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Beschluss: Stadt sichert den Betrieb – Offene Fragen: Trägerschaft, tarifliche Bezahlung?Warmer Regen für die Alsfelder Krabbelstube

ALSFELD (aep). Der Besuch hat sich gelohnt: Die Unterstützung für die Alsfelder Krabbelstube „Flohhütte“ ist bis Ende 2017 erst einmal gesichert, entschied das Alsfelder Stadtparlament am Donnerstagabend, und diesen Beschluss bekamen ein Dutzend Mitglieder des Trägervereins vor Ort mit. Sie vernahmen auch, dass es bei diesem Thema wenig Kontroversen gibt – zugleich aber noch kontroverse Entscheidungen anstehen.

 

Zur Erinnerung: Der Trägerverein der auf dem alten Grenzschutzgelände angesiedelten „Krabbelstube“ hatte Alarm geschlagen, weil durch veränderte Rahmenbedingungen nur noch bis August Geld für den Betrieb vorhanden sei, und die städtische Förderung nicht mehr ausreiche . Der Betrieb der U-3-Betreuung mit 24 Plätzen sei akut gefährdet.

Darauf will die Stadt jetzt die Förderung ausweiten, um den Betrieb zu sichern, so der Beschluss im Stadtparlament am Donnerstagabend – einer Beschlussempfehlung in Ausschüssen folgend (siehe Bericht bei Oberhessen-live). Es geht um insgesamt über 270.000 Euro bis Ende 2017 – denen nichts im Wege stehen soll, erklärten alle Fraktionen bei ihrem einstimmigen Beschluss.

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Gesichert: Bis Ende 2017 stellt die Stadt Alsfeld genügend Förderung für den Betrieb zur Verfügung.

Zur Debatte wird aber noch die weitere Trägerschaft für die U-3-Betreuung in Alsfeld stehen, denn da kamen unterschiedliche Meinungen auf. So streben Magistrat, CDU und Bürgermeister Stephan Paule eine Übernahme der Trägerschaft durch einen kirchlichen Träger an – und im Gespräch sei man mit dem katholischen Bistum Mainz. Unter diesem Dach ließen sich auch anstehende Investitionen besser bewältigen.

Ein Teil des Beschlusses enthielt entsprechend einen Prüfauftrag in diese Richtung, bei dem die ALA allerdings gegen stimmte. Denn, so erläuterte deren Sprecher Michael Riese, die Kinderbetreuung sei „eine ausgesprochen öffentliche Aufgabe“, die unabhängig von kirchlichen Trägern und Konfessionen betrieben werde solle. In dem Punkt wich die ALA von ihrem Koalitionspartner SPD ab, deren Sprecher Swen Bastian von einem „Dissenz“ zwischen den Fraktionen sprach und diese Möglichkeit zumindest geprüft sehen möchte. Auf Anregung der ALA geht das Parlament aber mit einem dritten Beschluss sogar einen Schritt in eine andere Richtung: Es wird geprüft, so die Übereinkunft, ob künftig Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft von der Stadt übernommen werden können.

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Einstimmige Zustimmung: Der SPD-Stadtverordnete Christoph Stüber berichtete von der Empfehlung in zwei Alsfelder Ausschüssen.

In Bezug auf die Krabbelstube steht noch eine weitere Initative der ALA im Raum: dass deren Mitarbeiterinnen ab dem kommenden Jahr nach den Tarifen der öffentlichen Hand bezahlt werden. Dazu hatte die ALA auch einen Antrag gestellt, ihn aber erst einmal wieder zurück gezogen. Es gehe aktuell darum, der „Flohhütte“ schnell zu helfen, hatte Bürgermeister Paule zu bedenken gegeben. Jetzt erst einmal Tarife zu ermitteln und die Mehrkosten auch noch in den laufenden Haushalt einzuarbeiten, sei dabei nicht sinnvoll. Aber zu den Beratungen für den Haushaltsplan 2016, so kündigte Riese an, werde dieser Antrag wieder auf der Tagesordnung stehen.

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