Fokusthema0

Informationsvortrag von Dr. med. Hermann Lieser im Vulkaneum SchottenGelenkersatz bei Arthrose an Hüfte und Knie

SCHOTTEN (ol). Dr. med. Hermann Lieser, ein anerkannter Facharzt für Endoprothetik, leitet am 6. Juni einen Vortrag über Arthrose und Gelenkersatz im Vulkaneum in Schotten. Im Vortrag werden die Erkennung, Symptome und verschiedene Behandlungsoptionen von Arthrose thematisiert.

Im Rahmen eines Patient:innenvortrags informiert Dr. med. Hermann Lieser laut einer Pressemitteilung der Asklepios MVZ Hessen GmbH am 06. Juni, über das Thema „Gelenkersatz bei Arthrose“. Im Fokus stehen dabei die Entstehung einer Arthrose sowie Möglichkeiten der Behandlung.

Was ist Arthrose und was kann man tun? Diese Frage werde dem Experten Lieser häufig gestellt. Hermann Lieser ist Facharzt und spezialisiert auf Endoprothetik, welche sich mit dem Gelenkersatz beschäftigt. In seinem Vortrag wird der erfahrene Chirurg die Anatomie der Gelenke sowie Symptome und therapeutische Behandlungsmöglichkeiten des Krankheitsbildes vorstellen. „Arthrose ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen. In Deutschland haben circa 5 Millionen Frauen und Männer Beschwerden, die durch eine Arthrose verursacht werden“, erläutert Dr. Lieser.

Bei einer Arthrose-Definition handelt es sich um eine oft schmerzhafte Gelenkerkrankung, verursacht durch Gelenkverschleiß oder Gelenkabnutzung –  Tendenz steigend. Zwei Millionen Menschen haben sogar täglich aufgrund ihrer Arthrose Schmerzen in ihren Gelenken und sind zu einer Medikamenteneinnahme (Schmerzmittel) gezwungen, um das tägliche Leben zu bewältigen, heißt es. Dabei werde der Gelenkknorpel meistens über einen längeren Zeitraum chronisch geschädigt (degenerative Erkrankung). Am häufigsten betroffen seien Hände, Knie und Hüfte. Die Ursachen seien vielfältig, häufig zeige sich ein Verschleiß durch falsche Belastung, beispielsweise wie im Falle von X- beziehungsweise O-Beinen oder Übergewicht. Auch chronische Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis, Gicht, Schuppenflechte oder ähnliche systemische Erkrankungen seien mögliche Entstehungsfaktoren.

„Symptome sind meist Schmerzen im Bereich des betroffenen Gelenks, die auch in die umgebenden Bereiche ausstrahlen“, berichtet Dr. Hermann Lieser. So seien zum Beispiel bei der Hüftgelenkarthrose auch Oberschenkel, Kniegelenk und die Lendenwirbelsäule betroffen. Hinzu kommen Bewegungseinschränkungen, was bedeute, dass das Gelenk zumeist nur schmerzhaft belastbar und in seiner Beweglichkeit zunehmend eingeschränkt sei.

Was hilft aber jetzt bei Arthrose? Die klare Antwort: Bisher gibt es keine Arthrose Behandlung, die einen geschädigten Knorpel auf Dauer wiederherstellen kann. Heilbar ist die Erkrankung also nicht, wie es heißt. Eine Arthrose-Behandlung ziele hauptsächlich darauf ab, die Beschwerden zu lindern. Die konservative Arthrose-Behandlung umfasse Medikamente, geschulte Bewegung und den Einsatz von entlastenden Hilfsmitteln. „Nach erfolgloser, nichtoperativer Behandlung bleibt als weitere Therapieoption nur eine operative Versorgung“, so Lieser.

Erste operative Optionen umfassen zum Beispiel die Gelenkspiegelung mit Knorpelglättung, gegebenenfalls Reparatur und Achsenkorrekturen, um Fehlstellungen zu korrigieren und Gelenke zu entlasten. Hierdurch werden Schmerzen verringert und ein Fortschreiten der Arthrose verhindert, heißt es. „Sollte ein Gelenkersatz erforderlich werden, so stehen vielfältige Prothesenmodelle zur Verfügung. Angefangen von sogenannten Schlittenprothesen, die zum Beispiel nur Teile des Kniegelenkes ersetzen über Vollprothesen bis zum kompletten Gelenkersatz inklusive der geschädigten Bänder“, erläutert der Experte. Dabei werde in Regionalbetäubung oder Allgemeinnarkose das Kniegelenk geöffnet, die krankhafte veränderten Knochenteile entfernt, sowie die Aufnahme der jeweiligen Prothesenteile vorbereitet.

Insgesamt können sich die Betroffenen nach einer Operation wieder besser bewegen und leitungsfähiger sein, heißt es. Grundsätzlich sei jedoch sehr wichtig, die richtige Therapie für das richtige Stadium der Arthrose zu nutzen. Zu bevorzugen seien kleinere Eingriffe, das heißt operiert werden sollte so wenig wie möglich und so viel wie nötig. „Oberstes Ziel ist immer eine schnelle Wiederherstellung der Mobilität des Patienten“, formuliert Hermann Lieser.

Auch wenn die Krankheit nicht heilbar ist, könne ein spezieller Arthrose-Sport immerhin verhindern, dass die Erkrankung weiter fortschreitet. Regelmäßige körperliche Bewegung könne außerdem dem Gelenkverschleiß vorbeugen. Besonders geeignet seien Sportarten, bei denen die Gelenke gleichmäßig belastet werden, wie zum Beispiel Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Auch ein spezielles Gerätetraining könne gezielt zum Aufbau der entsprechenden Muskulatur – je nach Krankheitsbild – angewendet werden. Eine wichtige vorbeugende Maßnahme sei auch das Vermeiden von einseitigen Gelenkbelastungen, da diese einen Gelenkverschleiß fördern. Deshalb sollte man zum Beispiel regelmäßig zwischen sitzenden und stehenden Tätigkeiten abwechseln, heißt es. Außerdem lasse sich einer Arthrose vorbeugen, indem Gelenk-Fehlstellungen orthopädisch korrigiert werden und man Über- oder Unterbelastungen vermeide. Als schmerzlindernde Verfahren in der konservierten Behandlung können Massagen oder auch sogenannte Kinesio-Tapes sinnvoll zum Einsatz kommen, um die Schmerzsymptomatik zu lindern, heißt es. Der Vortrag findet am 06. Juni um 17.30 Uhr im Vulkaneum in Schotten statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren