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Handwerk und LebensfreudeGenerationenprojekt im Haus Stephanus verbindet Kunst, Gemeinschaft und die Geschichten des Lebens

ALSFELD (ol). Im Haus Stephanus in Alsfeld startete das generationenübergreifende Projekt „Skulpturen der Lebensfreude“, das von der Initiative „Pflegeheim – Mitten im Leben“ des Landes Hessen gefördert wird. Mit musikalischen Beiträgen und der Schaffung farbenfroher Skulpturen fördert das Vorhaben den Austausch zwischen den Generationen und nutzt Kunst als Mittel gegen Einsamkeit im Alter.

Ein Tag vor dem ersten Advent wurde im Haus Stephanus in Alsfeld, einem Ort voller Geschichte und Charme, ein besonderes Projekt feierlich gestartet. Unter dem Motto „Generationen – Gesundheitsnetzwerk: Gemeinschaftliche Bewältigungsstrategie gegen Einsamkeit im Alter“ vereinte die Veranstaltung das Handwerk, künstlerische Schaffen und generationsübergreifenden Austausch, so heißt es in einer Pressemitteilung des Haus Stephanus. Unterstützt wird dieses Event durch das Land Hessen über das Förderprogramm „Pflegeheim – Mitten im Leben“.

Berührende Melodien und Gemeinschaft

Der Nachmittag begann mit einem besinnlichen musikalischen Beitrag des Seniorenchors „Margot and Friends“ unter der Leitung von Margot Naumann. Die musikalischen Darbietungen reichten von traditionellen Weihnachtsliedern wie „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ bis zu „Es ist für uns eine Zeit angekommen“. Die Rührung war spürbar, als eine Bewohnerin unter Tränen in die vertrauten Melodien einstimmte. Beim schwungvollen „Schneewalzer“ füllte sich der Raum mit Lebendigkeit, und die Gäste schunkelten Hand in Hand.

Foto: Minh Luis/GFDE

Ein Kunstprojekt, das Brücken baut

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde das Gemeinschaftsprojekt „Skulpturen der Lebensfreude: Kunst der Generationen“ vorgestellt. Dieses von Gerlinde Kielburger und dem Kulturverein Landenhausen initiierte Vorhaben basiert auf der Inspiration durch die „Nana-Figuren“ der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle. Die bunten, rundlichen Figuren sind ein Symbol für Lebensfreude, Freiheit und Empowerment. Sie werden nicht nur durch ihre Farbigkeit, sondern auch durch ihre Botschaft zu kulturellen Ikonen. „Unsere Skulpturen sollen zeigen, wie stark und lebendig Frauen und Männer in jedem Lebensalter sind,“ erklärte Kielburger. Gemeinsam mit Ingrid Schwiddessen, Christel Steinert, Heidi Höll und Thomas Kielburger wurde die erste Figur über Monate hinweg mit Hingabe gefertigt.

Kreativität als Mittel gegen Einsamkeit

Minh Luis, Leiterin des Betreuungsdienstes und Fachergotherapeutin für Demenz, betonte, dass dieses Projekt mehr als Kunst ist: „Es geht um die Geschichten, die hinter den Figuren stehen, um die Verbindung zwischen Menschen und Generationen. Unsere Senioren haben so viel Lebensweisheit, die es wert ist, geteilt zu werden.“ Mit ihrem interdisziplinären Team begleitet Luis das Projekt und sieht darin eine große Chance, Kreativität als Brücke gegen Einsamkeit zu nutzen. Ab Januar 2025 wird das Kunstprojekt fortgeführt. Die Senioren gestalten unter Anleitung ihre eigenen Skulpturen – als Spiegel ihrer Erfahrungen und ihrer Lebensfreude. Die erste Figur wird als symbolisches Highlight vor dem Café Goethe im Haus Stephanus ihren Platz finden.

Gemeinschaft und Stolz im Mittelpunkt

Das jüngste Event war ein lebendiger Beweis für die Kraft der Gemeinschaft und für die Bedeutung von Kunst und Handwerk, die Generationen verbindet, heißt es. Die Botschaft des Tages: Gemeinsam schaffen wir Lebensfreude und halten die Werte und Geschichten des Lebens lebendig.

Foto: Minh Luis/GFDE

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