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Der Streit um das richtige Alsfelder Gründungsjahr geht weiterDie Stadtgründung wird doch noch Thema in der Politik

ALSFELD – Nachdem der Streit darum bislang eher wenig auffällig geführt wurde, wird die Frage, wann Alsfeld denn nun gegründet worden ist, doch noch zum Politikum: Bei der anstehenden Stadtverordnetenversammlung, geht es auch um die Beschwerde von Axel Haltenhof, dass die Stadt zu Unrecht gerade das 800-Jährige gefeiert hat. Die ALA stellt Fragen, aber Alsfelds Magistrat sieht keinen Handlungsbedarf.

Wiederholt hatte Axel Haltenhof, in Alsfeld für sein ehrenamtliches und historisches Engagement recht bekannt, darauf hingewiesen, dass die Urkunde, die auf das Jahr 1222 als Gründungsjahr weist, wahrscheinlich fehlerhaft übersetzt wurde. Während eine andere Urkunde von 1231 auch von kompetenter Seite im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt als tatsächliche Gründungsurkunde anerkannt.

Auf Nachfragen keine Resonanz aus dem Rathaus

Axel Haltenhof wies darauf auch in Beiträgen bei Oberhessen-live hin, verlangte von Bürgermeister Stephan Paule eine Stellungnahme. Aber er bekam keine Resonanz. Nun wandte er sich mit seiner Beschwerde an die Fraktionen in der Alsfelder Stadtverordnetenversammlung: „Wiederholt und wider besseres Wissen werden die Erkenntnisse des wissenschaftlichen Gutachtens des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt vom 12. April 2023, wonach eine falsche Übersetzung aus dem Lateinischen das Jahr 1222 als Gründungsjahr Alsfelds als Stadt belege, verschwiegen.“

Ein Gutachten sieht ein anderes Gründungsjahr

Die Fachleute sähen ein anderes Gründungsjahr: „Dagegen stellt das HStAD-Gutachten (oberste hessische Instanz in diesen Fragen) verbindlich fest, dass eine Urkunde aus dem Jahr 1231 den städtischen Charakter Alsfelds zweifellos bezeugt. Das Jahr 1231 als wird in der ‚Meilenstein-Broschüre‘ des GMVA mit keinem Wort erwähnt.“

Es gehe um die Frage, so wendet er sich auch an den Bürgermeister, „warum Geschichtsverein und Bürgermeister (Vorstandsmitglied im GMVA) nicht die Größe aufbringen, wissenschaftliche Erkenntnis als eine für die Identität der Stadt Alsfeld bedeutende historische Wahrheit anzuerkennen und der Öffentlichkeit gegenüber zu vermitteln“ So gebe es in Sachen Stadtgründung auch eine „bewusste Täuschung der Museumsbesucher.“

Die Alternative Liste Alsfeld stellt Fragen

Die Alternative Liste Alsfeld hat reagiert und stellte zwei Fragen an den Magistrat, deren Beantwortung bei der Sitzung am morgigen Donnerstag, 13. Juni, ab 19.30 Uhr in der Feuerwache, besprochen werden könnte. Danach sieht es aber nicht aus, denn die Stadt antwortete schriftlich auf die Anfrage der ALA nach der angeführten Urkunde, dass die der Stadt nicht vorläge. Und auf die Frage danach, wie die Kontroverse abgeschlossen werden könnte, „Alle Unterlagen und Gutachten liegen allen Interessierten vor. Was sollte dem hinzugefügt werden?“ Alles andere bewege sich aus Sicht des Magistrats auf persönlicher Ebene der Akteure, womit Axel Haltenhof gemeint ist.

Ein Fall für psychologische Gutachten?

Mit dem Schlusssatz weist der. Magistrat das Problem weit von sich auf eine ganz andere Ebene:  Der Magistrat beabsichtige nicht, psychologische Gutachten oder Konfliktstudien in Auftrag zu geben.

von Axel Pries

 

2 Gedanken zu “Die Stadtgründung wird doch noch Thema in der Politik

  1. Manche Menschen müssen sich halt in der Öffentlichkeit darstellen, weil sie sonst keiner mehr wahrnimmt.
    Der eine so der andere so.
    Ob die Art des Herrn Haltenhof die Richtige ist wage ich zu bezweifeln.
    Es gibt genug Ehrenamtliche Arbeit die zu tun ist. Engagieren sie sich doch lieber dort anstatt die Zeit mit solchen sinnlosen Recherchen zu Vergeuden.

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  2. Ich weiß nicht was dieses ewige Gemecker, ob 1222 oder 1231 eigentlich soll. 1231 ist auch nur eine Vermutung, weil in dieser Urkunde ein Bürger aus Alsfeld erwähnt wird. Vielleicht findet sich demnächst eine Urkunde, wo 1227 ein Bürger aus Alsfeld erwähnt wird. Solange nicht genau festgelegt werden kann, wann die Stadtrechte vergeben wurden, ist alles nur wenn, aber, könnte sein!

    Wie ich es in der Schule gelernt habe, erste urkundliche Erwähnung 1222!

    Bitte Herr Haltenhof klären Sie das mit Stadt und Museumsverein und gebe Sie eine gemeinsame Stellungnahme ab und gut ist!

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