„Sie machen den Unterschied!"Dankeschön-Abend des Caritaszentrums im Vogelsberg für Ehrenamtliche mit Ehrungen und Lesung
ALSFELD (ol). Bei einem Dankeschön-Abend ehrte das Caritaszentrum im Vogelsberg kürzlich ehrenamtlich Tätige für ihren selbstlosen Einsatz in verschiedenen Bereichen. Die Veranstaltung im Kulturhaus des Rambachhauses beinhaltete Ehrungen, Dankesworte und eine herbstliche Lesung der Alsfelder Autorin Traudi Schlitt.
Sie sortieren Kleidung und Spielzeug, reparieren Fahrräder, unterstützen junge Familien, Frauen und Männer oder helfen beim Ausfüllen von Formularen: Die Ehrenamtlichen, die unter dem Dach des Caritas- und Familienzentrums im Vogelsberg ihre vielfältigen freiwilligen Dienste am Nächsten tun, sind, wie Caritasdirektor Ulrich Dorweiler es kürzlich in einer Pressemitteilung ausdrückte, das Gesicht der Caritas: „Ohne das Ehrenamt ist die Caritas nicht die Caritas.“ Grund genug für das Vogelsberger Caritaszentrum unter der Leitung von Renate Loth, den gut fünfzig ehrenamtlich tätigen Männern und Frauen jedes Jahr mit einem Ausflug oder einem Dankeschön-Abend ihre Wertschätzung entgegenzubringen.
In diesem Jahr hatte das Caritas-Team einen Abend im Kulturhaus des Rambachhauses organisiert: Im schön dekorierten Raum konnten die Menschen aus den verschiedensten Einsatzbereichen sich kennenlernen, austauschen, ein gemeinsames herbstliches Essen genießen und den Dankesworten der Leitungsgremien lauschen, hieß es. Eröffnet wurde der Abend am vergangenen Freitag mit einem geistlichen Impuls, den Pfarrer Jozef Madloch von der katholischen Gemeinde mitgebracht hatte. Er würdigte darin den Einsatz der Ehrenamtlichen, deren Grundstock er an verschiedenen Stellen in der Bibel ausmachte. Insbesondere der Apostel Paulus habe die Tätigkeitsfelder in den Gemeinden mit den verschiedenen Gliedern eines Körpers verglichen, von denen jedes einzelne gebraucht werde. Gaben und Talente seien unterschiedlich an alle Menschen verteilt und je mehr davon man in einer Gemeinde vorfände, umso reicher sei diese. Wie lebendige Steine in einem Haus, dessen Grundstein Jesus ist, wirkten Menschen im Ehrenamt am Gelingen der Gemeinschaft und der Gestaltung der Gesellschaft mit, so Madloch. In einem Segen bat der Pfarrer um Mut zum Weitermachen für die Ehrenamtlichen.
Renate Loth dankte den fast vollzählig Erschienenen für ihren selbstlosen Einsatz an vielen Orten im Vogelsberg und in vielen verschiedenen Bereichen: Ob die Kleiderstube in Schlitz, die Kinderkiste, die Fahrradwerkstatt, die Weltenkinder oder der Interkulturelle Treff für Männer in Alsfeld oder der Baby-Treff und die Papierheld:innen in Lauterbach – überall dort stellten Menschen ihre freie Zeit in den Dienst von Menschen, die verschiedenste Arten von Unterstützung benötigen. „Ihre Gaben sind so bunt wie die schöne Herbstdekoration und so groß, dass sie kaum in diesen Raum passen“, fand die Bereichsleiterin, die sich sichtlich über das große Engagement unter dem Dach ihres Hauses freute. Loth dankte auch dem Caritasverband, der Projekte im Ehrenamt mit einer Übernahme der anfallenden Kosten erst ermögliche. An die Ehrenamtlichen gewandt, sagte sie: „Man kann Ihnen nicht genug danken.“
Diesem Eindruck schloss sich auch Caritasdirektor Ulrich Dorweiler an, der es sich nicht nehmen ließ, eine Ehrenamtliche und eine ganze Gruppe Ehrenamtlicher für ihr Engagement auszuzeichnen. Zuvor jedoch dankte er den hauptamtlichen Unterstützerinnen vor Ort: Nur mit guten Ideen und dem Wissen, was vor Ort gebraucht werde, könne die Caritas die Mittel, die allein aus Kirchensteuereinnahmen zur Verfügung stünden, im Sinne der Menschen vor Ort einsetzen. „Damit werden Akzente gesetzt“, sagte Dorweiler, der dem Caritas-Team bestätigte, dass es „im Vogelsberg immer gute Ideen“ gebe. An die Ehrenamtlichen gewandt, sagte der Caritasdirektor, dass ihre Leistungen im zwischenmenschlichen Bereich „praktizierte Nächstenliebe“ seien – damit erfüllten die Ehrenamtlichen einen urchristlichen Teil des Lebens. „Sie tun Gutes von Herzen und Sie werden gebraucht. Sie schenken Zeit, Energie und Können. Sie machen den Unterschied.“
Wenngleich die Ehrenamtlichen häufig unbemerkt tätig würden und ihr Engagement nicht an die große Glocke hängen wollten, ehrte Dorweiler gemeinsam mit Loth zum einen Heidi Stein, die seit inzwischen sechs Jahren für die Kinderkiste aktiv ist und dafür den Weg von Grebenau nach Alsfeld auf sich nehme. „Hier helfen Sie nicht nur bei der Weitergabe der Kindersachen, sondern sind oft auch Gesprächspartnerin, die viele, oft auch schwierige Gespräche führt“, würdigte Dorweiler Steins Einsatz. Renate Loth schloss sich dem Lob und der Würdigung gerne an. Auch eine ganze Gruppe erhielt eine Würdigung des Caritasverbandes: Die Kleiderstube in Schlitz ist inzwischen seit fünfunddreißig Jahren aktiv und bietet seit der Gründung durch die Frauen der katholischen Pfarrgemeinde in Schlitz ein festes Angebot an gebrauchter Erwachsenenkleidung für alle Menschen, die auf Grund ihrer Lebenssituation froh über solche Angebote seien. Mit Hannelore Jatzek habe eine Ehrenamtliche der ersten Stunde ihr Geschenk entgegengenommen. Sie und ihre drei ausgezeichneten Mitstreiterinnen Erika Albrecht, Monika Popp, und Ritza Anker, möchten gerne noch lange in der Kleiderstube aktiv sein, wie sie versprachen.
Die Veranstaltung sei geprägt gewesen von einer großen Dankbarkeit, Wertschätzung und guter Laune – alles Dinge, die auch im Überraschungsangebot des Abends eine Rolle spielten: Die Alsfelder Autorin Traudi Schlitt war der Einladung des Caritaszentrums gefolgt und erfreute die Anwesenden mit einer kleinen bunten Alltags-, Herbst- und Vorweihnachtslesung. Zum Abschluss betonte auch sie die Bedeutung von Wertschätzung und Dankbarkeit und zeichnete ein schönes Bild von der Freude, die es macht, anderen zu helfen, so hieß es abschließend.
Fotos: T. Schlitt
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