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Feuerwehrleute üben Rettungsmanöver mit unkonventionellen WerkzeugenSpannende Übungseinheit und praktische Erkenntnisse für Feuerwehr Alsfeld-Mitte

ALSFELD (ol). Die Feuerwehr Alsfeld-Mitte trifft sich jeden Montagabend zu Übungseinheiten, um ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu vertiefen. Die Vielzahl der Übungsmöglichkeiten stellt die Wehrführer vor die Herausforderung, die Übungen stets interessant zu gestalten. In einer kürzlichen Übungseinheit wurden Rettungsmanöver mit unkonventionellen Werkzeugen praktiziert, darunter die Verwendung eines Plasmaschneidgeräts, um einen Stahlstab zu trennen.

Montagabend ist laut einer Pressemitteilung der Feuerwehr Alsfeld-Mitte Übungsabend. Inzwischen trifft man sich jede Woche. So bleibt den Feuerwehrmännern und -frauen genug Auswahl, wann sie an den Übungen teilnehmen möchten. Die Vielzahl an Übungsangeboten mache es den Wehrführern Carsten Schmidt, Tobias Riemann und Daniel Schäfer aber nicht einfacher, diese interessant zu gestalten. „Es soll ja nicht langweilig werden“, so Schmidt.

So sah man Carsten und Daniel auf einem Feldweg hinter dem Alsfelder Feuerwehrhaus kürzlich mit einer lebensgroßen Puppe und einer Eisenstange hantieren. Die Szenerie hätte aus der Entfernung auch für einen Horrorfilm getaugt, hieß es. Erst zerrten sie diese aus einem Auto und dann bohrten sie mit einem Akkuschrauber ein Loch  in den Bauch des „Opfers“. Danach trieben Sie den Eisenstab durch den Körper in den Boden.

Um kurz nach acht startete dann die Übung. Zuvor war man noch zu einem „echten“ Einsatz gerufen worden. Nach kurzer Anfahrt bekamen die beiden Fahrzeugführer ihre Aufgaben zugewiesen. Während der Gruppenführer Colin Greb sich um die Ausleuchtung der Einsatzstelle mit seiner Besatzung kümmerte, bereitete Benjamin Klein die Rettung vor. Daniel Schäfer spielte in diesem Fall den Rettungsdienst und achtete auf die medizinischen Belange der Übung. Schnell wurde klar, dass der Bereich unter dem Patienten zuerst ausgegraben werden musste. Hier war Handarbeit gefragt, hieß es.

Zur eigentlichen Rettung kam man dann zusammen, damit sich alle mit ihren Ideen einbringen konnten. Schmidt fasst zusammen: „Aufgrund der Dicke des Materials scheiterte der Bolzenschneider. Den oberen Teil des Stabes kürzte man mit einem Zweihandwinkelschleifer. Schnell wurde klar, dass wäre im Ernstfall nicht das Mittel der Wahl, denn der Funkenflug war enorm. Ein Rausziehen des Stabes kam auch nicht in Betracht. Daniel Schäfer verglich es mit einem wassergefüllten Ballon, in den man eine Nadel sticht. Sobald man diese herausziehen würde, liefe der Ballon leer. Beim dritten Versuch war der Pedalschneider an der Reihe. Dieses hydraulische Rettungsgerät für engsten Raum entwickelt eine Schneidkraft von bis zu 14 Tonnen. Da man gerne auch ungewöhnliche Methoden testet, stand als letztes noch das Plasmaschneidgerät auf dem Plan. Mit diesem Gerät wird ein Plasma, also ein leitfähiges Gas mit einer Temperatur von rund 30.000 Grad erzeugt.  Es dauerte nur Sekunden bis der Stahlstab getrennt war.“

Nach rund eineinhalb Stunden wären sich die Übungsteilnehmer einig gewesen, dass man wieder viel dazugelernt hätte und einiges für den persönlichen Werkzeugkasten im Einsatz mitnehmen könne. Wer Interesse an diesem besonderen Hobby gewonnen hat, ist montags ab 19.30 Uhr herzlich willkommen am Feuerwehrhaus vorbeizuschauen, heißt es abschließend.

Fotos: Feuerwehr Alsfeld

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