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Fraktion betont wichtige Gründe für Windkraftanlagen trotz Bedenken von BürgerinitiativenGRÜNE argumentieren für Windenergieanlagen in Allmenrod

LAUTERBACH (ol). Die Grünen in Lauterbach verteidigen ihre Entscheidung für den Bau von Windkraftanlagen in Allmenrod mit realpolitischen, gesellschaftspolitischen und klimapolitischen Argumenten. Trotz Verständnis für Bedenken von Bürgerinitiativen betonen sie die Notwendigkeit der Energiewende und des Ausbaus erneuerbarer Energien zur Erreichung von Klimazielen.

Die Grünen in Lauterbach stehen überzeugt zu ihrer Entscheidung für die Windkraftanlagen in Allmenrod. Gleichzeitig wird betont, dass es durchaus Verständnis für die Position der Bürgerinitiative gibt. Wer wolle schon gerne eine Großbaustelle vor der Nase haben oder eine Veränderung in der gewohnten Umwelt akzeptieren? Und ja – jeder Eingriff in die Umwelt ist insbesondere wegen des Schutzes von Flora und Fauna äußerst sorgfältig abzuwägen. Aber es gibt eine Reihe real-, gesellschafts- und klimapolitischer Gründe, welche zu dem einheitlichen Votum der Fraktion geführt haben, berichtet die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Lauterbach in einer Pressemitteilung.

Aus realpolitischer Sicht liege rechtsicheres Bau- und Planungsrecht vor. Dieses sei auf der Grundlage rechtsstaatlicher Verfahren entstanden, einschließlich der Abwägung der Belange des Naturschutzes und der betroffenen Bürger. Das führe oft zu Eingriffen, die nicht von allen Teilen der Bevölkerung unterstützt werden, sie seien aber in einem Rechtsstaat zu akzeptieren. Dies gelte beispielsweise auch für den Weiterbau der A49, der gerade von den Grünen nur äußerst zähneknirschend hingenommen werden musste. Im Fall der WEA in Allmenrod ist entsprechend der Rechtslage aus Sicht der Fraktion das Einvernehmen der Stadt zu erteilen gewesen und die Normenkontrollklage zurückzunehmen, da andernfalls auf die Stadt und damit auf alle Bürger nicht kalkulierbare Kosten hinzukommen könnten. Die Fraktionen der CDU und der FDP haben dies offensichtlich genauso beurteilt, heißt es.

Aus gesellschaftspolitischen Gründen sei die Energiewende dringender denn je. Daniel Schmidt, Fraktionsvorsitzender der Lauterbacher Grünen, sagt: „Durch den Krieg in der Ukraine ist klar geworden, wie wichtig es ist, unabhängig von externen Energielieferanten zu werden. Zudem steht die Verwaltung vor der großen Aufgabe, Lauterbach bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu machen. Ohne einen schnelleren und stärkeren Ausbau von Erneuerbaren Energien ist das nicht zu schaffen. Der Vogelsberg ist einer der sinnvollen Inland-Standorte für Windenergie, auch wenn wir wissen, dass da andere Regionen noch Nachholbedarf haben.“

Selbstverständlich unterstützen die Grünen zusätzlich alle Maßnahmen zum Energiesparen, aber nur die Kombination aus Reduktion und Produktion kann die Gesellschaft unabhängiger von externen Einflüssen machen, heißt es.

Aus Sicht der Klimapolitik sind weitere WEA in Deutschland unumgänglich. Nur eine entschlossene Reduktion von CO2-Emissionen und der Ausbau erneuerbarer Energie werde es überhaupt ermöglichen, die Folgen des Klimawandels abzufedern. Umfangreiche Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung sind aus Sicht der Grünen Fraktion unbedingt erforderlich, um gerade im langfristigen und globalen Artenschutz erfolgreich zu sein und unseren Planeten damit für alle lebenswert zu halten.

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