Realitätsnahe GroßübungGroßalarm in Ruppertenrod: Feuerwehr und Rotes Kreuz üben für den Ernstfall
RUPPERTENROD (ol). In Ruppertenrod haben die Freiwillige Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz eine großangelegte Rettungsübung durchgeführt. Das Szenario eines Brandes in der Grillhütte stellte die Einsatzkräfte vor Herausforderungen, die sie durch erfolgreiche Zusammenarbeit und schnelle Reaktionen meisterten.
Ein realistisches Szenario und perfekte Zusammenarbeit der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rotem Kreuz: In der vorletzten Septemberwoche probten die Freiwillige Feuerwehr aus Bernsfeld und Ruppertenrod sowie die DRK-Bereitschaft Mücke den Ernstfall. Schauplatz war die Grillhütte in Ruppertenrod, wo ein großangelegtes Übungsszenario inszeniert wurde. Unter der Annahme, dass es einen Kurzschluss gegeben hat, bei dem die Grillhütte und dann die angrenzende Böschung in Brand gerieten, stellte das Szenario eine echte Herausforderung für die Einsatzkräfte dar, das berichtet das Deutsche Rote Kreuz Ortsverein Mücke in einer Pressemitteilung.
Alarmierung und Anfahrt
Kurz nach dem fiktiven Alarm rückten die Feuerwehren aus Bernsfeld und Ruppertenrod unter der Führung von Björn Ruppenthal zur Übungsstelle aus. Insgesamt über 30 Feuerwehrleute eilten mit vier Einsatzfahrzeugen zum Brandort. Parallel dazu machte sich die DRK-Bereitschaft Mücke, unter dem Kommando von Julia Myska, mit einem Dutzend Einsatzkräften und drei Fahrzeugen auf den Weg. Diese schnelle und koordinierte Anfahrt stellte sicher, dass wertvolle Minuten bis zur Menschenrettung und Brandbekämpfung gespart wurden, so die Einsatzkräfte.
Die Lage vor Ort: Menschenrettung und Brandbekämpfung
Nach dem Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte wurde die Lage umgehend erkundet. Das primäre Ziel war es, Menschenleben zu retten, bevor der Brand weiter um sich greifen konnte. Im Inneren der Grillhütte wurden mehrere Personen vermisst, was die Einsatzkräfte zu einem schnellen Handeln zwang. Im Rahmen der Übung konnten die Feuerwehrleute insgesamt neun Personen retten. Einige davon wurden aus dem brennenden Gebäude befreit, während andere, die aus Angst geflüchtet waren, zunächst gesucht und dann gerettet werden mussten.
Parallel zur Menschenrettung begannen die Bernsfelder Feuerwehrleute mit der Brandbekämpfung. Sie entnahmen mittels einer Tragkraftspritze Wasser aus der nahegelegenen Ohm, um die Löscharbeiten zu unterstützen. Mit insgesamt drei C-Rohren, darunter auch eines im Innenangriff, gingen die Einsatzkräfte entschlossen gegen die Flammen vor. „Die Zusammenarbeit verlief reibungslos und professionell, die Kommunikation war klar und die Aufgaben waren klar verteilt“, lobte der örtliche Wehrführer Ulrich Kratz das Engagement aller Beteiligten.
Sicherheit im Fokus
Da die Übung bei Dunkelheit stattfand, war es besonders wichtig, für ausreichende Beleuchtung zu sorgen, um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten. Scheinwerfer wurden installiert, um die gesamte Einsatzstelle auszuleuchten, sodass alle Beteiligten sicher und effizient arbeiten konnten. „Es ist entscheidend, dass wir auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gut vorbereitet sind. In einem realen Einsatz ist die Dunkelheit oft eine zusätzliche Gefahr, der wir begegnen müssen“, erklärte Björn Ruppenthal, Einsatzleiter der Feuerwehr.
Zusammenarbeit mit dem DRK
Das Deutsche Rote Kreuz spielte bei dieser Übung eine ebenso zentrale Rolle. Nachdem die Feuerwehr die geretteten Personen aus dem Gefahrenbereich gebracht hatte, wurden sie umgehend an die Einsatzkräfte des DRK übergeben. Das Rote Kreuz baute in der Nähe des Brandortes eine sogenannte Patientenablage auf, wo die Verletzten zunächst gesichtet und medizinisch erstversorgt wurden. „Wir mussten verschiedene Verletzungsmuster behandeln, von Knochenbrüchen über Schürfwunden bis hin zu Rauchvergiftungen“, berichtete Julia Myska. In der Realität hätte hier die Entscheidung getroffen werden müssen, wer sofort ins Krankenhaus transportiert werden müsste und wer vor Ort stabilisiert werden könnte.
Die Koordination zwischen den Einsatzkräften der Feuerwehr und dem DRK verlief laut den Verantwortlichen reibungslos. „Solche Übungen sind unerlässlich, um die Abläufe im Ernstfall zu perfektionieren. Alle Rettungskräfte müssen Hand in Hand arbeiten, um Menschenleben zu retten“, betonte Myska nach der Übung.
Abschlussbesprechung und Resümee
Nachdem der „Brand“ erfolgreich gelöscht und alle Verletzten versorgt waren, folgte eine Nachbesprechung im Feuerwehrhaus von Ruppertenrod. Rund 50 Einsatzkräfte versammelten sich dort, um die Übung zu reflektieren und sich auszutauschen. Der Wehrführer von Ruppertenrod, Ulrich Kratz, äußerte sich zufrieden: „Die Übung hat gezeigt, dass wir im Ernstfall gut aufgestellt sind. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rotem Kreuz war vorbildlich, und wir konnten viele wertvolle Erkenntnisse gewinnen.“
Auch Julia Myska von der DRK-Bereitschaft Mücke zog ein positives Fazit: „Solche Übungen sind essenziell, um unsere Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten und im Notfall schnell und effizient handeln zu können. Heute haben wir bewiesen, dass wir gut vorbereitet sind.“ Die Übung wurde von Mika Kratz, Louis Sankewitz und Björn Ruppenthal vorbereitet.
Fazit: Übung mit Mehrwert
Der Übungseinsatz bei der Grillhütte in Ruppertenrod zeigte deutlich, wie wichtig regelmäßige und realistische Übungen für die Feuerwehr und das Rote Kreuz sind. Nicht nur die Koordination zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen, sondern auch der routinierte Umgang mit technischen Geräten und die Handhabung von Stresssituationen konnten so trainiert werden, hieß es. Der Abend endete mit einem gemeinsamen Imbiss, bei dem sich die Einsatzkräfte über ihre Erfahrungen austauschten und die Gelegenheit nutzten, das Erlebte in lockerer Atmosphäre zu verarbeiten.
Fotos: Ulrich Kratz/Feuerwehr Ruppertenrod
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