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Ein Segen für LauterbachZwei Gottesdienste für Pfarrerin Karin Klaffehn zum 25. Ordinationsjubiläum

LAUTERBACH (ol). Pfarrerin Karin Klaffehn beging ihr 25-jähriges Ordinationsjubiläum mit zwei festlichen Gottesdiensten in Lauterbach und Heblos, die von musikalischer Unterstützung geprägt waren. Zahlreiche Weggefährten und Vertreter der Kirchenleitung würdigten ihre langjährige engagierte Arbeit und betonten ihre Bedeutung für die Gemeinden.

Seit 25 Jahren ist sie Pfarrerin in Lauterbach und Heblos und beiden Gemeinden ist sie gleichermaßen verbunden. So wunderte es nicht, dass Karin Klaffehn sich und ihren Gemeindegliedern gleich zwei Gottesdienste zu ihrem Ordinationsjubiläum Ende Februar gönnte: Der Morgengottesdienst mit Empfang fand in Lauterbach im evangelischen Gemeindehaus statt, der Abendgottesdienst in der evangelischen Kirche in Heblos.
Musikalisch gestaltete Claudia Regel den Gottesdienst, gesanglich begleitet von Tim Brod – ein ausdrücklicher Wunsch der Jubilarin, die auch die Lieder aus dem neuen Gesangbuch eigens für ihr Fest ausgewählt und in die Liturgie eingebunden hatte, wie es in einer Pressemitteilung des Evangelischen Dekanat Vogelsberg heißt.

Die Lesung zum Sonntag war das Gleichnis vom Sämann, das der passionierten Gärtnerin einen perfekten Aufschlag für ihre Predigt gab: Karin Klaffehn sprach davon, wie hoffnungsvoll es ist, wenn sich das erste Grün aus dem Boden ans Licht wagt – „ein Akt unglaublicher Lebenskraft“. Auch Gott sei als Sämann unterwegs, so die Pfarrerin, sein Wort bleibe nicht ohne Wirkung. Auch ihr wende sich eine göttliche Kraft immer wieder zu, sagte sie und betonte, dass die Stärke, den Glauben, in der Gemeinschaft zu teilen, sie die vielen Jahre bis hier getragen habe. Von dem Bild Gottes als Sämann, von der Erfahrung in der Natur und von der unglaublichen Stärke gehe ein Hoffnungsbild für die Zukunft aus, eine Saat der Liebe, der Barmherzigkeit und der Zuversicht.

Dekanin Dr. Dorette Seibert überbrachte die Glückwünsche des Dekanats: Karin Klaffehn sei mit ihren 25 Dienstjahren auf der Stelle in Lauterbach und Heblos die größte Konstante im Nachbarschaftsraum. Im Jahr 2000 hatte sie den Dienst im Vogelsberg angetreten, blickte die Dekanin in ihrer Ansprache zurück: „Was für ein Glück, was für ein Segen, dass Sie hier anfangen konnten!“ In ihrem ersten Interview als frisch ordinierte Pfarrerin habe sie gesagt, sie wolle mit Menschen ins Gespräch kommen und sie wünsche sich für alle Begegnungen Klarheit und Ehrlichkeit. Ein Anspruch, der sich durchgezogen habe: Theologie gehe für Karin Klaffehn nur im Gespräch. Als Team – zuerst mit dem späteren Kirchenpräsidenten Volker Jung und Pfarrer Heinrich Meyer, jetzt mit Pfarrer Sven Kießling und Pfarrerin Dorothea Göbel – habe sie viel bewirkt und tue dies noch heute. Als langjährige Kirchensynodale habe sie die Prozesse von ekhn2030 mitgestaltet; sie blicke weit über ihren eigenen Tellerrand hinaus, habe sich stets weitergebildet – u.a. psychologisch und systemisch – und habe auch die kirchlichen Strukturen stets im Blick. All diese Kompetenzen und Eigenschaften kämen auch dem Dekanat zugute, freute sich die Dekanin.

Den anschließenden Empfang nutzten viele Gäste und Weggefährten für Grußworte: Karin Klaffehn sei mehr als eine Pfarrerin, sagte Lauterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller. Sie stehe mit dem ganzen Leben für das Evangelium und habe stets ein offenes Ohr für die Menschen. Ihr Wirken reiche weit über die Kirchenmauern hinaus, so der Rathauschef, der für das partnerschaftliche Miteinander dankte.

Erika Krug, die Leiterin der evangelischen Kita in Lauterbach, überbrachte einen bunten Strauß an Glückwünschen und Geschenken: Karin Klaffehn habe auch in die Kita Samenkörner gestreut, die aufgegangen seien. Für den katholischen Pastoralraum sprach der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Bernd Staubach. Er wünschte der Pfarrerin weiterhin reiche Frucht in ihren Begegnungen mit den Menschen. Besonders herzlich und wertschätzend waren die Grußworte ihres ältesten ehemaligen Kollegen: Pfarrer Heinrich Meyer blickte weit zurück und konzentrierte sich auf drei Momente theologischen Schaffens: auf Nächstenliebe, Reformation und Ökumene und die Musik. Sabine Frimmel vom Kirchenvorstand in Frischborn überbrachte Glückwünsche, genauso wie Bernd Höhl, der ehemalige Vorsitzende des Kirchenvorstands in Heblos. Glückwünsche und Grüße der Kirchenleitung überbrachte Ute Ehlert, eine langjährige Weggefährtin Karin Klaffehns in der Kirchenleitung. Sie hatte Susanne Koch, ebenfalls eine Vertreterin der Landessynode, mitgebracht, die sich u.a. für die großartige Unterstützung und Förderung durch die Pfarrerin bedankte. Karin Klaffehn hätte immer wieder die Bedürfnisse des ländlichen Raums in die Synode eingebracht, betonte Koch.

Aus den aktuellen Kirchenvorständen aus Lauterbach und Heblos gratulierten Jutta Hess und Angelika Kreuzinger. Sie blickten auf viele gemeinsame Aktivitäten zurück – wie die Ausbildung der Vikare, die Wiesenlabyrinthe und den Gemeinschaftsgarten – und brachten ihre tiefe Wertschätzung der Pfarrerin gegenüber zum Ausdruck. „Alles passt und ist gut so“, lobten sie die Zusammenarbeit und überreichten der Pfarrerin als Geschenk ein neues Beffchen. Zu guter Letzt trat der ehemalige Propst Klaus Eibach ans Rednerpult. Er hatte die Pfarrerin vor 25 Jahren ordiniert und auf die Lauterbacher Stelle gebeten. Er freute sich sichtlich, dass seine Empfehlung so fruchtbar war. Er dankte ihr, dass sie „weitergebaut hat und über die Gemeinde hinausdenkt.“

Bewegt von dem Empfang und den Grußworten ergriff zum Ende der Veranstaltung Karin Klaffehn noch einmal das Wort. Sie dankte allen Weggefährten und blickte auch in die Zukunft. Sie freut sich auf die Zusammenarbeit in einem größeren Rahmen: „In der Zukunft können wir als Gesamtkirchengemeinde mehr gewinnen als verlieren.“

Fotos: Traudi Schlitt

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