Holzbau im AufwindPfeifer steigert Brettsperrholz-Produktion in Schlitz
SCHLITZ (ol). Das Unternehmen Pfeifer erhöht die Produktion von Brettsperrholz in Schlitz, um die wachsende Nachfrage im Holzbau zu bedienen. Neben der Erweiterung der Kapazität werden zusätzliche Fachkräfte gesucht. Vorzeigeprojekte wie das Holzparkhaus in Wendlingen unterstreichen den Erfolg und die Nachhaltigkeit des Baustoffs.
Das holzverarbeitende Unternehmen Pfeifer reagiert auf die wachsende Nachfrage nach Brettsperrholz (CLT) und erhöht die Produktion in Schlitz. Um den boomenden Markt zu bedienen, wird auch das Team vor Ort erweitert. Referenzprojekte wie das innovative Holzparkhaus in Wendlingen oder der „Food Garden“ im Main-Taunus-Zentrum bei Frankfurt unterstreichen das enorme Potenzial des Baustoffs Holz, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Pandemie, Energiekrise, Wirtschaftsflaute – die multiplen Herausforderungen der letzten Jahre haben sowohl private Haushalte als auch Unternehmen stark belastet. Besonders den Bausektor treffe die schwächelnde Konjunktur hart. Eine Ausnahme bilde der Holzbau, der weltweit einen deutlichen Aufschwung erlebe. Im Jahr 2023 betrug der Holzbauanteil in Deutschland bei Neubauten von Wohngebäuden 22 Prozent, bei Nichtwohngebäuden sogar 23,4 Prozent. Sebastian Eggel, Werksleiter in Schlitz, berichtet: „Trotz des allgemeinen wirtschaftlichen Einbruchs konnten wir unsere Produktion stabil halten und fahren diese wieder hoch, um der steigenden Nachfrage nach Brettsperrholz gerecht zu werden.“ Die Vorteile des Holzbaus – von der schnellen Bauweise bis zur CO2-Speicherfähigkeit – tragen dazu bei, dass die Bedeutung dieses Baustoffs kontinuierlich wächst. „Vor allem im urbanen Bauen, bei Nachverdichtungen und Sanierungen gehört dem Holz die Zukunft“, ist Eggel überzeugt.
Chance für Fachkräfte
Die Ausweitung der Produktion gehe mit einem deutlichen Personalaufbau einher. Pfeifer plant, die Zahl der Mitarbeiter:innen im Produktionsbereich um ein Drittel auf rund 90 zu erhöhen. „Wir suchen motivierte Fachkräfte, die sich in einem zukunftssicheren Umfeld neuen Herausforderungen stellen wollen“, erklärt Eggel. Auch Quereinsteiger:innen haben nach intensiver Einschulung die Möglichkeit, in der CLT-Produktion erfolgreich Fuß zu fassen, heißt es. „Leidenschaft für den Holzbau und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln, sind bei uns das Wichtigste. Wer lernbereit ist, dem stehen bei Pfeifer alle Türen offen“, so Eggel. Neben attraktiven Zusatzleistungen wie einer Mitarbeiter-App, Fahrradleasing und einem Bonussystem bietet Pfeifer eine Willkommensprämie von bis zu 1.500 Euro für gewerbliche Mitarbeiter:innen.
Vorzeigeprojekte mit Brettsperrholz aus Schlitz
Der Holzbauboom spiegele sich auch in den vielfältigen Projekten wider, die mit Pfeifer CLT entstanden sind. Kürzlich lieferte der Hersteller rund 1.500 Kubikmeter Brettsperrholz für ein neues gastronomisches Highlight im Freiluft-Shoppingcenter Main-Taunus-Zentrum: den „Food Garden“. Auf einer Fläche von rund 9.000 Quadratmetern entstehen fünf freistehende Restaurantgebäude mit teils überdachten Terrassen, welche vollständig in Holzbauweise errichtet werden. Die Eröffnung ist im Frühjahr 2025 geplant. Vor kurzem feierlich eröffnet wurde ein fünfgeschossiges Holzparkhaus in Wendlingen am Neckar (Großraum Stuttgart). Für das zukunftsweisende Projekt lieferte Pfeifer rund 1.100 Kubikmeter Brettsperrholz. Abgesehen von den Treppenhäusern und Fahrbahnbelägen besteht das gesamte Gebäude aus dem Baustoff Holz, der in Zukunft einfach rückgebaut und wiederverwertet werden kann, heißt es. Wie gut anspruchsvolle Architektur und ressourcenschonendes Bauen zusammenpassen, zeige auch die mit Pfeifer CLT errichtete Grundschule Fuchshofstraße in Ludwigsburg. Dieses innovative Projekt wurde 2024 mit dem Holzbaupreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Anrainerschutz hat höchste Priorität
Neben dem geplanten Personalwachstum bleibe der Anrainerschutz ein zentrales Anliegen des Standorts. In den vergangenen Jahren habe Pfeifer intensiv daran gearbeitet, die Lärm- und Staubemissionen zu senken. Durch Schallschutzmaßnahmen konnten kritische Anlagen und Prozesse nachhaltig verbessert werden – etwa durch den Einbau von Schallschutzkapseln, die Verlagerung der LKW-Verladung in die Halle sowie den Einsatz von Elektrostaplern und Rollförderern. Eggel betont: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und entwickeln den Standort kontinuierlich weiter, um einen möglichst emissionsarmen Betrieb sicherzustellen.“
Zur Pfeifer Group
Die österreichische Pfeifer Holding GmbH wurde 1948 gegründet und wird heute in dritter Generation familiengeführt. Sie beschäftigt 2.600 Mitarbeiter:innen an 13 Standorten in Österreich, Deutschland, Tschechien und Finnland. Der Firmensitz befindet sich in Imst (Tirol/Österreich). In den vollintegrierten Sägewerken der Gruppe werden jährlich rund 5,4 Mio. Festmeter Holz eingeschnitten und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu Schnittholz und Hobelware, Betonschalungsplatten, Schalungsträgern, Brettsperrholz (CLT), Brettschichtholz, verleimten Massivholzplatten sowie Palettenklötzen, Briketts, Pellets und Biostrom verarbeitet.
Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren