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Fleisch und Milch dürfen verzehrt werdenBlauzungenkrankheit: Erreger ist nicht auf den Menschen übertragbar

VOGELSBERGKREIS (ol). Im Vogelsbergkreis wurde erstmals seit zwei Jahren die Blauzungenkrankheit bei einem Rind nachgewiesen, jedoch ist der Erreger nicht auf den Menschen übertragbar. Tierhalter sollten sich mit Tierärzten zur Impfung ihrer Tiere abstimmen. Finanzielle Unterstützung durch das Land Hessen und ergänzende Maßnahmen wie Repellentien werden empfohlen.

„Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist nicht auf den Menschen übertragbar. Fleisch und Milch sowie daraus hergestellte Erzeugnisse können daher ohne Bedenken verzehrt werden“, erklärt Dr. Torsten Scheid, der Leiter des Vogelsberger Veterinäramtes in einer Pressemitteilung. Am vergangenen Freitag war erstmals wieder seit mehr als zwei Jahren das Virus der Blauzungenkrankheit (BTV) bei einem Rind in Hessen nachgewiesen worden. Bei dem Tier handelte es sich um ein klinisch gesundes Rind, das Virus wurde im Rahmen einer Handelsuntersuchung festgestellt.

Mit Feststellung des ersten Falles von BTV im Vogelsbergkreis verliert Hessen den BTV-Freiheitsstatus. Das bedeutet: Empfängliche Tiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und auch Kameliden wie Lamas und Alpakas dürfen nicht mehr ohne weiteres in seuchenfreie Gebiete verbracht werden. Der Handel innerhalb von Zonen mit dem gleichen Status wie Hessen – das Virus zirkuliert aktuell auch in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bremen – ist weiterhin gestattet. Das bedeutet für Halter der betroffenen Tierarten innerhalb des Vogelsbergkreises und Hessens, dass gesunde Tiere auf Weiden gebracht oder gehandelt werden können.

Die Blauzungenkrankheit wird aktuell durch eine Virusvariante mit dem Serotyp 3 (BTV-3) ausgelöst und betreffe vorwiegend Schafe und Ziegen, die häufig starke Krankheitsanzeichen wie Fieber und Abgeschlagenheit zeigen. Bei diesen Tierarten komme es nicht selten zu Todesfällen. Bei Rindern verlaufe die Erkrankung meist milder, es komme aber bei Milchkühen in der Regel zu einem deutlichen Rückgang der Milchleistung.

Vorbeugend können empfängliche Tierarten geimpft werden, eine finanzielle Unterstützung durch das Land Hessen und der Hessischen Tierseuchenkasse sind gegeben, sagte Dr. Scheid und empfiehlt: Tierhalter sollten sich mit den praktischen Tierärzten in Hinblick auf eine Impfung abstimmen.

Da die Erkrankung durch blutsaugende Mücken übertragen wird, sind auch Mittel, die diese Mücken von Tieren fernhalten, sogenannte Repellentien, eine gute, ergänzende Schutzmaßnahme, um einer Infektion entgegenzuwirken, so heißt es abschließend.

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