf der 19 Städte und Gemeindes des Kreises mindestens ein Rettungswagen (RTW) und/oder ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) stationiert. Von der Leitstelle in Lauterbach werden ausgehend von den Standorten Lauterbach, Alsfeld, Grebenhain, Freiensteinau, Schlitz, Grebenau, Nieder-Ohmen, Köddingen, Homberg, Schotten und Ulrichstein insgesamt 17 Fahrzeuge eingesetzt. Davon sind drei NEF, die in Lauterbach, Alsfeld und Ulrichstein stehen.

In Hessen gibt es eine Hilfsfrist von 10 Minuten. In dieser Zeit müssen Helfer in einem Notfall vor Ort sein, zumindest in 90 Prozent der Fälle. Der Vogelsberg war lange Schlusslicht im Einhalten der Rettungsfrist, wie Zahlen des Landes und Recherchen des HR im Jahr 2014 ergeben haben. Die Vogelsberger schafften es nämlich nur in 72 Prozent der Fälle, in der vorgegeben Zeit vor Ort zu sein.

 

Die neuen Wachen in Herbstein und Kirtorf sollen „Lücken in der Versorgung“ schließen und dazu beitragen, dass die Hilfsfirst überall eingehalten werden kann. Der Kreis wünsche sich eigentlich noch ein bis zwei weitere Rettungswachen, heißt es aus dem Landratsamt. Dennoch sei man über die nun gefundene Möglichkeit „hoch zufrieden.“

Darüber hinaus heißt es in dem Text, habe der Kreis auch andere Maßnahmen getroffen, um schnelle Hilfe im Ernstfall zu ermöglichen. So sei das Personal der Leitstelle im Landratsamt verdoppelt, die Technik und Abläufe optimiert worden.

Seit Oktober verbessert jeweils ein zusätzlicher Rettungswagen in Lauterbach und in Alsfeld die rettungsdienstliche Versorgung an den Stellen mit erhöhtem Einsatzaufkommen.

Ein Gedanke zu “Zwei neue Wachen sollen schnelle Hilfe garantieren

  1. Die Idee und deren Umsetzung kann man nur begrüßen und gut heißen. Für mich stellt sich nur die Frage wo das qualifizierte Personal gefunden wird, da es auch schon bei dem bestehenden Wachen zu Engpässen kommt. Ganz abgesehen davon, wenn ab 2021 jeder Rettungswagen mit einem Notfallsanitäter besetzt den muss.

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