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Wann ist Zeit für neue Hüfte oder neues Knie?KKA-Vortragsabend: Dr. Kneip informiert zum richtigen Zeitpunkt für Hüft- und Knieprothesen

ALSFELD (ol). Dr. Arno Kneip, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie am Kreiskrankenhaus Alsfeld, erläutert in einem Vortrag, wie Patientinnen und Patienten den richtigen Zeitpunkt für eine Hüft- oder Knieprothese erkennen können. Schmerzmittelbedarf und eingeschränkte Beweglichkeit sind laut Kneip wichtige Indikatoren für einen Gelenkersatz.

Schmerzen in der Hüfte oder im Knie, weniger Bewegung, immer öfter der Griff zum Schmerzmittel und die drängende Frage, ob nicht vielleicht doch ein neues Knie- oder Hüftgelenk die Lösung sein könne. Oft ist die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für einen Eingriff gleich die nächste, die sich anschließt. Dr. Arno Kneip, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie am Kreiskrankenhaus des Vogelsbergkreises in Alsfeld (KKA), gibt im Rahmen seines Vortrags am KKA nun Antworten, wie der Vogelsbergkreis in einer Pressemitteilung berichtet.

Gleich zu Beginn stellt der Experte klar: „Die Entscheidung für oder gegen eine Operation treffen immer die Patientinnen und Patienten selbst. Wir sind nur Hinweisgeber, die gemeinsam mit den Patienten die beste Lösung suchen.“ Immer wieder sei von zu frühen und von zu vielen Operationen die Rede. „Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass Bewegung für uns grundlegend wichtig ist und mit zunehmendem Alter immer wichtiger wird“, erklärt der Mediziner. Vor diesem Hintergrund sind Gelenkersatz – und somit auch eine Operation – in vielen Fällen ein wichtiger Baustein für ein langes, aktives und so gesundes Leben, führt Chefarzt Dr. Kneip aus.

Schmerzen in Gelenken führen zu Schonhaltungen, Überbelastungen anderer Gelenke, verkümmerten Muskeln und einer erhöhten Sturzgefahr im Alter. Schäden an Gelenken entstehen etwa durch degenerative Veränderungen, Unfälle, Brüche, Fehlstellungen oder Infektionen, weiß Dr. Kneip. „Auch ein hohes Körpergewicht und große Belastungen über Jahre hinweg schädigen etwa Knie- und Hüftgelenke, was wiederum zu Bewegungseinschränkungen führt“, fügt er an. Und das ist – gerade im Alter – sehr gefährlich, da beispielsweise die Sturzgefahr steigt. „In den allermeisten Fällen sorgt der Gelenkersatz dafür, dass der Schmerz geht und die Beweglichkeit zurückkommt“, unterstreicht Dr. Kneip. Fast alles, was man vorher gemacht hat, ist mit modernen Prothesen auch wieder möglich, weiß der Mediziner.

Der richtige Zeitpunkt

Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für einen Gelenkersatz sei sehr individuell. „Allerdings sollte die Muskulatur noch kräftig sein oder gezielt aufgebaut werden. Auch die Bänder sollten vor einer OP stabil sein“, sagt Dr. Kneip. Bezogen auf ein neues Hüftgelenk, merkt der Fachmann an, dass eine mögliche Spinalkanalstenose in der Lendenwirbelsäule ausgeschlossen oder zuerst beseitigt werden sollte, bevor man weitere Schritte unternehme. „Ein guter Indikator dafür, dass man über einen Gelenkersatz nachdenken sollte, sind ständiger Schmerzmittelbedarf und fehlende Beweglichkeit“, sagt der Experte. „Denn Bewegung verlängert unser Leben. Ist sie stark eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich¸ ist der Zeitpunkt zum Handeln gekommen.“

Moderne Prothesen und langjährige Erfahrungen

Gelenkersatz verspreche in den allermeisten Fällen gute Ergebnisse. „Die OP-Methoden sind erprobt und auch die Endoprothesen, die wir verwenden, über Jahre hinweg getestet“, führt Dr. Kneip aus. Gepaart mit erfahrenen Operateuren und einer umfassenden Vor- und Nachbehandlung verspreche das gute Ergebnisse, versichert der Mediziner abschließend.

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