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Chor und Moderatorin entführen Kirchenbesucher in spannende KrimiweltKriminaltango in der Angersbacher Kirche

ANGERSBACH (ol). Die Kirchengemeinde Angersbach-Rudlos veranstaltete kürzlich ein Konzert mit Melodien aus Kriminal- und Spionagefilmen. Mit einem breiten Repertoire und unter der Leitung des „Projektchors der Gemeinschaft Vorwärts“ aus Steinau an der Straße verwandelte sich die Angersbacher Kirche in ein kriminelles Set.

Krimis sind beliebt. Im Sommer feierte die Kirchengemeinde Angersbach-Rudlos ihren ersten Krimigottesdienst. Warum also nicht auch ein Konzert mit Melodien aus Kriminal- und Spionagefilmen. Da passte es gut in das Konzept der Kirche Angersbach, dass der „Projektchor der Chorgemeinschaft Vorwärts“ aus Steinau an der Straße sich ein breites Programm mit Krimimelodien aus Film und Fernsehnen erarbeitet hat. Vor wenigen Tagen tauchten die Kirchenbesucher daher laut einer Pressemitteilung des Evangelischen Dekanats Vogelsberg in eine besonders kriminelle Atmosphäre in der Angersbacher Kirche ein.

Der Chor aus Steinau, der als Mitveranstalter auftrat, sang unter der Leitung von Dekanatskantorin Dr. Diana Rieger nicht nur, sondern er verwandelte den Kirchenraum mit zahlreichen Requisiten in ein Krimi-Set. Am Eingang begrüßte eine schwarz gekleidete Puppe mit Sonnenbrille die Besucher und stimmte sie auf eine kriminell schöne Zeit in der Kirche ein. Durch den Abend führte mit ihrer charmanten und anregenden Moderation die Sängerin Nashi Young Cho. Die in Büdingen und Hanau beheimatete „Hessiatin“ ist vorrangig für Jazz-Musik bekannt, heißt es. Sie präsentierte launige und spannende Hintergrundinformationen zu den ausgewählten Werken der Krimi- und Musikgeschichte und spendierte bei der Anmoderation der Bond-Melodien auch einen Wodka-Martini ins Publikum. Mit ihrer geschulten Stimme habe die Moderatorin auch als Solistin überzeugt, zum Beispiel mit der bekannten Bond-Melodie „GoldenEye“ aus dem 17. Bond-Film. Auch Goldfinger und die Titelmelodie aus der Spiderman-Reihe gehörten zum Programm.

Immer wieder überraschte der Chor auch mit seiner Choreographie oder witzigen Verkleidungen oder Requisiten, wie einer Spinne oder einem Haifisch aus Stoff. Unter Leitung von Diana Rieger, deren pure Freude an der Musik auf den Chor sichtlich übersprang, erklangen Klassiker wie „Goldfinger“, die Titelmelodie von „Pink Panther“, „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ oder „Kriminal-Tango“ aus dem Jahr 1959. Als mit „I will follow him“ an den 1992 erschienen Film „Sister Act“ erinnert wurde, traten zwei Sängerinnen als tanzende Nonnen auf. Echte Tatortfans wurden bei dem Song „Over the Rainbow“ an Manfred Krug und Charles Brauer erinnert, die als „Stoever und Brockmüller“, die „Swinging Cops“, in die Krimigeschichte eingingen. „Mecki Messer“ und einer Erinnerung an die „Edgar Wallace Mysteries“ der 60er-Jahre rundeten den launigen Abend ab, hieß es.

Der Chor wurde am Piano von Andrei Likhanov professionell und vielseitig begleitet. Der in St. Petersburg geborene Musiker arbeitet unter anderem im „Tiger-Palast“ in Frankfurt als Pianist und spielt im Nashi Young Cho Quartett. Das begeisterte Publikum bedankte sich mit einem stehenden Applaus in der gut gefüllten Angersbacher Kirche. Das Programm wurde von einem Krimiquiz begleitet. Die Besucher bekamen am Eingang Fragen und konnten diese mit Hilfe der Moderation und der Musik beantworten und das Lösungswort „Agatha Christie“ herausfinden, so hieß es. Am Schluss zogen die Moderatorin und ein Chormitglied die Gewinner des Abends. Die Preise übergab die Angersbacher Pfarrerin Kerstin Gütgemann. Der erste Preis war ein handsigniertes Exemplar des aktuellen Vogelsbergkrimis „Mord im Beinhaus“ von Traudi Schlitt.

Natürlich durfte am Schluss die Einladung zum nächsten Krimigottesdienst in Angersbach nicht fehlen. Die Ermittlungsgruppe um Pfarrer Gütgemann (alias Kommissar Rainer Stock) untersucht Fälle von Brandstiftung und Rufmord am Sonntag, dem 14. Juli 2024, um 18 Uhr.

Foto: Michael Gütgemann

 

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