Wirtschafts- und Mittelstandsgespräch der CDU im VogelsbergkreisForderungen nach Vereinfachungen, mehr betrieblichen Freiheiten und Anstrengungen bei der Fachkräftesicherung
EUDORF/VOGELSBERG (ol). In Eudorf fand ein Gespräch der Vogelsberger CDU-Kreistagsfraktion mit Wirtschaftsvertretern statt, bei dem der Fachkräftemangel und hoher Verwaltungsaufwand als zentrale Themen hervortraten. Die Wirtschaftsvertreter forderten Vereinfachungen und mehr betriebliche Freiheiten, um die Fachkräftesicherung zu verbessern.
Im Hotel „Zur Schmiede“ in Eudorf führte die Vogelsberger CDU-Kreistagsfraktion laut einer Pressemitteilung der Fraktion kürzlich ein Gespräch mit Vertretern der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Kreishandwerkerschaft, des Kreisbauernverbandes und der Mittelstandsvereinigung (MIT) der CDU.
Die Eröffnungsstatements machten deutlich, dass der Fachkräftemangel und der hohe Verwaltungsaufwand als zentrale Herausforderungen für die heimische Wirtschaft betrachtet werden, wie es hieß. Mark Philippi von der IHK verdeutlichte dies anhand eines Beispiels aus seinem Betrieb, wo es mehr als ein Jahr dauere, bis ein arbeitswilliger Migrant alle bürokratischen Hürden überwunden habe, um eine Ausbildung als Busfahrer zu beginnen. Edwin Giese von der Kreishandwerkerschaft differenzierte die Lage der 1550 Handwerksbetriebe im Vogelsbergkreis, wobei die Baubranche schwächelt, während die Ausbaugewerke ihre Aufträge kaum bewältigen können. Die Kreishandwerkerschaft setze sich entschieden dafür ein, auch künftig Fachkräfte gewinnen zu können, und begrüßte die Stärkung des Berufsschulstandorts in Alsfeld mit einer Fachklasse für Anlagenmechaniker.
Volker Lein und Udo Kornmann vom Kreisbauernverband Vogelsberg lobten die gute Ausbildungssituation in ihrer Branche, wiesen jedoch auf den Mangel an Fachlehrern hin. Auch in der Landwirtschaft gebe es unterschiedliche Entwicklungen: Während einige Betriebe sich zukunftsfähig aufstellten, sei die Investitionsbereitschaft anderer aufgrund sich ständig ändernder Vorschriften gering. Beide betonten die Bedeutung einer Zukunft für regional erzeugte Lebensmittel und begrüßten das Verständnis der Kreispolitik für die Themen der Landwirtschaft.
Martin Giese von der MIT kritisierte die bürokratischen Hürden, insbesondere das neue Lieferkettengesetz, das für alle Beteiligten, gerade im Mittelstand, schwer umzusetzen sei.
Dr. Jens Mischak, künftiger Landrat des Vogelsbergkreises, identifizierte ebenfalls das Thema Fachkräftemangel als eine der künftigen Herausforderungen und streifte dabei auch die Herausforderung für Unternehmen und Betriebe, die Generation Z ins Wirtschaftsleben einzubinden. Viel zu lange blieben im Vogelsberg freie Stellen unbesetzt, mit über 200 Tagen Vakanzzeit nehme der Vogelsberg einen unrühmlichen Spitzenplatz in Hessen ein. Bereits jetzt ist die Kreisverwaltung an vielen Stellen tätig: Netzwerk Fachkräftesicherung, Praktikumsbörse und die Ausbildungsbotschafter nannte er stellvertretend. Arbeit und Leistung müssen sich wieder lohnen, forderte er mit Blick auf die Diskussion um Bürgergeld und Grundsicherung.
Abschließend betonte Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, die Notwendigkeit von Investitionssicherheit und Planbarkeit für die Wirtschaft. Fehle diese, bliebe so manche Investition aus, Betriebe würden geschlossen oder wanderten ins Ausland ab.
Die Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion nutzten die Anregungen und Themen der Wirtschaftsvertreter zu einer regen Diskussion, die zahlreiche Gedanken und gute Ansätze hervorbrachte. Mehr Effizienz in Verwaltungsangelegenheiten, weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren und mehr Verantwortung bereits auf den unteren Ebenen könnten auf Kreisebene zu deutlichen Entlastungen führen, hieß es.
