VOGELSBERGKREIS/LAUTERBACH (ol). Der „Bodensalon“, organisiert von der VHS, dem AZN und dem BNE-Netzwerk Vogelsberg, wird zwischen Juni und Oktober in der Kulturspinnerei Lauterbach stattfinden. Experten aus verschiedenen Bereichen, darunter Geographie, Landwirtschaft und Umweltwissenschaft, werden in Vorträgen und Workshops die Bedeutung des Bodens für das Leben und die Notwendigkeit seines Schutzes diskutieren.

Ein Salon kann vieles sein – in Lauterbach wird er in den nächsten Monaten zu einem regelmäßigen Angebot. Denn BNE-Netzwerk Vogelsberg, Volkshochschule und AZN – Natur-Erlebnishaus Heideberg e.V. laden in die gemütliche Kulturspinnerei Lauterbach ein. Dort präsentieren sie vier Expert:innen, die sich mit dem Boden beschäftigen und möchten Interessierte aus der ganzen Region dazu anregen, Neues zu erfahren und sich auszutauschen, so berichtet das AZN in einer Pressemitteilung. In der Regel viel zu wenig gewürdigt und als Dreck wahrgenommen, spiele der Boden eine entscheidende Rolle als Lebensgrundlage der Menschen – neben seinen prominenten Mitstreitern Wasser, biologische Vielfalt und Luft.

Mit Hilfe verschiedener Perspektiven werden – gefördert vom Hessischen Landwirtschafts- und Umweltministerium – sowohl die Bedeutung des Bodens als auch der Umgang des Menschen mit diesem wichtigen Element und dessen Schutzbedürftigkeit verdeutlicht. Den Anfang macht schon am Montag, den 3. Juni, der Diplom-Geograph Dr. Rainer Dambeck. Er wird zur Bodenentwicklung sprechen und darauf hinweisen, welche Einflussfaktoren sich auf welche Art und Weise auswirken. Die ökologische Relevanz des Bodens wird in Bezug zum Vogelsberg gesetzt; in einem Workshop wird das Gehörte vertieft. Ein Schwerpunkt liegt hier auf der Sicherung der Ressource Boden.

Am 4. Juli wird die Tierärztin, Dozentin und Mediatorin Dr.in Anita Idel sprechen. Ihr Thema ist die Kuh – die Koevolution zwischen Weideland und Weidetier. Die Teilnehmenden werden sich mit dem menschlichen Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit auseinandersetzen und warum sich weltweit während Jahrtausenden viele Gesellschaften als Rind-Mensch-Kulturen entwickelten. Sie werden erstaunliche Potenziale durch die nachhaltige Beweidung der Grasland-Ökosysteme erfahren und warum Weidetiere für die vielfach ausgezeichnete Expertin als ein Schlüsselelement im Umgang mit der Klima-, der Biodiversitäts- und der Ernährungskrise gelten.

Nach einer Sommerpause im Herbst ist am 5. September der M.Sc. Umweltwissenschaftler und Projektleiter des Naturschutzgroßprojekts Vogelsberg, Johannes Euler, zu Gast. Sein Thema ist die Bedeutung intakter Böden als Basis für stabile Ökosysteme. Am 8. Oktober schließlich kommt der Dipl.-Agrar-Ingenieur und Biolandwirt Lucas Kohl nach Lauterbach. Er wird dem Publikum Erkenntnisse aus Praxis und Forschung zum Thema Optimierung der Bodenfruchtbarkeit vorstellen.

Die Veranstaltungen dauern jeweils von 18 bis 21 Uhr, und an allen vier Abenden wird Zeit für Austausch und Gespräch sein. Die Veranstalter des BNE-Netzwerks, des AZN und der VHS freuen sich sehr, dass es möglich wurde, mit dieser kleinen Reihe das Thema Boden in den Fokus zu rücken. „Gerade mit Hilfe verschiedener Blickwinkel wird deutlich, wie wertvoll der Boden unter unseren Füßen ist“, sagt Dr.in Alexandra Botzat, die Koordinatorin des BNE-Netzwerks am AZN. „Der schöne Raum der Kulturspinnerei ist auch für Begegnung und Austausch im Anschluss wie gemacht“, freut sich Kirsten Wegwerth, bei der VHS unter anderem für Bildung für nachhaltige Entwicklung zuständig.

Weitere Infos zu der Veranstaltungsreihe sind auf der Webseite des BNE-Netzwerks Vogelsberg unter Veranstaltungen beim BNE-Netzwerk (https://www.nachhaltig-lernen-vogelsberg.de) zu finden. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei. Zur besseren Planung wird darum gebeten, dass Interessierte sich bis eine Woche vor den Veranstaltungen anmelden. Dies ist möglich bei Dr.in Alexandra Botzat vom AZN (alexandra.botzat@azn-vogelsberg.de) oder direkt bei der Volkshochschule des Vogelsbergkreises (www.vhs-vogelsberg.de).

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