Die Kunst der UnabhängigkeitEine Hommage an die Frauen der Künstlerkolonie Willingshausen
WILLINGSHAUSEN (ol). Die Kunsthalle Willingshausen zeigt vom 06. Oktober bis 17. November die Ausstellung „Willingshäuser Künstlerinnen früher & heute“. Diese beleuchtet die oft verdrängten Werke und Lebensgeschichten von Künstlerinnen, die in der abgelegenen Kolonie ihre kreative Freiheit fanden.
Zum Abschluss des Festjahres „200 Jahre Künstlerkolonie Willingshausen“ widmet sich die Ausstellung „Willingshäuser Künstlerinnen früher & heute“ den mutigen Frauen, die in der Künstlerkolonie Willingshausen eine der wenigen Möglichkeiten fanden, sich künstlerisch zu verwirklichen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Ausstellung ist vom 06. Oktober bis zum 17. November in der Kunsthalle Willingshausen zu sehen und gibt einen umfassenden Einblick in die Lebens- und Arbeitswelten dieser außergewöhnlichen Künstlerinnen, das berichtet das Malerstübchen Willingshausen e. V. in einer Pressemitteilung.
Historische Arbeiten von Henriette Schmidt-Bonn und vielen weiteren Künstlerinnen aus der Blütezeit der Künstlerkolonie werden ebenso ausgestellt wie zeitgenössische Werke von Carin Grudda und andere aktuelle künstlerische Positionen. Die Ausstellung zielt darauf ab, die oft übersehenen Leistungen dieser Künstlerinnen sichtbar zu machen, die in der kunsthistorischen Rezeption lange Zeit marginalisiert wurden, so heißt es.
In einer Zeit, in der Frauen der Zugang zu offiziellen Kunstakademien und formaler künstlerischer Ausbildung weitgehend verwehrt blieb, standen ihnen meist nur private Malklassen in Künstlerhochburgen wie Paris, Düsseldorf oder München offen. Diese waren jedoch oft mit hohen Kosten verbunden und somit nur einer privilegierten Minderheit zugänglich. Für viele Künstlerinnen boten die Künstlerkolonien, wie Willingshausen, eine echte Alternative. Hier konnten sie sich nicht nur handwerklich in der Kunst weiterentwickeln, sondern auch dem starren gesellschaftlichen Korsett der bürgerlichen Welt entkommen. In der Abgeschiedenheit der Kolonie fanden sie die Freiheit, abseits von gesellschaftlichen Erwartungen und Normen zu arbeiten und zu leben. Die Kolonie war ein Ort der kreativen Entfaltung, an dem Künstlerinnen sich gegenseitig unterstützten und inspirierten, so heißt es.
Die Malerinnen von Willingshausen waren Pionierinnen, die sich trotz aller Hindernisse ihren Platz in der Kunstwelt erkämpften. Ihre Werke zeugen nicht nur von künstlerischem Talent, sondern auch von dem Mut, gegen die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit zu wirken.
Die Ausstellung ist eine Kooperation der Willingshausen Touristik Betriebsgesellschaft mbH und des Vereins Malerstübchen Willingshausen e.V., unterstützt vom Büro für Frauen und Chancengleichheit des Schwalm-Eder-Kreises. Diese Zusammenarbeit betone die Notwendigkeit, die Geschichte der Künstlerinnen aufzuarbeiten und ihre bisher wenig beachteten Beiträge zur Kunstgeschichte hervorzuheben. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die eindrucksvollen Werke zu entdecken und sich von den Geschichten dieser außergewöhnlichen Frauen inspirieren zu lassen, die ihre eigenen Wege gingen und Freiräume schufen, die bis heute in der Kunst nachklingen und heute und zukünftig weiter klingen werden.
Die Ausstellung dauert vom 06. Oktober bis 17. November und ist geöffnet Dienstag, Mittwoch, Freitag von 14 bis 17 Uhr, Donnerstag von 14 bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder bis 14 Jahre frei.
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