Fokusthema0

Mitgliederversammlung beschließt Bau des neuen Gebäudes nahe dem LehrbauhofKreishandwerkerschaft für den Vogelsbergkreis stellt Pläne zum Neubau eines Verwaltungsgebäudes vor

LAUTERBACH/VOGELSBERG (ol). In einer Pressekonferenz präsentierten Kreishandwerksmeister Edwin Giese und Geschäftsführer Michael Busold die Pläne der Kreishandwerkerschaft für den Vogelsbergkreis zum Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes in Lauterbach. Nach intensiven Abstimmungen ist der Bau nahe dem Lehrbauhof geplant, finanziert durch Eigenmittel und Spenden. Mit Ausbildungsbotschaftern und steigenden Auszubildendenzahlen setzt die Region auf die Zukunft.

In einem ausführlichen Pressegespräch informierten am vergangenen Dienstag Kreishandwerksmeister Edwin Giese und Geschäftsführer Michael Busold über wichtige Entscheidungen und Entwicklungen innerhalb der Kreishandwerkerschaft für den Vogelsbergkreis.

Nach einer gründlichen und langwierigen internen Entscheidungsfindung und umfassender Abstimmungen mit der Handwerkskammer Wiesbaden, der Stadt Lauterbach und dem Vogelsbergkreis steht nun fest, dass die Kreishandwerkerschaft ein neues Verwaltungsgebäude in der Rhönstraße in Lauterbach in unmittelbarer Nähe zum Lehrbauhof errichten wird, so heißt es in einer Pressemitteilung der Kreishandwerkerschaft. Am 8. März wurde der endgültige Beschluss zum Bau im Rahmen einer Mitgliederversammlung gefasst. Inzwischen liegen auch die erforderlichen Genehmigungen der Handwerkskammer Wiesbaden vor, so dass ein Erbbaurechtsvertrag mit dem Vogelsbergkreis geschlossen werden kann und auch der Bauantrag gestellt werden kann.

Das bisherige Gebäude im „Neuen Steinweg“ wurde einer eingehenden Prüfung unterzogen. Aufgrund der hohen Sanierungskosten und der Größe, die den Bedarf der Kreishandwerkerschaft übersteigen würde, wurde beschlossen, das Gebäude zu verkaufen. Der Verkauf an die Eigentümer eines Innungsbetriebs wurde bereits im vergangenen Oktober nach Genehmigung durch die Mitgliederversammlung und die Handwerkskammer Wiesbaden vollzogen, wie es hieß.

Die Entscheidung zwischen Neubau und Miete sei keine einfache für die Kreishandwerkerschaft gewesen. Letztendlich wurde aber beschlossen, Gespräche mit dem Vogelsbergkreis über einen Erbbaurechtsvertrag für eine Fläche auf dem Gelände des Lehrbauhofs zu führen. Der Standort bietet Vorteile aufgrund der Nähe des zur Bau-Innung gehörenden Lehrbauhofs und zur Vogelsbergschule.

Die Gebäudeplanung sehe ein funktionales Gebäude vor, das jedoch Raum für zukünftige Anpassungen biete. Die Finanzierung erfolge durch Eigenmittel, Zuwendungen der Innungen und Spenden. Beitragserhöhungen beziehungsweise Sonderbeiträge für die Mitgliedsbetriebe seien nicht vorgesehen. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein. Der Umzug ist im zweiten Quartal 2025 geplant. Bis dahin verbleibe die Geschäftsstelle in ihren bisherigen Räumlichkeiten im „Neuen Steinweg 13“ in Lauterbach.

Im Bereich der Ausbildung verzeichnete die Region einen erfreulichen Anstieg der Auszubildendenzahlen im Ausbildungsjahr 2023, was aber keine Trendwende bedeute. Die Kreishandwerkerschaft hat gemeinsam mit dem Vogelsbergkreis und der IHK Gießen-Friedberg ein Projekt zur Etablierung von Ausbildungsbotschaftern im Vogelsbergkreis initiiert, heißt es. Ausbildungsbotschafter seien engagierte junge Auszubildende, dual Studierende und junge Berufstätige, die ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrer dualen Ausbildung an Schülerinnen und Schüler weitergeben. Sie seien bereits erfolgreich in vielen Regionen in ganz Deutschland etabliert. Um für die Einsätze bestens vorbereitet zu sein, beinhaltet die Teilnahme am Projekt einen ganztägigen Rhetorik- und Präsentationsworkshop. Die ersten Workshops werden bereits im Mai in Lauterbach und Alsfeld stattfinden, heißt es.

Grundsätzlich verlaufe derzeit die Entwicklung im Handwerk uneinheitlich, mit unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen je nach Gewerk und Betriebssituation. Dabei teilen alle Betriebe gemeinsame Herausforderungen wie den Kampf gegen den Nachwuchs- und Fachkräftemangel sowie die Bewältigung der bürokratischen Hürden auf verschiedenen Ebenen. Zusätzlich seien die Betriebe in den letzten Jahren durch Faktoren wie Corona, Kriege und Inflation mit Kostensteigerungen konfrontiert, insbesondere im Bereich Personal, Energie und Rohstoffe.

Die Bau- und Ausbaugewerke, die in den letzten Jahren die Handwerkskonjunktur positiv beeinflusst haben, sehen sich seit vergangenem Jahr mit einem Einbruch im privaten Wohnungsbau konfrontiert, das Ende dieser Phase sei derzeit noch nicht abzusehen.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren