Ein Blick in die Vergangenheit und in die ZukunftAlsfelder Stadtarchiv feiert 40-jähriges Jubiläum
ALSFELD (ol). Das Alsfelder Stadtarchiv, das vor 40 Jahren eröffnet wurde, feierte sein Jubiläum im Beinhaus am Kirchplatz. Die Restaurierung des Gebäudes und der Umzug des Archivguts zogen sich über mehrere Jahre hin, doch heute ist das Stadtarchiv ein bedeutendes kulturelles Zentrum der Stadt. Bürgermeister Stephan Paule würdigte die wertvolle Arbeit des ehrenamtlichen Stadtarchivars Dr. Norbert Hansen und blickte optimistisch in die Zukunft des Archivs.
Das Alsfelder Stadtarchiv feierte laut einer Pressemitteilung der Stadt Alsfeld in diesem Jahr ein bedeutendes Jubiläum, denn es wurde vor 40 Jahren, am 12. August 1983, offiziell eröffnet. Das Stadtarchiv, das sich im historischen Beinhaus am Kirchplatz befindet, hat eine bewegte Geschichte hinter sich und ist heute ein bedeutendes kulturelles Zentrum der Stadt, heißt es.
Bereits 1977 wurde der Beschluss zur Restaurierung und zum Umbau des Beinhauses gefasst. Die notwendigen Arbeiten, einschließlich des Umzugs des Archivguts, zogen sich jedoch bis zum Herbst 1982 hin. Die Gesamtbaukosten betrugen damals 356.000 Mark, wobei der Bund und das Land Hessen 75 Prozent der Kosten übernahmen. Der genaue Ursprung des Beinhauses liegt im Dunkeln, heißt es weiter, doch bereits 1368 wird in einer Ablassschrift ein Karner oder Beinhaus am Kirchplatz erwähnt. Nach der Fertigstellung des neuen Rathauses im Jahr 1516 wurden die städtischen Akten in Schränken in der großen Ratsstube des mittleren Stockwerks gelagert. Im Laufe der Zeit wurden weitere Archivschränke angeschafft, um Urkunden, Steuerbücher, Ratsbücher, Stadtrechnungen, Gerichtsbücher und vieles mehr aufzunehmen.
Im Laufe der Jahrhunderte kam es zu verschiedenen Verlagerungen der Archivalien. Einige wurden in den Raum oberhalb der Sakristei der Walpurgiskirche gebracht. Mit dem Umbau der Kirche in den Jahren 1833/34 erfolgte eine teilweise Rückverlagerung ins Rathaus, wobei bedauerlicherweise einige Dokumente verloren gingen, so heißt es. In der Folgezeit kümmerte sich offenbar niemand mehr um das städtische Archivgut. Erst mit dem zweiten Pfarrer in Alsfeld, Dr. Eduard Edwin Becker, trat ein grundlegender Wandel ein. Zwischen 1905 und 1909 ordnete und verzeichnete er die Akten und Urkunden. Im Jahr 1910 übergab er einen geordneten Bestand an die Stadt. Seither gilt er als Begründer des Alsfelder Stadtarchives, das zunächst im Weinhaus untergebracht war. Nach einem Brand im Jahr 1912 wurde das Archiv vorübergehend ins Hochzeitshaus verlegt. Dank des damaligen Stadtarchivars Dr. Herbert Jäckel fand das Archiv im Jahr 1983 im Beinhaus seine angemessene Bleibe, so heißt es abschließend.
Bürgermeister Stephan Paule dankte dem ehrenamtlichen Stadtarchivar Dr. Norbert Hansen für seine wertvolle Arbeit für das Stadtarchiv.
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