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ADFC und VCD fordern mehr Engagement der Kommunalpolitik für den Ausbau von RadwegenRadverkehrspotenziale endlich erschließen

VOGELSBERG (ol). Die Mobilitätsverbände ADFC Vogelsberg und VCD Vogelsberg/Wetterau haben kürzlich eine Studie vorgestellt, die zeigt, dass Deutschland das Potenzial hat, den Radverkehrsanteil an Wegen bis 30 Kilometer Länge bis 2035 zu verdreifachen und die Verkehrsemissionen im Nahbereich um 34 Prozent zu reduzieren.

Den Weltfahrradtag am 3. Juni nehmen die beiden Kreisgruppen der Mobilitätsverbände ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) und VCD (Verkehrsclub Deutschland) laut einer gemeinsamen Pressemitteilung zum Anlass, deutlich mehr Engagement der Kommunalpolitik für den Ausbau von Radwegen und anderen Unterstützungsmaßnahmen für den Radverkehr zu fordern. Dabei verweisen sie auf eine soeben veröffentlichte Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI.

Die jetzt in Berlin vorgestellte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Deutschland das Potenzial habe, den Radverkehrsanteil an Wegen bis 30 Kilometer Länge bis 2035 zu verdreifachen und die Verkehrsemissionen im Nahbereich um 34 Prozent zu reduzieren. 19 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente könnten jährlich eingespart werden und somit den mangelhaften Beitrag des Verkehrssektors zum Klimaschutz verbessern, heißt es.

Um dieses Ergebnis zu erreichen, sehe die Studie, die vom ADFC in Auftrag gegeben wurde, drei Maßnahmenbereiche als bedeutsam an: Die Radwege müssten „hervorragend ausgebaut“ werden, es müssten „gute Schnittstellen mit Bus und Bahn geschaffen“ und die Kommunen müssten fahrradfreundliche Konzepte im Sinn „der Stadt der kurzen Wege“ verwirklichen.

Dabei betont die Studie, dass die Verdreifachung  des Radverkehrsanteils durchaus auch in ländlichen Regionen erreichbar sei. Dieser beträgt in Mittel- und Osthessen derzeit magere vier Prozent. „Für eine deutliche Erhöhung müssen die bereits vorhandenen Planungen, beispielsweise das Kreis-Radwegekonzept des Vogelsbergkreises oder auch das eigene Stadtkonzept für Alsfeld entschlossen umgesetzt werden“, betont Mirjam Kneußel vom Vogelsberger Kreisverband des ADFC. Doch nicht nur der Radwegebau, sondern auch die in der Studie angesprochenen „Schnittstellen zu Bus und Bahn: Bahnhöfe und Haltestellen“ müssen dringend besser für die Mitbenutzung durch RadlerInnen umgebaut werden, heißt es. „Insbesondere der Zugang zu den Bahnsteigen im Alsfelder Bahnhof für RadfahrerInnen oder auch RollstuhlfahrerInnen muss endlich ermöglicht werden,“ merkt Gerhard Kaminski vom VCD-Kreisverband an. Es gebe das eine oder andere Beispiel für positive Maßnahmen, wie beispielsweise die Fahrradboxen an der Bahnstation in Zell (Romrod), aber in der Summe geschehe viel zu wenig, um die ja vorhandenen Pläne in konkrete Maßnahmen umzusetzen.

„Wenn die Klimaschutzziele, die sich die Politik auf allen Ebenen gesetzt hat, insbesondere auch im Aktionsbündnis der ‚Klimakommunen‘ ernst genommen werden sollen, ist es höchste Zeit den Absichtserklärungen auch Taten folgen zu lassen. Wir müssen endlich den ‚Blechstandard‘ bei der Radverkehrsgestaltung hinter uns lassen und zum ‚Goldstandard‘ voranradeln,“ so die Verkehrsverbünde einhellig.

Weitere Informationen gibt Mirjam Kneußel: mirjam.kneussel@adfc-vogelsberg.de, Telefon 06631/74210.

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