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Ein Klimapfad, Koch-AGs und das Höhenvieh als Maskottchen?Auftaktveranstaltung der Klimabildungslandschaft Vogelsberg konstituiert Kernteam und sammelt erste Ideen

VOGELSBERGKREIS (ol). Sechzehn Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen kamen Mitte September im Demeterhof Lorenzen in Schlitz-Üllershausen zusammen, um die Klimabildungslandschaft Vogelsberg ins Leben zu rufen. Ziele sind nachhaltige Ernährung und Tourismus, mit konkreten Ideen wie Gemeinschaftsgärten, Koch-AGs und das Höhenvieh als Maskottchen.

Sie gehören zu Bildungseinrichtungen oder zur Kirche, sind im Vogelsbergkreis beschäftigt oder in Vereinen aktiv. Was sie eint, ist der Wunsch, ihre Region, den Vogelsberg, nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten. Aus diesem Grund folgten sechzehn Personen aus ganz unterschiedlichen Aufgabenbereichen Mitte September der Einladung von Dr. Alexandra Botzat (AZN Naturerlebnishaus) und Dr. Sabine Schmalz (klimafairein) in die Räume des Demeterhofs Lorenzen in Schlitz-Üllershausen. Die beiden sind die Koordinatorinnen der in diesem Jahr im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat gegründeten Klimabildungslandschaft (KBL) Vogelsberg; ihr Ziel: daran mitzuwirken, dass Hessen bis 2045 klimaneutral wird, so berichten AZN und der klimafairein in einer Pressemitteilung.

Und das ist keine Kleinigkeit. Vernetzung, Wissenstransfer und die Bündelung von Expertenwissen und Angeboten im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind die Hauptanliegen der Klimabildungslandschaften des Hessischen Umweltministeriums. Aus diesem Grund wurde das Auftakttreffen nun dazu genutzt, ein Kernteam zu bilden, das für die Weiterentwicklung und die Ausrichtung der Klimabildungslandschaft federführend aktiv sein wird. Dazu gehören neben den Koordinatorinnen Jan Niemeier (AZN), Mario Hanisch und Thassilo Görgen (Vogelsbergkreis, Ökomodellregion VB), Ilka Schacht und Maren Schreiber (Vulkanregion VB Tourismus GmbH), Kirsten Wegwerth (vhs VB), Johannes Euler (Naturschutzgroßprojekt VB), Vanessa Buch (Koordination Umweltschulen VB), Carolin Henningsen (Vogelsbergkreis, Kultur) sowie Jutta Steckenreuter und Dr. Carolin Braatz (Evangelisches Dekanats Vogelsberg) und des Kristina Eifert (Demokratieförderung).

Während des ersten Treffens ging es zunächst darum, was die einzelnen Akteure antreibt, sich in den Kernthemen der KBL – Nachhaltige Ernährung und Nachhaltigen Tourismus – zu engagieren – beides Bereiche, in denen der Vogelsberg großes Potenzial habe und es viele Überschneidungen gebe. Die KBL könne dazu beitragen, den Vogelsberg als positives Beispiel für eine nachhaltige, klimafreundliche Region zu etablieren. Die Teilnehmer zeigten sich zuversichtlich, dass man viele „Schätze im Vogelsberg“ heben könne, unter anderem durch attraktive Angebote, Netzwerken und Kooperationen sowie mehr Sichtbarkeit. Konkret konnten sich die Mitwirkenden bei einem ersten Brainstorming vorstellen, Impulse zu setzen für mehr nachhaltige Landwirtschaft und Produkte aus der Region. Außerdem seien das Anregen zum Beispiel einer App für Fahrgemeinschaften, eines Klimapfades und von Koch-AGs wünschenswert. Im Bereich Nachhaltige Ernährung konnten sich die Mitglieder der Auftaktgruppe unter anderem neue Gemeinschaftsgärten und eine Stärkung der Solidarischen Landwirtschaft vorstellen, hieß es. Sehr interessant waren auch die Ideen zu Kooperationen mit Supermärkten für mehr und besser sichtbare regionale Angebote sowie zur nachhaltigen Versorgung auf Festivals und Veranstaltungen.

Auch für den Nachhaltigen Tourismus entwickelte die Arbeitsgruppe erste Ideen: Klimabildung könne Teil der Gästeführerausbildung sein, Landwirtschafts- und Gastronomiebetriebe könnten unterstützt werden, Nachhaltigkeit mehr in den Fokus ihrer Angebote zu nehmen und dies sichtbarer zu vermarkten. Hier stach insbesondere die Idee hervor, das Rote Vogelsberger Höhenvieh als Markenzeichen der nachhaltigen Tourismusangebote des Vogelsbergs aufzubauen.

Noch sei die Klimabildungslandschaft Vogelsberg in den Anfängen. Doch mit den Ideen der Menschen aus den verschiedenen Handlungsfeldern werde in den nächsten Monaten einiges im Vogelsberg in Bewegung kommen, davon sind die beiden Koordinatorinnen Alexandra Botzat und Sabine Schmalz überzeugt. Insbesondere da auch Landrat Dr. Jens Mischak das Projekt als Schirmherr unterstützen wird.

Gemeinsam mit allen Mitwirkenden genossen sie nach dem Arbeitsteil des Treffens eine Führung auf dem Demeterhof Lorenzen und bekamen einen guten Einblick in das Leben und die Arbeit auf einem Bio-Hof.

Mehr zu den Aktivitäten der Klimabildungslandschaft Vogelsberg findet man auf dem Instagram-Kanal klimabildungslandschaft.vb.

Info zu den Klimabildungslandschaften des Hessischen Umweltministeriums

Bis spätestens 2045 möchte das Land Hessen klimaneutral werden. Als einen Baustein für dieses Ziel hat das Umweltministerium den Klimaplan entwickelt. Dieser Plan enthält Maßnahmen, die in verschiedenen Bereichen wirken sollen, unter anderem in Bildung und Forschung. Ein wichtiger Bestandteil hierbei sind die Klimabildungslandschaften (KBL), von denen seit dem 1. Juli fünf in Hessen eingesetzt wurden – beauftragt vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt. Mit den KBL sollen die Klimabildung, das öffentliche Bewusstsein, die Beteiligung der Öffentlichkeit und der öffentliche Zugang zu Informationen auf dem Gebiet des Klimaschutzes verbessert und Kompetenzen verstärkt werden. Dies geschieht unter anderem über die Vernetzung verschiedener Akteure aus Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Kommunen, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Klimaschutz. Für den Vogelsberg sind das AZN – Natur-Erlebnishaus Heideberg e.V und der klimafairein e.V. für die Koordination zuständig.

Foto: Alexandra Botzat

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