Bilder von Augenblicken, die die Zeit überdauernBarbara Klemm präsentiert Fotografien im Kunstturm Mücke
MÜCKE (ol). Barbara Klemm, eine führende Fotografin Deutschlands, präsentiert im Kunstturm Mücke eine Auswahl ihrer ikonischen Schwarz-Weiß-Fotografien, die Politik, Gesellschaft und private Momente einfangen. Die Ausstellung „Fotografien“ läuft vom 15. September bis zum 27. Oktober, mit der Vernissage am 15. September um 14 Uhr.
Mit Barbara Klemm beendet eine der hochrangigsten Fotografinnen Deutschlands die diesjährige Ausstellungssaison im Kunstturm Mücke. Eine kleine Reihe ausgewählter Fotografien wird dort vom 15. September bis zum 27. Oktober zu sehen sein und die ganze Bandbreite des Schaffens der Frankfurterin präsentieren: Politik, Feuilleton, Portraits und Straßenszenen wird sie zeigen, darunter ikonische Fotografien wie die von Willi Brandt mit Leonid Breschnew, das berichtet der Kunstturm Mücke in einer Pressemitteilung.
Barbara Klemm, Jahrgang 1939, gilt als eine der prominentesten Chronistinnen jüngster deutscher Vergangenheit., heißt es Als Redaktionsfotografin der Frankfurter Allgemeine Zeitung hat sie längst nicht nur Frankfurter Themen festgehalten, sondern Eindrücke aus Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik wie auch der DDR. Als gelernte Fotografin und Fotolaborantin, den Blick auch durch das Aufwachsen in einem Künstlerhaushalt geschult, erkannte Klemm stets den Moment, den es einzufangen galt. Nicht selten war es der Augenblick vor oder nach dem eigentlichen Ereignis, der Menschen in ihrer Echtheit zeigt. Ihr Medium sind Schwarz-Weiß-Bilder, die sie in allen Schattierungen perfekt komponiert. Klemm nutzte weder Blitz noch Stativ – ein weiteres Mittel auf dem Weg zu maximaler Authentizität, zu einer Selbstverständlichkeit des Motivs, die sich dem Betrachter unmittelbar erschließt.
Barbara Klemms letzte Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt war vielbeachtet – über die Verbindung der beiden Kuratoren des Kunstturm Mücke, Thomas Vinson und Volker Schönhals, mit dem Maler und Kunstprofessor Klaus Staudt kommt sie nun in den Kunstturm und zeigt eine Auswahl ihrer Bilder in einem vergleichsweise kleinen Rahmen – offen für andere Formate als die, die ihr als vielfach ausgezeichnete Künstlerin offenstehen: Klemm ist Trägerin des Dr.-Erich-Salomon-Preises der Deutschen Gesellschaft für Photographie sowie des Hessischen Kulturpreises. Außerdem bekleidet sie eine Ehrenprofessur an der Fachhochschule Darmstadt.
Geboren in Münster/Westfalen und aufgewachsen in Karlsruhe als Tochter des Kunstprofessors Fritz Klemm und der Künstlerin Antonia Gräfin von Westphalen, kam Barbara Klemm früh mit künstlerischen Themen in Berührung, darunter auch die Herstellung von Fotografien und die Komposition von Bildern. Nach einer Ausbildung zur Fotografin im Atelier von Julie Bauer, eine der ersten Fotografenmeisterinnen Deutschlands, zog sie 1959 nach Frankfurt am Main. Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war sie zunächst freie Mitarbeiterin, bevor sie bis zu ihrer Pensionierung 2005 feste Redaktionsfotografin wurde.
Ihre Bilder sind nicht nur in Frankfurt Teil des historischen Gedächtnisses; sie sind beeindruckende Zeugen geschichtlicher Ereignisse und kleiner, privater Momente. Sie zeigen die Großen aus Politik und Geschichte und die Kleinen, die mit der Bewältigung ihres Alltags beschäftigt sind. Wer auch immer die portraitierte Person ist, wird von Barbara Klemm als Mensch dargestellt, wertgeschätzt. Und so sind auch ihre Momentaufnahmen, die den besonderen Blick und das Erkennen des Augenblicks einmal mehr veranschaulichen.
Dass Barbara Klemm ihre Bilder nun im Vogelsberg im Kunstturm Mücke zeigt, dürfe als Glücksfall bewertet werden, der auch für die Qualität und den Ruf des Kunstturms und seines ganzen Teams spricht. Die Ausstellung mit dem Titel „Fotografien“ ist im Kunstturm Mücke vom 15. September bis zum 27. Oktober zu sehen. Die Öffnungszeiten sind sonntags von 14 bis 17 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung (0172 1365286). Die Vernissage findet am 15. September um 14 Uhr statt. Die Künstlerin wird anwesend sein. Zur Einführung spricht Thomas Vinson.
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