Großanglegte Übung in Atzenhain – Viele mussten gesucht und versorgt werdenDie „Massenschlägerei“ versammelte Retter im Dorf
MÜCKE/ATZENHAIN (ol). Überall Rotes Kreuz, überall Verletzte mit Verbänden und Infusionsflaschen – aber es war zum Glück nur eine großangelegte Alarmübung, die am Freitagabend ein Großaufgebot von Rettungskräften in dem Mücker Dorf Atzenhain versammelte. Der komplette erste Betreuungszug und der zweite Sanitätszug des Vogelsbergkreises waren ebenso dabei wie Helferinnen und Helfer aus Alsfeld, Atzenhain, Gemünden, Groß-Felda, Homberg/Ohm, Kirtorf, Mücke, Nieder-Ohmen und Romrod.
Eine Massenschlägerei am Festplatz, und es hat mehrere Verletzte gegeben: Das war das Übungsszenario, dem sich die Teilnehmer stellen sollten. Reichlich echt aussehende, geschminkte Wunden musstebn versorgt werden, über ein Dutzend Patienten wurden gezählt. Einige Raffinessen ließen die geplante Katastrophe anspruchsvoll werden. So mussten zur Suche von panikartig geflüchteten Vermissten Rettungshunde eingesetzt werden. Mit Rettungsmops Otto und vier weiteren Rettungshunden machten sich die Hundeführerinnen der Rettungshundestaffel Nieder-Ohmen auf den Weg. Wiesen, Gebüsche und Wege rund um das Areal wurden von den Rettern auf vier und zwei Beinen abgesucht.
Am ausgewählten Verletzten-Ablageplatz versorgten Helfer derweil die Wunden der ersten Patienten: Vom blauen Fleck bis zum Beckenbruch reichten die dargestellten Verletzungen. „Die Feuerwehr in Atzenhain hat ihren Gemeinschaftsraum zur Verfügung gestellt, so konnten Ressourcen eingespart werden“, schilderte Zugführer Jürgen Geißler. Statt viele Zelte aufzubauen, konnten seine Helfer direkt in die Patientenbetreuung einsteigen.
Rund zwei Stunden nahm die seit Wochen geplante, aber geheim gehaltene Übung in Anspruch. „Die Rettungskräfte wussten im Voraus nichts“, so Kreisbereitschaftsleiter Ulf-Immo Bovensmann. Wie bei den Freiwilligen Feuerwehren arbeiten die DRK-Helfer ehrenamtlich und werden im Notfall aus der Arbeit oder der Freizeit gerissen. Trotz diesem Zustand und der weiten Anfahrtswege dauerte es am Freitag nur Minuten bis zum Eintreffen aller Einheiten. „Die Einsatzkräfte waren rasch vor Ort“, unterstrich Bovensmann. Er zeigte sich vom Verlauf der Übung sehr zufrieden und lobte die gute Zusammenarbeit der einzelnen Ortsverbände.
Die Formulierung „Rettungsmops Otto“ klingt so goldig, da wurde ich unwillkürlich an Loriot erinnert: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“ ;-)