Empfehlung zweier Ausschüsse – Prüfung: Kindertagesstätten nur in städtischer Hand?„Flohhütte“ soll bis Ende 2017 gesichert werden
ALSFELD (aep). Für die Betroffenen ist das eine gute Nachricht, für die Stadt Alsfeld gibt es allerdings auch einiges zu tun in Sachen Kinderbetreuung, wenn das Stadtparlament am Donnerstagabend der Empfehlung zweier Ausschüsse am Dienstag folgt. Haupttenor: Die Ausschüsse beschlossen mit großer Mehrheit oder gar einstimmig, die U3-Krabbelstube „Flohhütte“ auch ab dem August so zu fördern, dass der Bestand gesichert ist – ein deutlicher Fingerzeig für das Stadtparlament.
Um den Fortbestand hatte der tragende Verein der „Flohhütte“ sich in den vergangenen Wochen schwer Sorgen gemacht, weil die vorhandenen Mittel schrumpfen, bedingt durch einen veränderten Personalschlüssel für die 24 vorhandenen Betreuungsplätze. Wenn die Stadt ihre Zuschüsse nicht schon in diesem Jahr anpasst, drohe dem Verein ab August das finanzielle Aus.
Wie viel bereits in diesem Jahr fehlt, das zeigt eine Rechnung der Verwaltung: rund 30.000 Zuschuss an den Verein plus 12.000 Übernahme von Miete mit Nebenkosten für die Räumlichkeiten auf dem ehemaligen BGS-Gelände.
Für 2016 errechnete die Verwaltung einen Zuschussbedarf in Höhe von knapp 115.000 Euro, und für das Jahr 2017 dann einen gesteigerten Zuschuss in Höhe von rund 116.00 Euro. Entsprechend heißt das: 499,16 Euro pro Kind und Monat im nächsten Jahr und 505,45 Euro dann im Jahr 2017. Der Elternbeitrag liegt derzeit bei 160 Euro monatlich.
Über die Notwendigkeit der Unterstützung herrschte Konsens in den an der Diskussion beteiligten Ausschüssen: dem Haupt- und Finanzausschuss sowie dem Sozialausschuss. Doch seitens der ALA äußerte Michael Riese auch noch Wünsche für eine Beschlussvorlage. So solle der Zuschuss für die nächsten beiden Jahre an die Kosten für eine tarifliche Entlohnung der Mitarbeiterinnen in der „Flohhütte“ orientiert werden. Bislang seien die Gehälter frei ausgehandelt worden, hatte Bürgermeister Stephan Paule erläutert. Die Änderung floss mit ein.
Und dann widerspricht die ALA den Plänen, eine Zusammenlegung der Kitas Wichtelland und Krabbelstube in einem eigenen Haus unter kirchlicher Trägerschaft ab 2017 zu prüfen – und zwar mit der katholischen Kirche. „Die ist heute sogar toleranter als die evangelische“, betonte Paule.“Das findet auf keinen Fall unsere Zustimmung!“, entgegnete Riese. Stattdessen regte die ALA eine Überprüfung der kirchlichen Trägerschaften mit dem Ziel an, sie zur Stadt zurück zu holen. „Das ist eine öffentliche Aufgabe, die wir auch öffentlich erledigt sehen möchten!“ Worauf Bürgermeister Paule ihn darauf hinwies, dass öffentliche Aufgabe in Deutschland gesetzlich gesehen auch an Kirchen vergeben werden könnten.
Dennoch fand auch dieser Passus am Ende Eingang in die Empfehlung. Den Beschluss muss das Stadtparlament am Donnerstagabend fassen: ab 19.30 Uhr in der Alsfelder Stadthalle.
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