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Die neue Lust auf´s HandwerkIm Vogelsberg startet mit den „Ausbildungsbotschaftern“ ein vielversprechendes Projekt

VOGELSBERG (ol). Im Vogelsbergkreis startet das vielversprechende Projekt der „Ausbildungsbotschafter“. Diese engagierten jungen Azubis, dual Studierende oder Berufstätige teilen ihre persönlichen Erfahrungen im Handwerk und der Dienstleistungsbranche in Schulen, um junge Menschen für eine duale Ausbildung zu begeistern. Das Projekt findet breite Unterstützung von Schulen und wird ab dem nächsten Schuljahr umgesetzt.

Begeistert und mit leuchtenden Augen erzählt die angehende Krankenschwester vor einer neunten Klasse von ihrer erfüllenden Arbeit auf der Chirurgie. Nebenan wartet schon der Mechatronik-Azubi, der die vielen Möglichkeiten, die Technik heute selbst in kleinen Handwerksbetrieben bietet, vorstellen will und im nächsten Raum sorgt die angehende Augenoptikerin für den richtigen Durchblick bei der Berufswahl: Jugendliche – selbst noch in der Ausbildung – sollen Lust auf´s Handwerk, die Industrie und Dienstleistung machen, vor Schulklassen sollen sie für ihre Berufsfelder werben und aus dem Alltag in der Lehre berichten. „Ausbildungsbotschafter“ nennt sich das Projekt, daslaut einer Pressemitteilung des Vogelsbergkreises in einigen Landkreisen bereits läuft und ab dem nächsten Schuljahr – auf Initiative der Kreishandwerkerschaft und der IHK – im Vogelsbergkreis gestartet werden soll. „Wir wollen künftig eine Berufsorientierung auf Augenhöhe anbieten“, wirbt Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak für das neue Projekt, „denn wir müssen mehr junge Menschen für eine duale Ausbildung begeistern – und zwar nicht nur im klassischen Handwerksbereich, sondern in allen Berufssparten.“

„Fachkräftemangel – im Prinzip hängt das ganze Wachstum einer Branche an dieser Frage“, gibt Wirtschaftsdezernent Dr. Mischak zu bedenken. Ihn treibt das Thema um – nicht nur, weil ihn ständig Hilferufe aus Handwerk, Handel, Gewerbe oder dem Dienstleistungsbereich erreichen. „Wir müssen deshalb gemeinsam überlegen: Wie kann man das, was man hat, noch besser machen.“ Keine Frage also, dass Mischak der Kreishandwerkerschaft seine Hilfe anbot, als sie vor einiger Zeit in einem gemeinsamen Gespräch das Projekt „Ausbildungsbotschafter“ vorstellte. Im nächsten Schritt lud nun die Wirtschaftsförderung des Vogelsbergkreises Vertreter aller weiterführenden Schulen zu einem ersten Treffen ein, um das Interesse an einem solch neuen Projekt abzufragen, heißt es. Um es kurz zu machen: Kreisweit besteht dieses Interesse von Seiten der Schulen, so dass das Projekt, das Michael Busold, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, und der stellvertretende Kreishandwerksmeister Volker Rößner vorstellten, ab dem nächsten Schuljahr starten soll.

Was genau hat es nun mit diesen Ausbildungsbotschaftern auf sich? Sie seien engagierte junge Azubis, dual Studierende oder Berufstätige, die ihre persönlichen Erfahrungen ihrer dualen Ausbildung an Schüler weitergeben. „Da steht bei der Ausbildungsmesse eben nicht der 60-jährige Firmeninhaber am Messestand, sondern jemand im gleichen Alter, der auf Augenhöhe mit den Jugendlichen ist“, erläutert Busold. Und: Die Botschafter kommen auch direkt in die Schulen. Zielgruppen sind Schüler ab der achten Klasse (Realschule und Gymnasium) beziehungsweise ab der siebten Klasse (Hauptschule). Für ihre Einsätze vorbereitet werden die Ausbildungsbotschafter durch spezielle Rhetorik- und Präsentationsworkshops.

Die Kreishandwerkerschaft wolle das Projekt gemeinsam mit der IHK Gießen-Friedberg umsetzen, kündigen Busold und Rößner an. Die IHK habe übrigens schon sehr positive Erfahrungen mit diesem Projekt im Landkreis Gießen gesammelt. Ab dem Sommer könne es dann auch im Vogelsbergkreis losgehen.

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