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Grenzübergreifend lernen mit iPads im Klassenraum„Speech Master Project“ verbindet Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule mit jungen Menschen in Kasachstan

ALSFELD (ol). Im Rahmen des „Speech Master Projects“ haben Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld und des Turan Lyceum in Almaty kürzlich virtuell zusammengearbeitet. Durch den Einsatz von iPads konnten sie Präsentationen zu verschiedenen Themen aus der Welt der Social Media erstellen und austauschen.

Die Welt wird kleiner. Auch wenn man den Eindruck hat, dass Grenzen errichtet anstatt abgebaut werden, lässt zumindest das Worldwide Web, das Internet, Menschen Grenzen im virtuellen Raum überwinden. Davon ist laut einer Pressemitteilung der Albert-Schweitzer-Schule Alsfeld auf jeden Fall Studiendirektorin Christiane Martin überzeugt.

Seit fünfzehn Jahren bereits arbeitet sie in verschiedenen Projekten mit Makhinur Akhmetova, Lehrerin des Turan Lyceum in Almaty, zusammen. Was mit klassischen Briefen begann, verlagerte sich naturgemäß mit der Zeit in den virtuellen Raum. Literarisch-sprachliche Online-Projekte wie beispielsweise die gemeinsame Lektüre eines Buches und die Vorstellung der Charakterisierung eines Protagonisten in Gruppen, wurden bereits verwirklicht, heißt es. Nun stand mit dem Speechmaster-Projekt unter der Überschrift „English connects – social media“ eine weitere interessante Begegnung im weltweiten Netz ins Haus, wo sich vor wenigen Tagen zwei Schulstunden lang Lerngruppen aus Alsfeld mit Lerngruppen aus Almaty in Kasachstan trafen. Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a aus Alsfeld und Schülerinnen und Schüler aus Almaty hatten Präsentationen zu verschiedensten Themen aus der Welt der Social Media vorbereitet und stellten sich diese via Bildschirm vor.

„Ich freue mich sehr, dass es mit der der Einführung von iPads für den gesamten Jahrgang 9 sehr gut möglich wurde, wieder ein digitales Projekt mit der Turan-Schule anzustreben“, sagte Martin. „Die Gruppe hat alle technischen Voraussetzungen für eine selbstständige Online-Recherche unter fachkundiger Lehreranleitung, sie kann ohne Aufwand ihre Präsentationen auf dem iPad erstellen und diese einfach im Onlineraum mit ihrem Chatpartnern teilen, sodass alle im Zuschauerraum eingebunden werden können.“ Was zunächst aufgrund technischer Probleme mit der Plattform Google Meets ein wenig holprig begann, stellte sich bald als sehr unterhaltsam heraus, denn die Schülerinnen und Schüler waren – trotz der Entfernung – in vielen Themen auf einer Wellenlänge und meisterten kleine Planäderungen flexibel und kreativ, so heißt es weiter.

Die erste Gruppe blickte beispielsweise auf die Veränderungen in der Kommunikation, die das Internet und hier insbesondere die Sozialen Medien mit sich brachten. „From Telegraph to Internet“ hatten sie ihre interessante Präsentation überschrieben. Eine andere Gruppe sprach über die Wirkweise sowie die Vor- und Nachteile von TikTok, während die anderen lauschten und später selbst Präsentationen zeigten, hieß es.

Abgesehen von den Inhalten, beispielsweise der Erkenntnis, dass viel Begegnung nicht mehr persönlich, sondern virtuell stattfänden, hätte auch die Sprachkompetenz im Mittelpunkt gestanden: Sowohl für die deutschen als auch die kasachischen Schülerinnen und Schüler ist Englisch eine Fremdsprache, die sie mit verschiedenen Schwierigkeiten lernten und mit deutschem oder kasachischem Akzent einfärbten. So sei es für die jungen Leute auch interessant zu sehen gewesen, wie Worte im anderen Land ausgesprochen werden, und dass es gar nicht so leicht sei, sich zu verstehen, obwohl man die gleiche Sprache, in dem Fall Englisch, spreche. Dass es dennoch möglich war, war eine umso schönere Erfahrung, so hieß es.

Die Frage- und Antwortteile der Begegnung seien geprägt gewesen von gegenseitigem Entgegenkommen und guter Laune. So war es für die Neuntklässler auch nicht allzu schwer, sich vor die Kamera zu stellen und die Ergebnisse zu präsentieren. Eine Wichtige Erfahrung war es dennoch, hieß es.

Für Christiane Martin ist das Projekt auf jeden Fall ein Erfolg: „Wir werden sicherlich daran weiterarbeiten“, sagt die Fachlehrerin, „zu sehen, wie Kommunikationen gut, grenzenlos und zielgerichtet gelingen kann, bestärkt doch sehr darin, sich auch im virtuellen Raum zu begegnen. Die Schülerinnen und Schüler jedenfalls waren begeistert.“

Fotos: Schlitt

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