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Tipps und Tricks für den heimischen GartenErfolgreicher Obstbaumschnitt-Workshop beim Heimat- und Kulturverein Romrod

ROMROD (ol). In einem Workshop des Heimat- und Kulturvereins in Romrod erhielten Teilnehmer unter Leitung von Experten wertvolle Tipps zum Obstbaumschnitt. Von der Bedeutung des Mitteltriebs bis zur Auswirkung auf die Fruchtgröße lernten die Gäste, wie wichtig es ist, den Baumschnitt richtig zu gestalten, um eine ertragreiche Entwicklung des Obstgartens zu gewährleisten.

„Statt KKS, Licht-Luft-Sonne“ – diese Überschrift hätte gepasst für die am Samstag, den 16. März in Romrod vom Heimat- und Kulturverein organisierte Einführung in den Obstbaumschnitt. Unter der fachkundigen Leitung von Manfred Schlosser wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern laut einer Pressemitteilung des Heimat- und Kulturvereins vermittelt, auf was es beim richtigen Schnitt ankommt.

Den Anfang machte aber eine kurze theoretische Einführung in die natürliche Vielfalt und ökologischen Zusammenhänge des Lebensraums Obstbaumgarten. Wichtig sei immer, alle dort vorkommenden Tiere und Pflanzen im Blick zu haben und für jede Art Lebensräume zur Verfügung zu stellen – seien es Nisthilfen, Reisighaufen als Rückzugsräume oder die naturnahe Bewirtschaftung der Flächen. Insbesondere die mittlerweile immer häufiger genutzten sogenannte Roboterrasenmäher verhinderten naturnahen Lebensraum und bedrohten die dort vorkommenden Tierarten.

Im praktischen Teil erklärte der Experte, wie wichtig es sei, sich beim Obstbaumschnitt erst einen Gesamteindruck des Baumes und der Baumkrone zu verschaffen. Obstbäume benötigen einen ausgeprägten Mitteltrieb zur Stammbildung und starke gegeneinander versetzte Seitentriebe für das Fruchtholz, erklärte er. Darauf sei schon beim Pflanzschnitt zu achten. Beim sogenannten Erziehungsschnitt werde die Grundlage für die Entwicklung der Baumkrone gelegt. In späteren Jahren erfolge dann der Erhaltungsschnitt, um die entwickelte Baumkrone möglichst ertragreich zu erhalten.

Schlosser erklärte weiter, dass es in der Regel besser sei, wenige größere Schnittmaßnahmen durchzuführen, als viele kleine Schnitte. In diesem Zusammenhang wurde scherzhaft der Begriff Kleingärtner-Katastrophen-Schnitt (KKS) geprägt. Damit sei die oft verbreitete Angst vor deutlichem Rückschnitt der Bäume gemeint. Ein starker Rückschnitt wirke sich aber oftmals positiv auf die Fruchtgröße aus und lege die Grundlage zur Erhaltung der Vitalität des Baumes. Licht, Luft und Sonne müssen in die Krone gelangen, um Entwicklung und Reife zu gewährleisten und um Beschattung und Fäule zu verhindern, so der Experte.

Abschließend entließ Schlosser die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Aufforderung, direkt im eigenen Obstgarten weiterzumachen und fügte scherzhaft hinzu, wer sich daheim noch nicht richtig traue, sollte es erstmal in der Nachbarschaft probieren. Insgesamt war es eine gelungene und lockere Einführung in die Grundlagen der häuslichen Obstbaumpflege, sagten die Veranstalter.

Foto: Heimat- und Kulturverein Romrod

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