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64-jähriger Mann fährt elf Kilometer auf den Autobahnen A5 und A7 – Kein UnfallGeisterfahrer wechselt auch noch die Autobahn

OSTHESSEN (ol). Großes Glück hatte nicht nur ein 64-jähriger Autofahrer aus dem Landkreis Regensburg, der am Samstag an der Rastanlage „Rimberg“ auf der A5 bei Breitenbach entgegengesetzt zur Fahrtrichtung auf die Autobahn auffuhr – und seine Fahrt ungeachtet des Gegenverkehrs fortsetzte. Es kam zu keinem Unfall.

Der Fahrer eines Mini-Van war vom Raststättengelände „Rimberg“ in einem Winkel von über 90 Grad trotz eindeutiger Beschilderung und Fahrbahnmarkierungen nach links auf die Richtungsfahrbahn Frankfurt abgebogen, die er zunächst entgegengesetzt in Richtung Kassel befuhr.
Auch eindeutige Zeichen und Ausweichmanöver der entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer, konnten den Falschfahrer nicht davon abbringen, den linken Fahrstreifen weiterhin in die falsche Fahrtrichtung zu befahren. Nach etwa fünf Kilometern, war der Geisterfahrer am Hattenbacher Dreieck erneut in die falsche Richtung
nach links auf die Autobahn A7 abgebogen, die er nun für weitere sechs Kilometer, jetzt auf der Fahrbahn gen Kassel, verbotswidrig in Fahrtrichtung Fulda befuhr.

Auch einen Parkplatz nutzte der Falschfahrer nicht zum Verlassen der Autobahn. Erst an der Anschlussstelle Niederaula verließ der Geisterfahrer die A7 – nach einem gefährlichen Wendemanöver auf der Hauptfahrbahn – und fuhr weiter auf die Bundesstraße B 62 in Richtung Alsfeld. Dabei endete allerdings die „Glückssträhne“ des Falschfahrers.

Ein Polizeibeamter, der privat mit seiner Familie unterwegs war, hatte das Wendemanöver beobachtet, die Verfolgung aufgenommen und den Falschfahrer schließlich an einer Tankstelle an der B 62 zum Anhalten bewegen können. Der 64-jährige Mann wurde durch den Polizisten in Zivil bis zum Eintreffen einer Funkstreife der zuständigen
Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld, festgehalten.

Die Beamten überprüften noch vor Ort, ob der Fahrer Alkohol oder Drogen zu sich genommen hatte – aber Fehlanzeige.

Mindestens so viel Glück, wie der 64-jährige während seiner Geisterfahrt, hatten die zahlreichen weiteren Autofahrer, die ihm bei relativ dichtem Verkehr ausweichen mussten und daraufhin in großer Zahl erschrocken den Polizeinotruf gewählt hatten. Nur die Umsicht dieser Autofahrer, „aufmerksame Schutzengel“ und die sofort eingeleitete und gesendete Rundfunkwarnmeldung, dürften ursächlich dafür gewesen sein, dass es bei dieser ausgedehnten Falschfahrt zu keinem Unfall gekommen war.

Den Geisterfahrer erwartet nun ein Strafverfahren wegen eines „Gefährlichen Eingriffes in den Straßenverkehr“. Weitere Zeugen, oder Autofahrer, die dem Geisterfahrer ausweichen mussten und dadurch gefährdet wurden, werden daher gebeten, sich unter der Telefonnummer 06621-5088-0 an die Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld, oder an jede andere Polizeidienststelle zu wenden.

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