
"Weiberschätze": auf Anhieb ein ErfolgFrauen und der große Spaß am Flohmarkt
ALSFELD (aep). So wie Kristine Bitner ging es wohl vielen Frauen: Der Kleiderschrank der jungen Frau aus Ulrichstein quoll über. Und da kam es ihr gerade recht, als sie von den „Weiberschätzen“ erfuhr: „Da habe ich mich gleich gemeldet!“ So sitzt sie zusammen mit 40 anderen Frauen beim ersten Kleiderflohmarkt am Sonntag in der Alsfelder Stadthalle an einem Verkaufsstand – umgeben von Hunderten Besucherinnen – und stellt am Nachmittag fest: „Ich bin sehr zufrieden.“
„Weiberschätze“: Diese Idee aus dem Betreiberteam der Stadthalle ist auf Anhieb zu einem Erfolg geraten, freut sich der Veranstalter Torsten Schneider: „Die Leute haben uns am Vormittag die Tür eingerannt.“ Sofort nach Öffnung des Flohmarktes seien 250 weit überwiegend weibliche Besucher in die Halle geströmt. Über den Tag, so schätzt er, dürften es gut 1000 geworden sein.
Die Idee ist so einfach wie zugkräftig: Frauen entrümpeln ihre manchmal übervollen Kleiderschränke und bieten auf dem Flohmarkt an, was sie nicht mehr tragen wollen. Die Kundschaft hat die Gelegenheit, gute Secondhand-Kleidung zu sehr günstigen Preisen zu erstehen. Fragt man zum Beispiel die Ulrichsteinerin Kristine Bitner nach dem Preis einer Bluse oder einer Hose, zuckt sie erst einmal mit den Schultern: „Mal sehen. Ich nehme ja nicht viel.“ Zehn Euro werden es vielleicht für die getragene, aber noch fast neuwertige Hose. Die Verkäuferin freut sich, wenn die Stücke weggehen; sie gibt aber auch zu: Beim Aussuchen ist das eine oder andere bereits aussortierte Teil doch wieder in den Schrank zurückgekommen: „Man kann sich manchmal schwer trennen.“
Das Konzept klappt aber gut: An allen Tischen wird gewühlt, probiert, über Preise verhandelt – und viel gelacht. Das gehört nämlich auch zu dieser Art Flohmarkt-Shopping: der Austausch, die Freude am Entdecken. Sabine Bitner lacht: „Es macht einfach Spaß.“ Nebenbei: Secondhand hat auch eine ökologische Seite, denn diese Kleidung wird nicht einfach weggeworfen, weil vielleicht nur aus der Mode.
Jede zweite Frage, die Torsten Schneider dann auch zu hören bekommt, lautet: „Wann gibt es das wieder?“ Geplant ist das schon, antwortet er dann – aber wann, könne er noch nicht sagen.
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