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Döring begrüßt neue CannabispolitikDeutscher Bundestag verabschiedet Gesetz zur Entkriminalisierung von Cannabis

VOGELSBERGKREIS (ol). Der Bundestag hat die Entkriminalisierung von Cannabis beschlossen, was von Bundestagsabgeordnetem Felix Döring begrüßt wird. Das neue Gesetz soll die Stigmatisierung von Cannabiskonsumierenden beenden, den Jugendschutz stärken, den medizinischen Gebrauch erleichtern und Modellprojekte für den staatlich kontrollierten Verkauf vorantreiben.

In der vergangenen Woche hat der Deutsche Bundestag die Entkriminalisierung von Cannabis für Erwachsene beschlossen und damit einen Paradigmenwechsel in der Cannabispolitik eingeleitet. Der heimische Bundestagsabgeordnete Felix Döring begrüßt den Beschluss und erläutert in einer Pressemitteilung seine Motive.

„Bislang werden Cannabiskonsumierende stigmatisiert, kriminalisiert und auf dem Schwarzmarkt mit gesundheitsschädlichen Stoffen versorgt, deren Inhalt sie nicht einmal kennen. Das hat nun ein Ende“, betont der heimische Bundestagsabgeordnete Felix Döring (SPD). Bis dato seien gesundheitliche Risiken durch Verunreinigung der Substanz mit massiven gesundheitsschädlichen Folgen verbunden gewesen. Mit dem Gesetz verabschiede man sich „endlich von der gescheiterten Verbotspolitik der Vergangenheit. Dieser Schritt löst nicht nur das Versprechen des SPD-Wahlprogramms ein, sondern ist ein Meilenstein für die Umsetzung einer modernen Drogen- und Suchtpolitik“, so Döring weiter.

Man habe den Kinder- und Jugendschutz in den Mittelpunkt der neuen Cannabispolitik gestellt. So bleibe der Konsum von Cannabis in unmittelbarer Gegenwart von Kindern und Jugendlichen ausdrücklich verboten, die Weitergabe an Kinder und Jugendliche werde stärker bestraft. „Wer dem Gesetz Verschlechterungen im Jugendschutz vorwirft, verschließt die Augen vor der Realität. Für 16-jährige ist es heute einfacher, illegales Gras auf dem Schwarzmarkt zu kaufen als den grundsätzlich legalen hochprozentigen Alkohol. Es wird für keinen Minderjährigen einfacher als vorher, an Cannabisprodukte zu kommen“, betont Döring und ergänzt: „Niemand leugnet die Risiken, die ein Cannabiskonsum vor dem 25. Lebensjahr aufgrund möglicher gehirnverändernder Risiken hat. Wir behandeln in unserer Gesellschaft aber Personen ab ihrem 18. Lebensjahr als Erwachsene. Dazu gehört, dass wir vorher versuchen, ihnen so viel Aufklärung wie möglich mitzugeben und sie von Drogen fernzuhalten. Dazu gehört aber auch, dass wir sie ab dann als aufgeklärte und eigenverantwortliche Bürgerinnen und Bürger behandeln, die eigene Entscheidungen treffen.“

Die Kriminalisierung von Konsumierenden und deren Stigmatisierung würden nun aufgehoben, insbesondere auch für Cannabispatientinnen und -patienten. Die Herausnahme aus dem Betäubungsmittelgesetz ermöglicht Ärztinnen und Ärzten eine bürokratieärmere Verschreibung von Cannabis. „Darüber hinaus stärken wir den Anbau von medizinischem Cannabis am Standort Deutschland. Das ist gerade im Interesse einer bestmöglichen Versorgung von Patientinnen und Patienten unerlässlich“, begrüßt Döring den Gesetzesbeschluss. Im Umgang mit Cannabis im Straßenverkehr werde eine Grenzwertkommission des Bundesverkehrsministeriums bis Ende März 2024 einen gesetzlichen Grenzwert festlegen. „Ich freue mich nun auf konstruktive Beratungen über die Einführung von Modellprojekten zur Erprobung des zertifizierten Verkaufs von staatlich kontrolliertem Cannabis an Erwachse (sog. 2. Säule), um die im Koalitionsvertrag festgelegte Legalisierung weiter voranzutreiben“, so Döring abschließend.

6 Gedanken zu “Deutscher Bundestag verabschiedet Gesetz zur Entkriminalisierung von Cannabis

  1. CANNABIS-ENTKRIMINALISIERUNG IST RICHTIGER UND WICHTIG
    Seitens einer „erfahrungsresistenten“ Prohibitionslobby werden weiterhin überzogene Befürchtungen bezüglich der Cannabis-Teil-Legalisierung verbreitet. Erfahrungen aus Ländern, die bereits länger Cannabis entkriminalisiert haben, wie beispielsweise Niederlande, Portugal, Spanien, USA-Bundesstaaten, Kanada zeigen, dass eine Liberalisierung nur marginalen (vernachlässigbaren) Einfluss auf das Konsumverhalten hat. In den Niederlanden, das bereits seit über 40 Jahren Cannabis liberalisiert hat, probieren beispielsweise 0,3% Jugendliche weniger Cannabis, als im noch Prohibitionsland Deutschland. Die viel beschworene Gefahr für heranwachsende Gehirne ist übrigens bei Alkohol gravierender vorhanden: Während bei einem Vollrausch Gehirnzellen absterben, legt sich bei Cannabis ein „Film“ um die Zellen, der sich wieder zurückbildet. Es liegen übrigens beispielsweise aus Großbritannien Studien vor, die zeigen, dass Cannabis auch bei jungen Menschen keinen Einfluss auf das Leistungsvermögen hat. Ja, es gibt Personengruppen, die bezüglich Cannabiskonsum vorsichtig sein sollten: Dies sind beispielsweise Menschen, die versteckte Ängste oder bereits latent ( unter der Oberfläche) psychotische „Züge“ angelegt haben, da diese verstärkt und hervorgeholt werden können. Es sei aber auch hier darauf hingewiesen, dass dies bei Alkohol nicht anders ist. In meinem langem Leben habe ich durchaus Menschen kennengelernt, die bereits in jungen Jahren, beispielweise mit 16, begonnen haben Cannabis zu konsumieren, bzw. probiert haben und ein „unauffälliges“ Leben geführt haben… Die gravierendste Nebenwirkung von Cannabis ist/ war die Kriminalisierung.

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    1. Das kann auch nur jemand schreiben, der sich schon seit Jahrzehnten die Birne zudampft 👍

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  2. Das ist schon Jahre überfällig, alles was ich Lese kann ich Unterschreiben.

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