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Das Sterben in den Blick nehmenSeniorenbeirat des Vogelsbergkreises thematisiert Palliativ- und Hospizarbeit

VOGELSBERGKREIS (ol). In einer Sitzung des Seniorenbeirats des Vogelsbergkreises diskutierten Vertreter:innen aus Städten und Gemeinden mit Expertinnen über die Bedeutung von Palliativ- und Hospizarbeit. Die Diskussion konzentrierte sich auf Sterbe- und Trauerbegleitung sowie palliativmedizinische Versorgung im Kreis.

Zu einem selbstbestimmten Leben gehören auch das Sterben und der Tod. Um dieses oft in den Hintergrund tretenden Thema in den Fokus zu rücken, beschäftigte sich nun der Seniorenbeirat des Vogelsbergkreises in seiner jüngsten Sitzung mit der Hospiz- und Palliativversorgung im Vogelsbergkreis.

Dazu hatte das Gremium laut einer Pressemitteilung des Vogelsbergkreises zwei Expertinnen eingeladen, die ihre Arbeit vorstellten und einen Überblick gaben. Heide Fink, Vorsitzende des Leitungsteams und stellvertretende Koordinatorin des Hospizdienstes im Vogelsberg sowie Susanne Botthof-Schlitt, Palliativkoordinatorin in der Fachstelle für gesundheitliche Versorgung, erläuterten den Senioren-Vertreterinnen und -Vertretern aus 19 Städten und Gemeinden, dem Vorsitzenden Michael Duschka sowie dem Beauftragten für Senioren und Inklusion, Kurt Wiegel, ihre Arbeit.

Susanne Botthof-Schlitt umriss in ihrem Vortrag kurz die Geschichte der Hospiz- und Palliativversorgung, die unter anderem das Sterben enttabuisieren und als Teil des Lebens betrachten möchte. Die besondere Form der medizinischen Behandlung und Pflege wird dann nötig, wenn es nicht mehr um Heilung, sondern um die Regulierung der Symptome geht, führte sie aus. Dabei steht ein multiprofessioneller Ansatz im Mittelpunkt, der verschiedene medizinische und pflegerische Felder beinhaltet und psychologische Betreuung einbezieht. Auch ging sie auf allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV) und die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) bei weiter fortgeschrittenen Erkrankungen ein, die – je nach Lebens- und Krankheitsphase – Menschen Linderung bei Schmerzen und Beschwerden verschaffen sollen.

Foto: Vogelsbergkreis/C. Lips

Heide Fink stellte sodann den Verein „Hospizdienst im Vogelsberg“ und seine drei wesentlichen Arbeitsschwerpunkte vor: Die Sterbe- und Trauerbegleitung, mittels Öffentlichkeitsarbeit das Thema Sterben in den Blick zu nehmen, und das Ehrenamt im Vogelsbergkreis für die Hospizarbeit zu stärken. Der Verein mit 50 Mitgliedern begleitet Sterbende und Angehörige, informiert, sensibilisiert, unterstützt und will zur Hilfe für Mitmenschen ermutigen, heißt es. Er ist in Schlitz, Wartenberg, Lauterbach, Freiensteinau, Grebenhain, Lautertal und Ulrichstein aktiv und bietet Sterbe- und Trauerbegleitung an. In den Städten und Gemeinden im Westkreis ist der Hospizverein Alsfeld zuständig, in Schotten unterstützt der Hospizverein Schotten-Nidda.

Anschließend ging Botthof-Schlitt auf die palliativmedizinische Versorgung im Vogelsbergkreis ein. Aktuell ist hier das Palliativteam Waldhessen mit Außenstellen am Kreiskrankenhaus in Alsfeld sowie am Eichhof-Krankenhaus in Lauterbach aktiv und leistet palliativmedizinische Versorgung im Vogelsbergkreis, informierte die Expertin. Weiterhin sind in den Bereichen Schotten, Ulrichstein und Mücke das Palliativteam Gießen sowie in Freiensteinau das Palliativteam Hanau zuständig.

Palliativstationen, angedockt an Krankenhäuser, gibt es etwa in Bad Hersfeld, Gießen, Marburg, Fulda und Hünfeld. Ist das Leben zu Hause nicht mehr möglich, können Menschen ihren letzten Weg in Hospizen in Marburg, Fulda, Gießen, Rotenburg an der Fulda oder dem Hospiz Kellerwald in Gilserberg gehen, führte Botthof-Schlitt aus. Außerdem berichtete sie von Bestrebungen verschiedener Institutionen und Initiativen, auch im Vogelsbergkreis eine stationäre Hospizversorgung zu verwirklichen.

Foto: Vogelsbergkreis/C. Lips

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