
250 Flüchtlinge erreichten in der Nacht zu Samstag Alsfeld – Viele Familien dabeiAnkunft mit schlafenden Kindern auf dem Arm
ALSFELD (aep). Es ist 2.35 Uhr, als der regen Betriebsamkeit endlich ein Ergebnis folgt: Der erste Bus biegt um die Ecke, taucht im Scheinwerferlicht An der Bleiche auf. Die angekündigten Flüchtlinge haben Alsfeld erreicht – aber es sind weniger als erwartet. Statt der für den Kreis gemeldeten 360 kommen weniger als 250, so dass die Alsfelder Halle erst einmal ausreicht, die Homberger nicht benötigt wurde. Und die zahlreichen Helfer vor Ort nahmen wieder viele Familien in Empfang.
Nach Angaben von Landrat Manfred Görig am Vormittag sind in der Nacht zu Samstag von den erwarteten 360 Personen nur 226 angekommen, so dass alle in Alsfeld untergebracht werden konnten. Die in Homberg und Mücke vorgehaltenen Kapazitäten mussten zunächst nicht in Anspruch genommen werden. Etwa die Hälfte der Flüchtlinge stammt aus Syrien, etwa ein Viertel aus dem Irak. Unter den Flüchtlingen befinden sich 67 Kinder, zwölf davon sind jünger als drei Jahre. Das jüngste Kind ist erst zwei Monate alt. „Wie in den Tagen zuvor, warten wir jetzt auf Nachrichten, wann dem Kreis weitere Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge zugewiesen werden“, so Görig.
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Das Bürgertelefon beim Kreis: 06641/977-4000
Nach wie vor ist das beim Kreis eingerichtete Bürgertelefon unter der Nummer 06641/977-4000 erreichbar. Darauf weist der Kreis hin. Dort können allgemeine Informationen abgefragt werden. Auf der Homepage des Kreises wurde inzwischen auch eine Liste immer wieder gestellter Fragen mit den entsprechenden Antworten eingestellt. „Da werden Fragen beantwortet, die den Bürgern auf den Nägeln brennen und es klärt sich so die eine oder andere Falschinformation auf“, hofft Görig.
Die weiteren Info-Telefon-Nummern:
Lauterbach 06641 / 184-444
Alsfeld 06631 / 182-152
Mücke 06400 / 9102-27
Homberg 06633 / 184-42
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Es ist ein aufwendiger Apparat, der sich auf die Ankunft der Menschen irgendwann in der Nacht vorbereitete. Einsatzkräfte gleich mehrerer Vogelsberger Feuerwehren stehen bereit. Man löst einander ab oder bleibt nach erledigter Tagschicht gleich da, wie manche erzählen, um nach all der Arbeit nun auch dabei zu sein, wenn die Flüchtlinge kommen – das Werk vollenden. Neben den Feuerwehrleuten beherrschten auch Einsatz-Uniformen vom Technischen Hilfswerk und des Deutschen Roten Kreuzes die Szene. Nicht nur aus Alsfeld. aus Hopfgarten, Vadenrod, Storndorf kommen Feuerwehrleute, DRK-Helfer aus Mücke und Kirtorf sind zu sehen. Junge Frauen mit Kopftüchern huschen umher: Sie gehören zur Riege der Dolmetscher, die auf ihren Einsatz warten. Man errichtet Scheinwerfer und in deren Licht Absperrgitter – und wartet.
Für 2 Uhr war die Ankunft der Busse ursprünglich gemeldet. Dann hieß es 4 Uhr, weil die Bahn einen Zugausfall gehabt habe, und die Flüchtlinge Mannheim, ihren Umsteigeort zu den Bussen, gar nicht erreicht hätten. Eigentlich weiß man aber vor Ort gar nichts. Auch Einsatzleiter Hubert Helm zuckt nur mit den Achseln, wenn er nach Details gefragt wird. Aber dann kommen sie doch früher: Ab 2.30 Uhr steuert ein Buss nach dem anderen durch den Walkmühlenweg die Großsporthalle an. Mittlerweile ist Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule eingetroffen, der sich als oberster Alsfelder Brandschützer unter die Feuerwehrleute mischt. Auch Landrat Manfred Görig stößt noch hinzu.
2.35 Uhr: Im haltenden Bus gehen die Lichter an und beleuchten sehr müde Gesichter. Ein Feuerwehrmann aus Vadenrod entert als Erster das Gefährt, spricht mit den Ankömmlingen, und der erste Ruf nach hinten ist die Frage nach einem Dolmetscher. Es dauert ein paar Minuten, bis die ersten Flüchtlinge den Bus verlassen: Männer mit schlafenden Kindern auf dem Arm. Es kamen wieder vor allem viele Familien im Vogelsberg an. Nur noch die Registrierung und ein medizinischer Check, dann können sie in der Halle ruhen. Erst einmal – für die meisten ist Alsfeld nur eine Zwischenstation.
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