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Biomasse: ZAV-Beitrag zur Wärmewende ist notwendigGrüne/Linke und Klimaliste setzen auf nachhaltige Energiegewinnung im Vogelsberg

VOGELSBERG (ol). Die Fraktionen Grüne/Linke und Klimaliste setzen sich für die energetische Nutzung von Biomasse im Vogelsberg ein, um Umwelt, Wirtschaft und Gemeinschaft zu stärken. Trotz Blockade seitens CDU und FDP könnte die Biomasse wichtige Fortschritte für die Wärmewende bringen.

Die Fraktionen Grüne/Linke und Klimaliste setzen sich laut einer Pressemitteilung nachdrücklich für die energetische Nutzung von Biomasse im Vogelsberg ein. Diese Praxis biete zahlreiche Vorteile für Umwelt, Wirtschaft und die lokale Gemeinschaft. Biomasse sei eine nachhaltige und erneuerbare Energiequelle, die zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitrage. Beim Verbrennen von Biomasse wird das zuvor während des Wachstums der Pflanzen aufgenommene Kohlenstoffdioxid freigesetzt, was zu einem geschlossenen Kohlenstoffkreislauf führe.

Die energetische Nutzung von Biomasse ermögliche die sinnvolle Verwertung organischer Abfälle aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Industrie und Haushalten. Dies reduziere die Menge an Abfall, die auf Deponien entsorgt werden muss, und leiste somit einen Beitrag zur Abfallvermeidung. Die Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung könne neue wirtschaftliche Möglichkeiten und Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten schaffen. Gleichzeitig trage sie zur Diversifizierung des Energiemixes bei und verringere die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

In ihrem Antrag in der Verbandsversammlung betonten Michael Riese und Udo Ornik: „Der Vorstand möge prüfen, welche Bestandteile des Bioabfalls und Grünschnitts zur energetischen Verwertung im Rahmen der kommunalen Wärmewende geeignet sind. Zudem soll untersucht werden, ob die Verwertung in einer eigenen Biogasanlage zur lokalen Versorgung realisierbar ist oder in Kooperation mit regionalen Akteuren erfolgen kann. Der Vorstand berichtet dem Haupt- und Finanzausschuss.“

Leider haben CDU und FDP wiederholt Maßnahmen blockiert, die zur Verbesserung der Abfallwirtschaft beitragen könnten, heißt es. Insbesondere FDP-Vertreter Mario Döwelling habe sich gegen neue Ansätze zur energetischen Verwertung von Biomasse ausgesprochen und damit Fortschritte im Bereich der nachhaltigen Energiegewinnung behindert. Es sei bedauerlich, dass der Antrag zur Prüfung der energetischen Verwertung von Bioabfällen und Grünschnitt in der Verbandsversammlung abgelehnt wurde, obwohl er eine sinnvolle und nachhaltige Lösung für die kommunale Wärmewende böte.

Dr. Ornik kritisierte Herrn Döwelling direkt: „Herr Döwelling hat nicht verstanden, dass es wirtschaftlich einen Unterschied macht, ob ein Dienstleister den Grünschnitt für seine eigenen Erlöse verwertet oder ob dies der ZAV selbst macht und die Erlöse bei sich verbucht.“ Zudem bemängelte Döwelling die hohen Fahrtkosten für diese Lösung, woraufhin Ornik entgegnete: „Die Fahrtkosten sind sicher in das Angebot des Dienstleisters eingepreist und stellen keine zusätzliche Belastung dar.“ Diese mangelnde Einsicht in wirtschaftliche Zusammenhänge und nachhaltige Politik verhindere wichtige Fortschritte in der nachhaltigen Abfallwirtschaft.

Laut Abfallwirtschaftsbericht des ZAV gab es im Jahr 2020 69.100 Kubikmeter Grünabfall und 8.800 Tonnen Abfall aus der Biotonne. Diese Mengen könnten unter günstigen Voraussetzungen eine Energieausbeute bis zu 82.625 Megawattstunde ermöglichen. Damit könnte die beim ZAV anfallende Biomasse durchaus einen wichtigen Beitrag zur energetischen Verwertung leisten, heißt es.

Ein Blick auf den Rhein-Hunsrück-Kreis zeigt, wie es gehen kann. Dort werden keine Gebühren für die Abgabe von Grünabfällen erhoben, während gleichzeitig ein Beitrag zur Energieerzeugung aus dem Grünabfall geleistet werde. Die Rhein-Hunsrück-Entsorgung (RH) sammelt jährlich rund 13.000 Tonnen Bioabfälle und verarbeitet diese in einer modernen Biogut-Vergärungsanlage, die hochwertigen organischen Dünger und rund vier Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Ferner versorgen die Heizwerke im Rhein-Hunsrück-Kreis Schulzentren, Turnhallen, Schwimmbäder und Seniorenwohnheime mit Wärme und erzeugen dadurch jährlich etwa 9 Millionen Kilowattstunden, wodurch signifikante Mengen an Kohlenstoffdioxid eingespart werden.

Grüne/Linke und Klimaliste begrüßen, dass SPD und Freie Wähler gemeinsam für eine Prüfung der energetischen Verwertung von Biomasse und Grünschnitt gestimmt haben. Diese parteiübergreifende Unterstützung zeige, dass es möglich sei, gemeinsam nachhaltige und zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen. Es sei an der Zeit, dass CDU und FDP ihre Blockadehaltung aufgeben und sich konstruktiv an der Umsetzung nachhaltiger Energieprojekte beteiligen, so heißt es abschließend.

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