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Hochwasser in Fulda erreicht Meldestufe 3Feuerwehr rettet Person aus Fluss

FULDA (ol). Die Hochwasserlage in Fulda hat durch anhaltende Regenfälle und erhöhte Pegelstände an den Flüssen Bronnzell und Kämmerzell die Meldestufe 3 erreicht. Die Feuerwehr musste mehrere Einsätze in den betroffenen Flussnähe-Stadtteilen durchführen, inklusive der Rettung einer Person aus dem Hochwasser.

Nach dem ungewöhnlich niederschlagsreichen Dezember und den anhaltenden Regenfällen der vergangenen Tage hat sich die Hochwasserlage auch im Stadtgebiet Fulda in der Nacht zu Mittwoch, den 3. Januar zugespitzt, so heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Alsfeld. Die Fulda-Pegel Bronnzell und Kämmerzell erreichten zeitweise die höchste Meldestufe 3. Auch die Zuflüsse Fliede und Lüder brachten sehr viel Wasser, heißt es. Die Feuerwehr der Stadt Fulda war mit rund 50 Kräften, darunter zahlreiche ehrenamtliche Feuerwehrleute, im Einsatz, das Betriebsamt sperrte mehrere Straßen sowie Rad- und Fußwege. Gegen Mittag habe sich die Lage durch sinkende Pegelstände entspannt, allerdings könne angesichts möglicher neuer Niederschläge in Rhön und Vogelsberg noch keine Entwarnung gegeben werden.

Am Abend des 2. Januar und in der Nacht kam es zu insgesamt acht kleineren Hochwasser-Einsätzen der Feuerwehr im Stadtgebiet. Ab dem Morgen, als der Scheitelpunkt der Flut erreicht war, nahm die Zahl der Einsätze deutlich zu, betroffen waren im Schwerpunkt die bekannten Stellen in den flussnahen Stadtteilen Lüdermünd, Kämmerzell, Bronnzell und Horas sowie im Bereich der Kernstadt an der Wiesenmühle, der Kugelfabrik und in der Johannisau. Ein Teilbereich des Stadtteils Lüdermünd war für einige Stunden über öffentliche Straßen nicht mehr erreichbar, die Zufahrt wurde über einen Waldweg in der Nähe des Stadtteils Trätzhof sichergestellt, heißt es. Nachdem der Pegel der Lüder an dieser Stelle gesunken war, konnte die Strecke nach Lütterz wieder freigegeben werden. Im Bereich Johannisau/Hornungsbrücke musste eine Person von der Feuerwehr per Schlauchboot aus dem Hochwasser gerettet werden. Sie hatte sich in dem mehr als knietiefen, mit starker Strömung fließenden Wasser nicht mehr fortbewegen können, sich an einem Baum festgehalten und Hilfe gerufen.

In Zusammenarbeit mit dem Betriebsamt richtete die Feuerwehr einen Sandsackfüllplatz ein, um entsprechende Reserven zu bilden, falls neue Niederschläge die Pegel wieder steigen lassen. Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld informierte sich über die Einsatzleitung der Feuerwehr über die aktuelle Lage. Sein besonderer Dank galt insbesondere den ehrenamtlichen Kräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk (THW), die bei Nacht und widrigen Bedingungen für die Allgemeinheit im Einsatz waren und weiter sind.

Die Fulda-Pegel erreichten bei Bronnzell in der Spitze 2,73 Meter und in Kämmerzell 4,02 Meter. Normalerweise liegen die Werte bei rund einem Meter in Bronnzell beziehungsweise bei 1,5 bis zwei Meter bei Kämmerzell. Der Anblick einer überschwemmten Fulda-Aue von Kohlhaus bis Lüdermünd sei für die Fuldaerinnen und Fuldaer indes nicht ungewöhnlich, weiträumige Überflutungen treten regelmäßig auf, die Meldestufe 3 werde allerdings seltener erreicht. Grundsätzlich sei die Innenstadt von Fulda aber vor Flusshochwasser gut gesichert, da der Fluss in der Aue seine natürliche Ausdehnungsfläche besitze. Dort bilde sich dann eine „Seenlandschaft“, die Bebauung halte jedoch zumeist den nötigen Abstand und sei bei Hochwasser nur punktuell gefährdet.

Fotos: Stadt Fulda

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