Die Schlussrunde des guten Austauschs bilde eine gute Leitlinie für die Arbeit der CDU-Kreistagsfraktion, hielt Fraktionsvorsitzender Stephan Paule zum Ende fest. Hier hatte unter anderem Volker Lein mehr betriebliche Freiheiten und den gesunden Menschenverstand als Leitlinie für staatliches Handeln gefordert, Mark Philippi die Politik aufgefordert, mehr zu ermutigen und weniger zu verhindern, und Andreas Kornmann zu Vereinfachungen auf allen Ebenen aufgerufen.
Werner Kalbfleisch weiß: Ausländer haben nix drauf. Zahlt den Deutschen 18 Euro und sie lassen sich als Fachkräfte ausbilden, dann wird alles supi. Die deutschen Fachkräfte werden euch im Pflegeheim versorgen, sie werden euch eine neue Hüfte im Alsfelder Krankenhaus einsetzen, sie werden euer Essen im Restaurant kochen, sie werden euch das Glasfaser verlegen, die Straßen bauen und sogar eine Photovoltaikanlage aufs Dach schrauben – und das gleich morgen! Man muss nur 18 Euro zahlen pro Stunde. Teurer wird dann auch nix, versprochen. Hört auf Werner.
Wenn ihr Fachkräfte sichern wollt dann müssen sie jeder Fachkraft mind. 18,00 Euro und mehr bezahlen,denn die Ausländer sind in der Regel keine Fachkräfte.Wer gut Ausbildet und guten Lohn bezahlt hat auch gut Fachkräfte.
Wenn ich mache Passagen lese könnte man glauben wir leben auf verschiedenen Welten und dieses ganze Problem von heute auf morgen vom Himmel gefallen ist.
Es kommen jedes Jahr ca. 100.000 Asylanten,Kriegsflüchtlinge, 2015 und 2022 je ca. 1.000.000 zusätzlich. 2015 wurde uns von jedem Politiker erzählt alles Fachkräfte. Bis heute werden 40 bis 50 Milliarden jedes Jahr dafür ausgegeben. Dass es heute angeblich einen Fachkräftemangel gibt ist nicht nachzuvollziehen. Man könnte den Eindruck haben dass es gewollt ist möglichst viele billige Arbeitskräfte zu haben. Dass Firmen Deutschland verlassen wollen hängt auch damit zusammen dass der von der Politik zugelassene, mittlerweile unersättlich Renditenwahn bez. Förderungswahn die Wirtschaft, unersättlich macht.
Dass kleine und mittlere Betriebe keine guten Leute bekommen hängt u.a. auch damit zusammen dass viele „nichts“ bezahlen wollen. Was nutzt denn eine Arbeit von der man nicht leben kann? Auch die Ausbildung wurde sträflich vernachlässigt. Kostenfaktor Lehrling, soll doch der andere machen.
Die andere Seite ist, wer kann sich dann noch einen Handwerker leisten. Dieser Teufelskreis wurde Jahrzehnte lang von der Bundes, Landes CDU verantwortet oder mitgestaltet.
Auch in Alsfeld wird systematisch durch die Ansiedlung von Logistikern, auf Billigarbeitsplätze gesetzt. Alsfeld wird sich noch umschauen was mittelfristig das mit Alsfeld macht. Lärm, Schmutz durch LKWs auch kann man davon ausgehen dass sich die Sicherheit, wie ja im Sicherheitsbericht ganz klar dargelegt, auch für Alsfeld merklich verändert wird.
Bringt hochwertige Arbeitsplätze nach Alsfeld, bezahlt die Leute richtig, bildet den Nachwuchs selber aus, baut Wohnungen die Lebenswert sind, verscherbelt nicht riesige Flächen (Bürgereigentum) an Firmen die nichts bringen, dann löst sich das Problem von selbst.
Ob sich das rechnerisch für Alsfeld lohnt, die Antwort ist der Bürgermeister den Bürgern schuldig geblieben. Ausbaden müssen wir das, mit immer weniger Lebensqualität.