Zweiten Runder TischParitätischer Wohlfahrtsverband setzt sich für bezahlbaren Wohnraum im Vogelsbergkreis ein
VOGELSBERGKREIS (ol). Beim zweiten Runden Tisch des Paritätischen Wohlfahrtsverbands im Vogelsbergkreis stand die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Fokus. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sozialorganisationen tauschten sich über Maßnahmen aus, um die Wohnungsnot zu bekämpfen und die Förderlandschaft anzupassen. Der Austausch diente als Grundlage für weitere Schritte, um den steigenden Quadratmeterpreisen entgegenzuwirken.
Runde zwei bei der Frage, wie im Vogelsbergkreis bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann: Der Paritätische Wohlfahrtsverband hatte laut einer Pressemitteilung erneut zum „Runden Tisch Wohnen“ geladen. Neben Vertreterinnen und Vertretern von sozialen Organisationen, Banken, Wohnungsbaugesellschaften und Wirtschaftsverbänden war auch die regionale Politik bei diesem fachübergreifenden Austausch stark vertreten.
Einiges passiert ist nach dem ersten Runden Tisch im vergangenen Jahr. Martin Kester vom Amt für Wirtschaft und ländlicher Raum des Vogelsbergkreises stellte die Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Wohnungs(neu)bau“ vor. Er zählte auf: „Die derzeitigen Förderungen für den sozialen Wohnungsbau greifen zu kurz, die Rahmenbedingungen machen es selbst Normalverdienern schwer, sich ein Eigenheim leisten zu können, und die Genehmigungsverfahren dauern zu lang.“ Kester stellte in der Arbeitsgruppe ein Baulücken- und Potenzialflächenkataster vor, das die Koordination deutlich erleichtern könne.
Eingangs hatte Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter im Vogelsbergkreis, betont, wie wichtig dieser Runde Tisch sowie der Austausch sind: „Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist nach wie vor eine der größten sozialen Fragen.“ Gerade Sozialwohnungen seien im Vogelsbergkreis besonders rar. Mischak betonte: „Wir brauchen daher eine veränderte Förderlandschaft.“ Die Zahlen unterstreichen dies: Während der Quadratmeterpreis vor circa fünf Jahren noch bei 9,50 Euro pro Quadratmeter gelegen habe, so gingen Wohnungsbaugesellschaften von einer Steigerung auf knapp 20 Euro aus. Mischak: „Das ist eine Verdopplung innerhalb von fünf Jahren.“
Über den sozialen Wohnungsbau im Landkreis Gießen referierten Negar Jahadi von der SWS GmbH sowie Uwe Happel, Stabstellenleiter Kreisentwicklung und Strukturförderung im Landkreis Gießen. Und Julia Hartmann und Axel Burkhardt präsentierten ihre Ansätze sowie erfolgreiche Projekte aus Tübingen. Sie sind dort für Wohnraum und barrierefreies Bauen zuständig.
Zwischen den Vorträgen gab es einige Diskussionsrunden, die angeregt geführt wurden, so hieß es. Zum Schluss trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut in Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themenbereichen, darunter „Jung kauft Alt“ oder „Gründung einer Wohnraumhilfe“. Die Veranstaltung moderiert hatte Andreas Kämper von der Gesellschaft für Organisation und Entscheidung Bielefeld.
Karola Günther, Regionalgeschäftsführerin des Paritätischen Hessen, zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf des zweiten Runden Tisches: „Wir sind wieder einen Schritt weiter gekommen.“ Sie freue sich sehr darüber, dass diesmal auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Politik anwesend waren. Karola Günther: „Ohne sie geht soziales Wohnen nicht. Das ist ein starkes Zeichen. Wir bleiben dran.“
Die Ergebnisse der Runden Tische sollen den Beteiligten als Entscheidungshilfe dienen, um die nächsten Schritte einzuleiten und dem Ziel näher zu kommen. „Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum muss wieder stärker in den Fokus rücken. Nur so können wir die Wohnungsnot bekämpfen“, sagte Günther abschließend.
Ideen, wie das gelingen könnte, werden in Kürze beim Forum „Gemeinschaftliches Wohnen – eine Alternative?“ diskutiert. Die gemeinsame Veranstaltung des Evangelischen Dekanats Vogelsberg, des Vogelsbergkreises und des Regionalverbands des Paritätischen Hessen findet am Donnerstag, den 14. März, um 17 Uhr in der Aula der Sparkasse Lauterbach (Bahnhofstraße 47, 36341 Lauterbach) statt. Der Eintritt ist frei.
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